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#Die Traumtänzer der Meere

Die Traumtänzer der Meere

1. Seepferdchen sehen oft aus, als wiegten sie sich im Meer. Tanzen sie?

Ja, sogar sehr gerne. Gleich bei Sonnenaufgang kommen die bereits verbandelten „Hengste“ und „Stuten“ der Meere zusammen, schmiegen ihre Schnauzen aneinander, umkreisen sich leichtflossig. Jeden Morgen wiegen sich diese Paare wie im Takt einer Unterwassermusik hin und her, außerhalb und in der Paarungszeit. Ihr „Hochzeitstanz“, vor dem Geschlechtsakt, dauert bis zu neun Stunden – und wird alle paar Wochen wiederholt.

2. Können Seepferdchen eigentlich hören?

Nicht sonderlich gut. Umso er­staunlicher ist, dass die tropischen Langschnäuzigen Seepferdchen (Hippocampus reidi), deren Kommunikation besonders intensiv er­forscht wurde, drei verschiedene Laute nutzen: spezielle Klickgeräusche bei der Balz, ein lauteres Ge­klicke während der Jagd sowie Brummtöne, wenn sie gestresst sind.

3. Sind diese Fische für uns medizinisch von Nutzen?

Jahrhundertelang galt ein Pulver aus getrockneten Seepferdchen in Europa als Wundermittel gegen Haarausfall, Tollwut, Seitenstechen sowie mangelnde Libido. Die Traditionelle Chinesische Medizin vertraut bis heute auf angebliche Heilkräfte, etwa bei Nierenleiden oder Impotenz. Es gibt jedoch keinerlei Belege für eine medizinische Wirkung.

4. Sind Seepferdchen die einzigen Tiere, bei denen die Männchen die Babys zur Welt bringen?

Männliche Seenadeln, nah mit den Seepferdchen verwandt, tragen ihre Brut ebenfalls am Körper aus: Die befruchteten Eier kleben am Bauch oder liegen in einer Hautfalte. Aber nur Seepferdchen haben einen echten Brutbeutel. Sobald die Eier des Weibchens eingelagert und hier vom Sperma befruchtet sind, verschließt sich dieser, und die Väter versorgen die Embryonen mit Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren und Kalzium.

Manch langschnäuziges Meeresross trägt wie dieses hier Stacheln am Körper und wird mehr als 15 Zentimeter groß.


Manch langschnäuziges Meeresross trägt wie dieses hier Stacheln am Körper und wird mehr als 15 Zentimeter groß.
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Bild: ddp

5. Können Seepferdchen ihre Farbe verändern, um etwa Erregung zu zeigen?

Einige Arten können ihre Farbe zur Tarnung an die Umgebung anpassen wie ein Tintenfisch oder auch Chamäleon. Manche drücken so möglicherweise Emotionen aus, mutmaßen Forscher: Linienseepferdchen (Hippocampus erectus) erblassen, wenn man sie berührt.

6. Sind alle Hippocampi gleich groß?

Keinesfalls. Manche Arten werden kaum so groß wie ein menschlicher Daumennagel; die Dickbauchseepferdchen (Hippocampus abdominalis) vor den Küsten Australiens können jedoch mit einer Länge von bis zu 35 Zentimetern als riesenhaft gelten.

7. Ihre Flossen sind winzig, bedeutet das höchstens Schneckentempo?

Einige sind noch langsamer. Die Zwergseepferdchen (Hippocampus zosterae) aus der Karibik sind mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1,5 Metern pro Stunde die langsamsten Fische der Welt. An Land kommen Weinbergschnecken etwa doppelt so schnell vorwärts.

8. Und wie steht es um ihre Kondition?

Für die Langstrecke wären sie als Schwimmer ungeeignet. Wann möglich klammern sich Hippocampi zum Ausruhen an Seegrashalmen oder Felsbrocken fest, dazu dient ihnen der biegsame Greifschwanz.

9. Heute gibt es sie in fast allen Meeren: Wie gelang die Ausbreitung?

Im Wasser treibende Algen, Müll oder Holzstücke können den Seepferdchen als Fähre dienen. Sie reisen damit Tausende Kilometer weit, wenn eine starke Strömung oder ein Sturm sie packt. Ein schwangeres Männchen genügt, um ein neues Gebiet zu erobern.

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