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#Die Sacklers verlieren ihre letzten Freunde

„Die Sacklers verlieren ihre letzten Freunde“

Das Geschäftsmodell der amerikanischen Familie Sackler funktionierte lange Zeit sehr gut, zumindest für sie selbst. Ein Teil der Milliarden, welche die Familie um den verstorbenen Patriarchen Raymond Sackler mit ihrem Unternehmen Purdue Pharma einnahm, floss in die Förderung von Bildung, Kunst und Kultur. Rund um den Erdball entstanden Sackler-Flügel in bedeutenden Museen und Sackler-Bibliotheken in den weltbesten Universitäten. Allein in Großbritannien spendete die Familie bis 2019 einen Betrag von 80 Millionen Pfund.

Alexander Wulfers

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Dadurch rückte in den Hintergrund, wie Purdue sein Geld verdiente, nämlich mit dem Verkauf des stark suchterzeugenden Opioids Oxycontin. So trugen die Sacklers maßgeblich zu der schwerwiegenden Drogenkrise in den Vereinigten Staaten bei, wo eine halbe Million Menschen an Überdosen starben. 2019 meldete das von Richard Sackler geführte Unternehmen Insolvenz an. 2020 bekannte sich Purdue schuldig, wissentlich Menschen in die Sucht getrieben zu haben. Im März 2022 stimmten die Sacklers einem Vergleich zu: Sechs Milliarden Dollar sollen in die Suchthilfe fließen, dafür bekommt die Familie Immunität vor zukünftigen zivilrechtlichen Forderungen.

Viele Umbenennungen

Je mehr Aufmerksamkeit die Rolle der Sacklers zuletzt bekam, desto mehr zerfällt nun die andere Seite ihres familiären Geschäftsmodells. In dieser Woche kündigte das Victoria and Albert Museum (V&A) in London an, dass das Sackler-Zentrum für Kunstbildung und der Sackler-Platz vor dem Museum umbenannt werden sollen. Das sind neue Töne aus dem V&A. Museumsdirektor Tristram Hunt hatte noch vor drei Jahren die Beziehung zu den Sacklers verteidigt. „Wir werden keine Namen entfernen und die Vergangenheit leugnen“, sagte er damals. Das Museum habe starke Unterstützung von den Sacklers erfahren, die Familie reflektiere ihr Fehlverhalten.

Nun gibt das V&A klein bei und folgt damit dem Beispiel anderer berühmter Museen. Der Pariser Lou­vre hatte seinen Sackler-Flügel schon im Juli 2021 umbenannt, das Metro­politan Museum in New York folgte im Dezember, und der Name der Sackler-Galerie im Londoner Tate-Museum musste im Februar weichen. So zerfällt Stück für Stück das philanthropische Erbe, mit dem sich die Sacklers ihren Ruf für die Nachwelt bewahren wollten.

Auch in Deutschland hat sich die Unternehmerfamilie zu verewigen versucht. Im Jüdischen Museum in Berlin gab es eine Sackler-Treppe. Doch der Name ist inzwischen verschwunden. Im Jahr 2020 sei das Schild entfernt worden, das auf die Spende der Sacklers hinwies, sagt ein Sprecher der F.A.S. Heute heiße die Treppe stattdessen „Treppe am Ende der Achse der Kontinuität“.

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