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Indien greift mehrere Ziele in Pakistan an

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Zwei Wochen nach einem Terroranschlag in der Unruheregion Kaschmir hat Indien mehrere Ziele in Pakistan angegriffen. Dabei sind nach pakistanischen Angaben mehrere Zivilisten ums Leben gekommen. Eine genaue Zahl nannte das Außenministerium nicht, unter den Opfern seien jedoch Frauen und Kinder. Zuvor hatten Geheimdienstkreise von einem toten Kind in der Stadt Bahwalpur im Osten Pakistans gesprochen.

Einige der Ziele lagen im pakistanisch kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir. Pakistans Militär spricht von Raketenangriffen und hat eigenen Angaben nach zwei indische Kampfjets abgeschossen. 

Pakistan schließt seinen Luftraum für 48 Stunden. Der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore sei zudem bis auf weiteres eingestellt, teilte ein Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Bei den Zielen handele es sich um „terroristische Infrastruktur“, hieß es in einer Mitteilung des indischen Verteidigungsministeriums. Man habe neun Ziele angegriffen, darunter keine pakistanischen Militäranlagen.

Pakistanische Geheimdienstkreise und die Armee berichteten von Luftangriffen in den Städten Kotli und Muzaffarabad im pakistanischen Teil Kaschmirs. In der Stadt Bahwalpur in der Provinz Punjab sei eine Moschee angegriffen worden.

Eskalation der jüngsten Spannungen

Die Angriffe sind eine erhebliche Eskalation der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten. Ausgelöst wurden sie durch einen Terroranschlag am 22. April im indischen kontrollierten Teil Kaschmirs. Bewaffnete Angreifer hatten dort auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was dieses zurückweist.

Seit dem Anschlag haben sich beide Länder mit Strafmaßnahmen überzogen, unter anderem Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen und die diplomatischen Beziehungen reduziert. Experten stufen besonders Indiens Entscheidung als schwerwiegend ein, den sogenannten Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarn auszusetzen. Der Vertrag regelt die Wassernutzung beider Seiten des Indus und seiner Nebenflüsse. Islamabad nannte die Aussetzung des Vertrags eine Kriegshandlung und drohte mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Die Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt, beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen auf. Aus der Teilung entstand neben dem überwiegend hinduistischen Indien der neue Staat Pakistan für Muslime. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir.

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