#Die Eintracht stürmt an die Spitze
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„Die Eintracht stürmt an die Spitze“
Allzu oft wird Oliver Glasner diesen Schritt nicht wiederholen können. Ansonsten kann es passieren, dass der Fußballtrainer in Frankfurter Diensten mit seiner Rhetorik das Gegenteil bezweckt, was er eigentlich im Sinn hat. Nach der Niederlage gegen Hertha BSC hatte der Kommandogeber der Eintracht sein Missfallen am Erscheinungsbild der Mannschaft formuliert und dabei deutlich gemacht, dass er von allen mehr Engagement erwartet. Sollte es die Absicht des Österreichers gewesen sein, mit der Kritik, bei der er sein eigenes Tun nicht aussparte, die Selbstbehauptungskräfte in den eigenen Reihen zu aktivieren, ging sein Plan prompt auf.
Am Donnerstag kamen die Hessen in der Europa League zu einem Erfolg, den sie alle sehnlichst erwartet hatten. Gegen Olympiakos Piräus gab es ein 3:1. Es war der zweite Sieg im dritten Spiel der aktuellen internationalen Kampagne. Dadurch kletterten die Gewinner in der Gruppe D auf den ersten Tabellenplatz.
Stürmisch war es vor dem Anstoß schon rund um die WM-Arena zugegangen: Tiefdruckgebiet „Ignatz“ wirbelte auch durch den Stadtwald. Doch auf den betroffenen Straßen wurden herabgestürzte Ästen und umgeknickte Bäume rechtzeitig entfernt. An die Zuschauer gab es dennoch sicherheitshalber die Aufforderung, Vorsicht bei der An- und Abreise walten zu lassen. Insgesamt kamen 35.000 Besucher. Was sie von der Eintracht zu sehen bekamen, ließ sich unter taktischen Gesichtspunkten als kontrollierte Offensive etikettieren; die Spieler waren bemüht, aus einer geordneten Abwehr heraus das Mittelfeld zu überbrücken und in den Angriffsmodus zu schalten.
Hoher Unterhaltungswert
Glasner hatte in Reaktion auf das bescheidene Auftreten gegen die Berliner die Zugänge Sam Lammers, Jens Petter Hauge und Jesper Lindström auf die Ersatzbank gesetzt. Dafür begann Goncalo Paciencia in vorderster Reihe; unterstützt wurde der emsige Portugiese von den nach vorne ausgerichteten Helfern Rafael Borré und Daichi Kamada. Viel fehlte nicht und der Japaner hätte die Frankfurter im Anschluss an die erste durchdacht zu Ende gebrachte Attacke in Führung gebracht (13.). Doch er zielte mit einem Kopfball, nach Hereingabe von Borré, knapp am linken Pfosten vorbei.
Zum Unterhaltswert der Vorstellung trug bei, dass sich Piräus nicht darauf beschränkte, in der eigenen Hälfte die Räume zu verdichten, sondern versuchte, rasch umzuschalten. Besonders Youssef El-Arabi forderte die Konzentration der Eintracht-Bewacher. Die Eintracht blieb die bestimmende Kraft auf dem Rasen, und zunächst ließ Borré zwei Gelegenheiten ungenutzt. Zuerst lenkte er, von Kostic in Szene gesetzt, eine Flanke knapp über das Ziel (20.); anschließend probierte es der Kolumbianer (nach einer Kostic-Ecke) aus kurzer Distanz wieder mit dem Kopf, doch Schlussmann Tomas Vaclik brachte rechtzeitig die Hände an die Kugel (23.). Borré stand auch in der folgenden aufregenden Szene im Fokus. Pape Cissé warf sich, beim Versuch den Frankfurter Tempomacher am Eindringen in den Sechzehnmeterraum zu hindern, zu Boden und brachte ihn so zu Fall.
Zwei Elfmeter und zwei Tore
Für Referee Tiago Martins ein regelwidriges Unterfangen, das er mit einem Strafstoßpfiff ahndete. Borré, der zuletzt stets Paciencia den Vortritt gelassen hatte, schritt diesmal selbst zur Tat – und vollendete mit einem Schuss in den Winkel (26.). Die Freude über den Vorsprung währte nur kurz, wobei sich das Zustandekommen ins Bild des bislang mitunter unglücklichen Saisonverlaufs der Eintracht einfügte. Nahezu postwendend glich Olympiakos aus, ebenfalls durch einen Elfmeter: El-Arabi versetzte Trapp (30.), nachdem sich Kristijan Jakic zuvor im Strafraum mit der Hand voran in einen Ball geschmissen hatte. Und Piräus setzte nach.
Tuta verhinderte mit einem Block gegen El-Arabi weiteres Ungemach. Noch vor der Pause sah es für die Eintracht aber wieder freundlicher aus. Bei einem Kopfball an die Latte von Hinteregger fehlten nur Zentimeter, ehe der Abpralle bei Djibril Sow landete. Der Schweizer behielt in einer unübersichtlichen Situation, in der viele Beine eng beieinander standen, die Übersicht und fand Almamy Toure, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 2:1 erzielte.
Mit frischem Schwung starteten die Frankfurter in den zweiten Abschnitt. Ihnen kam nun zupass, dass sich Piräus mit dem Zwischenstand nicht arrangieren wollte und noch weiter vorrückte. Das schuf Platz zum Kontern. Paciencia, der bis dahin schon viele Fleißpunkte gesammelt hatte, versuchte es nach knapp einer Stunde aus der Ferne, wobei Vaclik keine gute Figur abgab: Der Torhüter der Griechen ließ das Spielgerät so weit nach vorne abklatschen, dass es Kamada aus vollem Lauf aufnehmen und zum 3:1 einschieben konnte (59.). Damit waren die Verhältnisse an diesem Abend geklärt.
Die Eintracht brachte das Achtungsergebnis, auch aufgrund der Hereinnahme des wieder genesenen Defensiv-Experten Sebastian Rode, ohne größere Probleme über die Runden.
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