#Die Frau, die auf Mussolini schoss

Violet Gibson verfehlte Mussolini vor 95 Jahren nur knapp, kein Attentäter kam ihm so nah wie sie. Lange galt die Irin als Verrückte. 65 Jahre nach ihrem Tod soll in Dublin mit einer Plakette an die „politische Tat“ erinnert werden.

Viermal trachtete man ihm nach dem Leben, viermal scheiterten die Attentäter: Da war zunächst Tito Zaniboni, der am 4.November 1925 Benito Mussolini vom Fenster eines Hotels aus erschießen wollte, sobald sich der Duce gegenüber auf dem Balkon seines damaligen Amtssitzes in Rom, des Palazzo Chigi, zeigen würde. Doch Zanibonis Geliebte verriet den Plan, und so wurde der Zweiundvierzigjährige verhaftet, noch ehe ein Schuss fallen konnte. Dann war da Gino Lucetti, der am 11. September 1926 auf dem Platz vor der Porta Pia in Rom eine Bombe auf das vorbeifahrende Auto Mussolinis warf. Der Sprengsatz prallte aber ab und verletzte nur einige Passanten. Auch der 26 Jahre alte Lucetti wurde wie Zaniboni wegen Hochverrats zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Und es gab noch Anteo Zamboni, der erst 15 Jahre alt war, als er den Diktator am 11. Oktober 1926 auf offener Straße in seiner Heimatstadt Bologna erschießen wollte. Auch seine Kugel verfehlte Mussolini, der in einem Wagen an einer Parade teilnahm, die an den Marsch auf Rom, den Beginn des Faschismus in Italien und die Machtübernahme Mussolinis vier Jahre zuvor erinnern sollte. Zamboni wurde von Schaulustigen, unter ihnen der Vater des Regisseurs Pier Paolo Pasolini, der Offizier Carlo Alberto Pasolini, gelyncht.