#Donau-Ries-Kreis: Diese Sorgen haben die Naturschützer im Landkreis Donau-Ries
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„Donau-Ries-Kreis: Diese Sorgen haben die Naturschützer im Landkreis Donau-Ries“
Eine breite Palette an Themen kommt bei der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe des BN zur Sprache. Freude herrscht derweil über eine Schenkung und Ehrungen.
Helber erläuterte in seinem Tätigkeitsbericht wichtige Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre, da 2020 aufgrund der Pandemie keine Versammlung stattfinden konnte. So war anfangs 2019 das Volksbegehren zur Artenvielfalt ein Schwerpunkt, ein weiteres Thema war die Zerstörung des wertvollen Biotops in der Bahngrube Donauwörth. Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt sei die geplante Anlage von Flachmulden im Wiesenbrütergebiet um die Mertinger Höll.
Keine Einigung über artenschutzrechtliche Belange bei der Schlackendeponie Holzheim
Immer noch aktuell sei die Deponie in Holzheim, von der der Zweite Vorsitzende Rudi Schubert berichtete. Da die in einer Bürgerinitiative organisierten Deponiegegner der BN-Kreisgruppe eine Dienstbarkeit für ein im Planungsgebiet liegendes Grundstück eingetragen haben, sind die Naturschützer im Enteignungsverfahren involviert. Im Laufe dieses Verfahrens seien Forderungen der Eigentümergemeinschaft und des BN eingebracht worden, die artenschutzrechtliche Belange betreffen. Eine Einigung wurde bisher nicht erzielt, heißt es in einer Mitteilung des BN über die Mitgliederversammlung.

Helber sprach dort auch die PFC-Belastung der Friedberger Ach an, die der BN Donau-Ries mit anderen betroffenen Kreisgruppen entlang des Lechs in die Öffentlichkeit gebracht hat. Grund für die Verunreinigungen sind Löschschäume, die am ehemaligen Fliegerhorst Penzing verwendet wurden. Von Amtsseite ist hier nun eine Sanierung geplant, Helber kritisiert jedoch das langsame Tempo und das fehlende Gesamtkonzept für die Sanierung in Penzing. Belastete Fische in der 80 Kilometer langen Gewässerstrecke, kontaminierter Gewässerboden und Wasserentnahmen seien die Hauptprobleme, die bisher ungelöst sind.
Auch die derzeitige Hochwassersituation wurde vom Kreisvorsitzenden thematisiert. Nach einer Studie des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz können Stark- regen als Hochwasser-Ursache überall und oft sehr lokal auftreten. Sie führen aber nicht zu extremen Hochwässern in großen Flüssen wie der Donau.

Foto: Widemann
Daraus schlussfolgerte Helber, dass Polder an der Donau keine Abhilfe dafür bringen. Effektiver wäre es seiner Meinung nach, auf Maßnahmen zur Regenspeicherung und Verlangsamung des Abflusses überall auf der gesamten Fläche zu setzen sowie die Versiegelung zu reduzieren und den Flüssen wieder mehr Platz zu geben, statt diese einzuengen und teure, gesteuerte Polder zu bauen.
1,6 Hektar großes Waldstück in Donauwörth wird dem Kreisverband geschenkt
Als große Freude bezeichnete er die Schenkung eines 1,6 Hektar großen Waldstücks in Donauwörth durch das Donauwörther Ehepaar Lindstedt und Brückner. Der an der Wörnitz gelegene Auwald soll sich so naturnah wie möglich entwickeln dürfen.
Abschließend stellte Helber noch ein Projekt vor, das 2019 in Zusammenarbeit mit dem Rieser Naturschutzverein und mit Zuschüssen durchgeführt wurde: Eine Biologin untersuchte dabei das Vorkommen des seltenen Eremitenkäfers im Stadtgebiet Nördlingen, welches durch zahlreiche Funde der Rote-Listen-Art eindrucksvoll belegt werden konnte. Helber betonte dabei die große Unterstützung durch die Stadt Nördlingen und die optimale Pflege der Bäume durch einen hauptamtlichen Baumpfleger.
Michael Oblinger kümmert sich nun um die Wiesenbrüter im Donauried
Seit November 2019 gibt es zudem eine neue Personalie: Michael Oblinger kümmert sich als neuer Gebietsbetreuer um das Östliche Donauried und die dortigen Wiesenbrüter. Aufgrund eines Arbeitseinsatzes war er an diesem Abend aber nicht anwesend.
Die einzelnen Ortsgruppen berichteten über ihre Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre, die von Pflege- und Pflanzmaßnahmen, Müllsammlungen, Artenschutzaktionen für Amphibien, Eidechsen und Mauersegler über Ferienprogramm-Angebote bis hin zum Engagement für die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ oder in der Bürgerinitiative „B25 mittendrin“ eine breite Palette bildeten.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der BN-Kreisgruppe Donau-Ries haben auch einige Ehrungen angestanden. Das Bild zeigt (von links) Renate Michel, Zweiter Vorsitzender Rudi Schubert, Manfred Sittner und Doris Götz-Sittner, Thomas Lutz, Gabi Buck-Baumann und Vorsitzender Alexander Helber.
Schatzmeisterin Gerda Fischer stellte die Finanzen vor. Besonders beachtlich seien die positiven Jahresabschlüsse, da dem Verein aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Einnahmen wie aus der Haus- und Straßensammlung fehlten. Traditionsgemäß wurden an diesem Abend langjährige Mitglieder für 25, 40 und 50 Jahre im Kreisverband geehrt. In der Gesprächsrunde wurde noch auf den am 19. September geplanten Speicher-Tag in Marxheim hingewiesen, der Informationen und Erfahrungswerte mehrerer ortsansässiger Familien rund um Photovoltaikanlagen liefern soll.
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