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#Die Dividenden-Diät wird kein Dauerzustand bleiben

Die Dividenden-Diät wird kein Dauerzustand bleiben

Die Zinsen für jedermann sind seit Jahren auf Tagesgeld & Co. niedrig. Die führenden Notenbanken wiederum haben angesichts der Corona-Krise auch nicht vor, so schnell eine Leitzinswende durchzuführen.

Für Anleger bedeutet das, dass sie auch im Jahr 2021 ihr Heil an den internationalen Finanzmärkten suchen sollten, wenn sie abzüglich der Inflation eine reale Rendite erzielen wollen. Für viele sind daher langfristige Aktien-Investments schon Pflicht und die Kür besteht seit Jahren daraus, auch noch eine solide Dividende als Sahnehäubchen zu kassieren.

Pandemie drosselt Ausschüttungen

Die Dividendenrendite gilt als wichtige Orientierungsgröße. Aktien mit einer hohen verlässlichen Dividendenrendite sind daher verständlicherweise die Lieblinge in den Depots. Doch wegen Corona musste diese „Selbstverständlichkeit“ ein wenig leiden.

Mit der fortschreitenden Pandemie wurden dieses Jahr nämlich auch deren Auswirkung auf die Dividendenfähigkeit der Unternehmen weltweit deutlich, wie die neueste Ausgabe des Janus Henderson Global Dividend Index zeigt. Demnach sank im dritten Quartal die Summe der Ausschüttungen weltweit insgesamt um 55 auf 329,8 Milliarden Dollar und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 2016.

Der Gesamtrückgang um 14,3 Prozent entsprach laut Henderson einem Minus von 11,4 Prozent auf bereinigter Basis. Das wiederum war schon wieder eine Verbesserung gegenüber dem Einbruch um 18,3 Prozent im zweiten Quartal. Dass das dritte Quartal besser ausfiel, lag an der geografischen Zusammensetzung der globalen Dividenden: Vor allem die Regionen mit beständigeren Dividenden, also Nordamerika und die Schwellenländer, stachen hervor.

Amerikas Konzerne bleiben Spitze

Acht von zehn amerikanischen Unternehmen hielten oder erhöhten ihre Ausschüttungen im dritten Quartal. Da Amerikas Konzerne wiederum zwei Drittel der weltweiten Dividenden ausschütten, hätten diese auch die globale Gesamtsumme im dritten Quartal gestützt, so Henderson. Alles in allem erhöhten im dritten Quartal weltweit demnach mehr als zwei Drittel der Unternehmen ihre Dividenden bzw. hielten sie stabil, während der Rest die Ausschüttungen kürzte oder ganz strich.

Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg


Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg
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Bild: Christoph Scherbaum

Ebenfalls eine wichtige Stütze für die Dividenden in den Anlegerdepots waren chinesische Aktien. Das dritte Quartal ist die wichtigste Dividendensaison in China. Dort lagen die Auszahlungen trotz der Corona-Pandemie 3,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Drei Viertel der chinesischen Unternehmen hoben laut den Daten von Henderson ihre Ausschüttungen an oder hielten sie zumindest konstant.

Die stärksten Dividenden-Rückgänge verzeichneten laut dem Henderson Global Dividend Index Konzerne im Konsumgüter-Bereich. Hier gab es auf bereinigter Basis Dividendenkürzungen von 43 Prozent. Gedrückt wurde das Ergebnis vor allem durch die großen Corona-Verlierer wie die Automobilproduzenten und Freizeitunternehmen.

Auch Medien- und Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie Banken wurden stark getroffen. Wer dagegen als Anleger in den Sektoren investiert war, die traditionell als defensiv gelten, konnte auf bereinigter Basis höhere Ausschüttungen verzeichnen. Vor allem Pharmakonzerne, Lebensmittelhersteller und Lebensmitteleinzelhändler gehörten zu diesem Kreis.


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Für das Gesamtjahr 2020 erwartet Janus Henderson dennoch im besten Fall einen bereinigten Rückgang um minus 17,5 Prozent auf 1,2 Billionen Dollar, ein Verlust von weltweiten Dividendenerträgen in Höhe von 224 Milliarden Dollar. Jane Shoemake, Portfoliomanagerin bei Janus Henderson erklärt: „Dies ist kein Grund zum Jubeln. Uns ermutigt jedoch die Tatsache, dass sich die Ausschüttungen in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Asien, den Vereinigten Staaten, Japan und den Schwellenländern, als belastbar erwiesen haben. Diese Widerstandskraft ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen versuchen, die Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit für die Anleger aufzufangen.“

In soliden Werten investiert bleiben

Portfoliomanagerin Shoemake macht Anlegern Mut für das Jahr 2021: Natürlich hänge sehr viel vom weiteren Verlauf der Pandemie sowie vom Schweregrad und der Dauer weiterer Lockdown-Maßnahmen ab, aber so die Expertin: „In unserem Worst-Case-Szenario gehen wir davon aus, dass die Dividenden im kommenden Jahr auf bereinigter Basis unverändert bleiben werden.“ Im besten Fall hingegen erwartet Henderson eine Erholung um rund 12 Prozent.

Letztlich sind Anleger beim Thema Aktienauswahl und Dividende gut beraten, ein bisschen das Zitat von Star-Investor Warren Buffett im Hinterkopf zu haben: „Nimm die Jahresergebnisse nicht zu ernst. Konzentriere dich stattdessen auf vier- oder fünfjährige Durchschnittswerte.“

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