#Die Gedenkstätte Hohenschönhausen: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos
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„Die Gedenkstätte Hohenschönhausen: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos“
Das Areal der Gedenkstätte Hohenschönhausen blieb 40 Jahre lang ein weißer Fleck auf den Stadtplänen Ost-Berlins. Was hier geschah, unterlag strengster Geheimhaltung. Als zentrales Untersuchungsgefängnis der sowjetischen NKWD, später des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR, diente es der Inhaftierung politischer Gefangener. Die Gedenkstätte informiert heute über die politische Verfolgung in der DDR und erinnert an all jene, die hier unter unwürdigen Bedingungen leben mussten, isoliert, verhört und gefoltert wurden. Alle Infos zum Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen gibt es hier.

Von der Großküche zum zentralen Untersuchungsgefängnis
Geschichte Bevor das Areal an der Genslerstraße 66 in Hohenschönhausen zur Haftanstalt wurde, befand sich auf dem ehemaligen Industriegelände eine Großküche der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Im Mai 1945 errichtete das sowjetische Innenministerium NKWD das Speziallager Nr. 3, ein Sammel- und Durchgangslager. Insgesamt waren hier etwa 20.000 sogenannte „feindliche Elemente“ inhaftiert – Spione, Terrorist:innen, Saboteure und Polizeiangehörige, aber auch ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter:innen. Schätzungsweise 1000 von ihnen starben aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen und wurden anonym in Massengräbern begraben.
Im Oktober 1946 wurde aus dem Lager das zentrale Untesuchungsgefängnis der sowjetischen Geheimpolizei. In den unterirdisch gelegenen Lager- und Kühlräumen der ehemaligen Großküche errichteten Gefangene 60 fensterlose Zellen. Spartanisch eingerichtet, unbeheizt und nass, war das Gefängnis unter den Häftlingen als „U-Boot“ bekannt. Vor allem mutmaßliche politische Widersacher gehörten zu den Inhaftierten, aber auch sowjetische Militärangehörige und Kommunist:innen, denen mangelnde Linientreue zum Vorwurf gemacht wurde.

Eine Gedenkstätte als Zeugnis politischer Verfolgung
Im Jahr 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Kellergefängnis „U-Boot“, nebenan entstand ein Gefängnisneubau mit 100 Zellen. In den fast 40 Jahren wurden hier mehr als 10.000 Menschen gefangen gehalten – physische und psychische Folter waren an der Tagesordnung. Nazi-Kriegsverbrecher:innen gab es hier nur noch vereinzelt. Den Großteil der Inhaftierten machten SED-Kritiker:innen aus, politische Gefangene, aber auch Menschen, die aus der DDR fliehen oder ausreisen wollten. Am 3. Oktober 1990 schloss das Gefängnis.
Seit Juli 2000 ist an diesem Ort die Gedenkstätte Hohenschönhausen für den Besuch geöffnet. Die Dauerausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen – Zeugnisse politischer Verfolgung 1945 bis 1989“ zeigt am Beispiel des Gefängnisses, wie das Haftregime der DDR wirkte und welche Folgen die kommunistische Diktatur mit sich brachte. Ein großer Teil der Gebäude und Einrichtung ist fast unversehrt erhalten geblieben, zahlreiche Originalexponate wie Fotografien, Objekte und Dokumente, zeigen ein authentisches Bild der Lebensrealität in Stasi-Gefangenschaft.

Wichtige Infos für den Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen
Öffnungszeiten Die Gedenkstätte Hohenschönhausen ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet.
Preise Der Eintrittspreis liegt bei 6 Euro pro Person, ermäßigt sind es 3 Euro. Schüler:innen bezahlen bei einem Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen nur einen Euro.
Anfahrt Die Haltestelle Große-Leege-Str./Freienwalder Str. erreicht man mit der Bus-Linie 256, von hier aus sind es etwa vier Minuten zu Fuß bis zur Gedenkstätte. Mit den Tram-Linien M4, M5, M8, M10, M13 fährt man zur Haltestelle Freienwerderstraße und ist in etwa acht Minuten am Ziel. Wer mit dem Auto anreist, parkt am besten in der Genslerstraße oder in der Lichtenauer Straße.
- Gedenkstätte Hohenschönhausen Genslerstraße 66, Lichtenberg, Tel. 030/98 60 82 30, weitere Informationen gibt es hier
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