#Die verlorene TV-Generation? High-End-Bildqualität ist im 32-Zoll-TV-Segment vom Aussterben bedroht (DF-Tech)
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Eine bestmögliche Bildqualität in 27, 32 und 36 Zoll war im CRT-TV-Zeitalter noch die Norm. Im aktuellen Flachbild-TV-Markt klafft hingegen eine immer größere Leistungslücke zwischen kompakten TV-Modellen und XXL-Fernsehern.
Größe entscheidet über Bildqualität
Wer heutzutage eine High-End-Bildqualität beim Flachbild-TV-Kauf anstrebt, für den stellt eine Bilddiagonale von 55 Zoll häufig die erzwungene Einstiegsgrenze dar.
MLA-OLED- und QD-OLED-Fernseher werden bislang nicht in kompakteren TV-Bildgrößen angeboten. Bei den leuchtstärksten QLED-Mini-LCDs mit den meisten Local-Dimming-Zonen liegt die Messlatte sogar schon bei 65 oder gar 75 Zoll.
Was für Heimkinofans eine erfreuliche Entwicklung darstellt, sorgt bei all jenen für Unmut, die eine bestmögliche TV-Bildqualität auch bei kleineren Bilddiagonalen erwarten. Im 40-Zoll-TV-Segment tummelt sich immerhin noch die technologische Mittelklasse, während im 30-Zoll-TV-Bereich vergleichsweise leistungsschwache Display-Technik zum Einsatz kommt.
Ein Grund für den technologischen Rückschritt im kompakten TV-Segment: Mit kleinen Bildschirmgrößen lassen sich im Flachbild-TV-Markt scheinbar keine Premium-Preise erzielen.
Dabei stellt das Bildgrößenwachstum schön längst keine Garantie mehr für stabile Preise dar: 85-Zoll-Fernseher für 1000 Euro oder 98-Zoll-Fernseher für 2000 Euro zeigen, dass sich günstige Displaytechnik auch im XXL-TV-Segment rasant verbreitet.
OLED-Monitore besetzen ehemaliges CRT-TV-Segment
Der gesamte High-End-TV-Markt kennt nur eine Richtung: TV-Screens mit leistungsstarker Panel-Technik wachsen Jahr für Jahr. Dass es auch anders geht, zeigen hingegen andere Produktbereiche.


Wer sich für High-End-Bildqualität im 32-Zoll-Segment interessiert, der landet automatisch bei Computerbildschirmen oder professionellen Produktionsmonitoren. Hier stehen mit High-End-OLED- und QD-OLED-Displays die aktuell besten kompakten Bildschirme zur Verfügung.
Und die Markterfolge der leistungsstarken kompakten OLED-Displays sorgen bereits für ein Umdenken bei den Panel-Produzenten: OLED-Hersteller wie LG Display und Samsung Display legen die Investitionsschwerpunkte mehr und mehr auf andere Segmente als den klassischen XXL-TV-Bereich.


Milliardeninvestitionen in neue Display-Fabriken, wie die neuste QD-OLED-Fabrik von Samsung Display, die spätestens 2026 die volle Produktionskapazität erreicht haben soll, gelten nicht dem klassischen Fernseher-Segment, sondern der Produktion kompakter Laptop-, Tablet-, Smartphone- und Automotive-Displays.
Das Ziel der OLED-Panel-Hersteller, mit möglichst kompakten und leistungsstarken Displays den maximalen Umsatz zu erzielen, stellt das genaue Gegenteil der aktuellen TV-Strategie dar, bei der XXL-Bildgrößen die Grundvoraussetzung für eine bestmögliche Bildtechnik darstellen.
Apple kehrt den TV-Trend um
Zu den wertvollsten Technologieunternehmen der Welt zählt Apple und die Displaytrends der Zukunft sind eng mit der Produktplanung Apples verknüpft.
Ein XXL-Fernseher von Apple ist weit und breit nicht in Sicht, stattdessen stehen bei Apple kompakte Displays im Fokus, die dennoch leistungsstärker als viele XXL-Screens in klassischen TV-Geräten ausfallen.


Mit der aktuellen OLED-Tandem-Display-Produktion im neuen iPad Pro ist Apple den TV-Herstellern wieder einen Schritt voraus, denn das neue OLED-Display erzeugt vollflächig eine vierfach höhere Helligkeit, als es ein OLED-Fernseher derzeit umzusetzen vermag.
Technologische Displayinnovationen, Premium-Preise und dies alles abgekoppelt vom Zwang einer stetig wachsenden Displaygröße: Mit dieser Produktstrategie rennt Apple bei den Panel-Herstellern LG Display und Samsung Display offene Türen ein.
Mission Impossible für TV-Hersteller?
Eine neue Generation von Konsumenten und neue Display-Kategorien werden die Display-Techniktrends der Zukunft bestimmen und für Panel-Hersteller wie LG Display und Samsung Display werden diese Märkte zunehmend lukrativer.


Vor allem Monitor-Hersteller wildern mittlerweile ungeniert in ehemals klassischen TV-Bereichen. Hersteller wie Samsung integrieren die wichtigsten Smart-TV-Features in leistungsstarken 32-Zoll-QD-OLED-Monitoren und bieten damit eine Bildqualität, die man sich auch bei 32-Zoll-TV-Geräten wünschen würde.
Der Technologie-Boom der kompakten Displays droht bisherige Flachbild-TV-Bereiche mehr und mehr zu überschatten. Fernseher mit High-End-Bildtechnologie stetig größer anzubieten, ist ein Spiel auf Zeit. Eine echte Lösung des Problems ist aktuell nicht in Sicht.
Christian Trozinski
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