#Die Eintracht macht einen Schritt nach vorn
„Die Eintracht macht einen Schritt nach vorn“
Der Blick in die Zukunft ist von frischem Optimismus gekennzeichnet. Was für den Augenblick zu sagen und tun war, hatte Oliver Glasner bereits am Spielfeldrand und nach dem Schlusspfiff getan. „Bravo, Bravo“, lauteten seine Zwischenrufe, mit denen er mehrmals zu verstehen gab, dass ihm das Tun seiner Leute ausgesprochen gut gefiel. Dazu klatschte er vor der Ersatzbank in die Hände, später bekam fast jeder einzelne nach getaner Arbeit mit einem Klaps auf die Schulter signalisiert, dass der Boss zufrieden war.
Von einem „Schritt nach vorne“, sprach der Trainer der Eintracht nach dem ersten Sieg im zweiten Testspiel. Ging die Probe aufs Exempel vor Wochenfrist gegen den SV Wehen Wiesbaden noch daneben (1:3), zeigten die Frankfurter am Samstag im Probelauf gegen den zweitklassigen SV Sandhausen eine Leistung, die sich – gemessen am Stand der Vorbereitung – sehen lassen konnte. Sie gewannen die Begegnung mit den Kurpfälzern bei schwüler Hitze hinter verschlossener Tür an der Arena 1:0; Filip Kostic erzielte den entscheidenden Treffer in der 32. Minute.
Der Serbe interpretierte seine Rolle auf der linken Seite mit Power. Er ging sowohl die Wege nach hinten im Sauseschritt mit, als es galt die Abwehrkette zu verstärken, wie er auch die Sprints nach vorne in kraftvoller Manier anzog. Der 28-Jährige ist in einer vielversprechenden Frühform; und all jene, die mutmaßten, er kehre nach den Sommerferien in der Heimat nur deswegen noch mal an den Main zurück, um seinen Spind rasch zu räumen und sich dann in Richtung Serie A zu verabschieden, müssen neidlos anerkennen, dass Kostics Arbeitsbereitschaft derzeit über jeden Zweifel erhaben ist.
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Ein Wechsel in diesem Sommer, sofern sich ein Klub findet, der bereit ist, tief in die Tasche zu greifen und einen hohen zweistelligen Millionenbetrag zu berappen, ist damit nicht ausgeschlossen. Momentan präsentiert sich Kostic jedenfalls mit einer tadellosen Einstellung und in einer körperlichen Verfassung, mit der er aus Glasners Ensemble herausragt. Seine Weiterbeschäftigung würde der Eintracht auch weiterhin gut zu Gesicht stehen.
Er sei „sehr zufrieden“, lautete das Zwischenfazit des Trainers. „Das war heute in jeder Beziehung besser als vergangenen Samstag.“ Seine Spieler hätten, wie zuvor besprochen, „gut gegen den Ball gearbeitet“ und eine „intensive“ Leistung gezeigt, mit der er rundum einverstanden sei. „Es war wichtig, zu sehen, dass die Abläufe und Verhaltensweisen während allen Phasen klarer werden. Wir waren variabel“, sagte Glasner. „In der ersten Halbzeit habe ich uns 30, 35 Minuten ausschließlich in der gegnerischen Hälfte gesehen.“
Die Aufstellung bis zur 45. Minute und die Formation danach wollte er nicht als Fingerzeige gewertet wissen, wer bei ihm womöglich die Nase vorne haben könnte. „Ich weiß, dass es solche Interpretationen gibt, auch von Spielerseite“, sagte der Coach, „es gibt aber hier kein A- und B-Team. Wir sind ein Team“. Insgesamt setzte er 22 Spieler ein und wechselte zur Pause komplett durch. Auch nach dem Seitenwechsel, als sich mit Danny da Costa und Goncalo Paciencia nur noch zwei im Profibereich gestandene Akteure für die Eintracht auf dem Feld befanden, dazu Greenhorn Dejan Joveljic und weitere acht Youngster, nahm der Druck auf den Gegner kaum ab.
Was auch daran lag, dass Fabio Blanco im Mittelfeld bei seinem Debüt im Eintracht-Trikot eine furchtlose Darbietung zeigte, die andeutete, dass ihm der exzellente Ruf als einer der talentiertesten Nachwuchskicker Spaniens nicht zu Unrecht vorauseilte, als ihn die Eintracht unter Vertrag nahm. Der 17-Jährige suchte die Eins-gegen-Eins-Duelle, bewegte sich geschickt mit der Kugel am Fuß und wechselte dank Körpertäuschungen aus dem Zweikampf immer wieder umgehend in den Sprint. Alles in allem: ein ausgesprochen positiv auffallender Einsatz.
Glasner sagte über den Teenager mit dem Lockenschopf, dass er über erstklassige Ansätze verfüge und nicht zuletzt eine gesunde Aggressivität gezeigt habe; dazu gehörte auch, dass Blanco nach heftigen Attacken, mit denen die Verteidigung des SVS ihn stoppen wollte, stets unbeeindruckt weiterlief. „Es war schön zu sehen, wie sie bei der Sache waren“, sagte Danny da Costa, der im zweiten Abschnitt als Kapitän die Rasselbande anführte und dabei auf seiner rechten Seite im Duett mit Ali Akman nach vorne vorstieß und hinten Lücken schloss.
Der 18 Jahre alte Türke, der bereits gegen Wehen Wiesbaden in einigen gelungenen Szenen eine Kostprobe seines Könnens ablieferte, gehörte auch dieses Mal zu den Aktivposten. „Viele von ihnen könnten noch U19 spielen. In diesem Alter ist es schön, oben dabei zu sein. Das ist bei mir schon eine Weile her, aber immer noch in toller Erinnerung“, sagte der 28 Jahre alte Da Costa. „An diesen Spielen wachsen sie und so wie sie es heute gemacht haben, kann ich nur sagen: Richtig gut!“, urteilte der Rückkehrer aus Mainz.
Vor dem Abschied aus Frankfurt steht dagegen ein anderer, zuletzt schon verliehener Eintracht-Spieler: Torwart Frederik Rönnow, der in der vergangenen Runde beim FC Schalke sein Glück nicht fand, plant seinen endgültigen Abgang: Der Däne, der bei der EM als Ersatzmann dabei war, verhandelt mit Union Berlin über ein Engagement. Sein Vertrag mit der Eintracht läuft Ende Juni 2022 aus.
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