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#Die Bürde der Würde

Die Bürde der Würde



Damals war die „Wir-sind-Papst“-Welt noch in Ordnung: Benedikt XVI. während einer Messe in München-Riem im Rahmen seines Bayern-Besuchs 2006

Bild: imago/Astrid Schmidhuber

Einst hatten sie es eilig, den neuen Papst zum Ehrenbürger zu machen. Jetzt fragen sich mehrere bayrische Kommunen, ob Joseph Ratzinger den Titel behalten darf.

Misst man die Heftigkeit der Absetzbewegungen daran, wie sehr man sich nach dem Konklave des Jahres 2005 darum bemüht hatte, etwas vom päpstlichen Glanz abzukommen, könnte man auf den Gedanken kommen, hier geniere sich wer für seine einstige Euphorie. Diversen bayerischen Städten und Gemeinden, die Joseph Ratzinger spätestens an ihre Brust gedrückt hatten, als aus ihm Papst Benedikt XVI. wurde, kann es derzeit nicht schnell genug gehen, sich von ihm zu distanzieren. Nach den Befunden des Münchner Gutachtens stellt sich ihnen die Frage, ob der Ehrenbürger Ehrenbürger bleiben kann.

Eine derartige Überlegung war seinerzeit denkunmöglich. Von Mitte der Nullerjahre an reisten Bürgermeister und Landräte möglichst oft nach Rom, um auf dem Petersplatz mit fahnenschwenkenden Trachtlern und Gebirgsschützen den Eindruck zu erzeugen, in Bayern tickten die Uhren ausschließlich ultramontan. Und Benedikt ließ sich nicht bitten, er stand den Delegationen für prestigeträchtige Fotos zur Verfügung, er besuchte seine Heimat im Jahr 2006. Es waren die Jahre, in denen Papstsalami verkauft wurde, ein touristischer Benediktweg durchs Land gezogen und Autobahnschilder mit Papsthinweisen aufgestellt wurden. Denn Joseph Ratzinger war nicht nur der erste deutsche Papst seit Jahrhunderten, er war zuallererst ein bayerischer Papst.

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