#Digitale Falle für Bankkunden: 5 Kreditinstitute betroffen
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Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.
Fünf Banken im Fokus von Kriminellen
Sparkasse
Kunden der Sparkasse müssen gegenwärtig auf eine Phishing-Mail achten, in der von einer TAN-Anmeldung die Rede ist. Diese müsse bis zu einem bestimmten Datum erfolgen, andernfalls würde der Zugang zum Online-Banking vorübergehend gesperrt werden. Der Prozess ließe sich über einen hinterlegten Button anstoßen. Dieser führt jedoch nicht auf die Website der Sparkasse, sondern auf eine Fälschung in der roten Sparkassen-Optik. Daher ist es in solchen Fällen wichtig, die URL-Zeile aufmerksam in Augenschein zu nehmen. Noch sinnvoller ist es derweil, gar nicht erst auf den Button zu klicken und die E-Mail stattdessen unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Wer sich unsicher ist, ob es sich bei dem digitalen Schreiben tatsächlich um Phishing handelt, kann sich mit der Hotline der Sparkasse in Verbindung setzen und Erkundigungen an der Quelle einholen.
Deutsche Bank
Auch Kunden der Deutschen Bank finden aktuell Phishing-Mails in ihren Postfächern. Inhaltlich ist hier von einem Sicherheitszertifikat für die photoTAN-Registrierung die Rede. Dieses laufe bald ab und müsse nun erneuert werden, um eine reibungslose Verwendung sicherzustellen. Andernfalls würde „das Online-Banking inklusive photoTAN-Verfahren“ in einer Filiale neu beantragt werden müssen. Sowohl die Rechtschreibung als auch die Grammatik sind auf einem hohen Niveau. Dafür fehlt eine direkte Kundenanrede.
ING
Als Dritte im Bunde stehen gegenwärtig die Kunden der ING im Fokus von Cyberkriminellen. Laut einem entsprechenden Schreiben müsse die ING-App aktualisiert werden, damit alle Funktionen sowie Sicherheitsstandards weiterhin nutzbar bleiben. Die Aktualisierung soll dabei erneut über einen hinterlegten Button erfolgen. Ferner ist auch hier von einer dreitägigen Frist die Rede. Nach Ablauf jener würde es zu Einschränkungen bei der Nutzung der App kommen. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verfrachten.
Commerzbank
Im Namen der Commerzbank wird zurzeit eine besonders knappe Phishing-Mail verbreitet. Daher haben wir diese folgend in beinahe vollem Umfang zitiert: „Sehr geehrte CommerzBank-Kunden, wir möchten Sie darüber informieren, dass wir kürzlich unsere Systeme aktualisiert haben, insbesondere das PhotoTAN-Verfahren. Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, bitten wir Sie, sich in Ihr Online-Banking-Konto einzuloggen und Ihr Profil zu aktualisieren.“
VR-Bank
Zu guter Letzt müssen auch Kunden der VR-Bank aktuell auf die Anzeichen einer Phishing-Mail achten. Dazu gehört inhaltlich die Erwähnung einer „SecureGo-Anmeldung“, die demnächst ablaufen soll. Infolgedessen würde das Online-Banking deaktiviert werden. Solange, bis der Empfänger das Verfahren über eine hinterlegte Verlinkung reaktiviert. Eine Verlinkung, hinter der sich abermals eine gefälschte Phishing-Website verbirgt.
Phishing 2024 – bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- 1&1
- Comdirect
- Commerzbank
- Consorsbank
- Deutsche Bahn
- Deutsche Bank
- DHL
- Disney+
- DKB
- FedEx
- Hypovereinsbank
- ING
- IONOS
- Klarna
- LBB
- McAfee
- N26
- Netflix
- PayPal
- Postbank
- Santander
- Schufa
- Sparkasse
- Targobank
- Telekom
- TF Bank
- VR-Bank
- WEB
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
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So erkennst du Phishing-Mails
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:
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Bildquellen
- Google Maps arbeitet mit Ubisoft an neuer Funktion: Bing IC / Dall E 3
- Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
- Bankkunden werden ausgenommen: Artem Sandler / inside digital
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