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#Gute Zeiten, schlechte Zeiten, goldene Zeiten

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Gute Zeiten, schlechte Zeiten, goldene Zeiten

Deutschland scheint trotz gut laufender Börsen weiterhin ein Land der Gold-Fans zu sein. Der Goldbestand der börsengehandelten Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold ist im ersten Halbjahr auf ein neues Rekordhoch von 233 Tonnen gestiegen, nach 217 Tonnen zum Jahreswechsel.

Der Bestand erhöht sich immer dann, wenn Anleger Xetra-Gold-Anteile über die Börse kaufen. Dabei entspricht jeder Anteilsschein genau einem Gramm Gold. Das verwaltete Vermögen von Xetra-Gold hat mit 11,2 Milliarden Euro ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht.

Gold ist nach wie vor ein Klassiker unter den Börsenthemen, bei denen Anleger immer wieder beginnen, über die Notwendigkeit im Depot zu diskutieren. Dennoch scheinen zuletzt alle Interesse daran zu haben.

„Eine gestiegene Nachfrage sehen wir gleichermaßen bei institutionellen als auch privaten Investoren“, so Michael König von Deutsche Börse Commodities, der Emittentin von Xetra-Gold. „2020 war die Volatilität beim Goldpreis leicht erhöht, im ersten Halbjahr entsprach sie allerdings dem Fünfjahresniveau.“ Gold erweise sich mit seiner stabilisierenden und diversifizierenden Funktion im Anlegerportfolio damit als überaus beständig, sagt König.

Wer Gold für sich als Bestandteil seines eigenen Depots gefunden hat, wird die Einschätzung von König teilen. Skeptiker dagegen sehen sich vielleicht eher den Chart an, zweifeln und lesen vielleicht auch regelmäßig Rohstoffmarkt-Einschätzung wie diese: „Bei Edelmetallen haben wir den Aufwärtstrend verlassen und sind in eine Konsolidierungsphase zurückgefallen. Die überraschend starke Konjunktur weltweit hat das Interesse der Anleger an Gold reduziert zugunsten von Risikoanlagen wie Aktien oder Bitcoin“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte von Stabilitas im jüngsten Report des Unternehmens.

Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg.


Unser Autor Christoph Scherbaum ist Börsenfachmann und arbeitet als Finanzjournalist aus Ludwigsburg.
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Bild: Privat

Jeremy Gatto von Unigestion wiederum analysiert, dass die Corona-Pandemie ein „Game Changer“ gewesen sei, da sie die Unsicherheit auf ein extremes Hoch trieb, was zu einer starken Anlegernachfrage nach Gold und einer vorübergehenden Verknappung des Angebots führte. „Die Covid-19-Krise, die von außerordentlichen fiskalischen und geldpolitischen Stimuli begleitet wurde, verlieh Gold einen beispiellosen Auftrieb, der den Preis von seinen Tiefstständen im März 2020 um über 40 Prozent in die Höhe trieb und ihn auf Rekordstände über 2000 Dollar pro Unze schickte.“

Die treibenden Kräfte hierfür waren starke Zuflüsse, ein schwächerer Dollar und sinkende Realrenditen. „Nachdem der Goldpreis von seinem Höchststand im August 2020 bereits zurückgegangen ist, hat er sich in diesem Jahr schwergetan und befindet sich aktuell im negativen Bereich. Das Edelmetall scheint nun an einem Scheideweg zu stehen“, so Gatto weiter und ergänzt: „Die Unsicherheit, einer der Faktoren, die den Goldpreis während der Pandemie nach oben getrieben hatten, ist deutlich zurückgegangen, da die Rezessionsängste verschwunden sind, was die Nachfrage nach dem Gold als Safe-Haven weiter belasten dürfte.“

ETF-Abflüsse schwellen an

Interessant in diesem Zusammenhang sind auch diese Daten: Die Abflüsse aus Gold-Indexfonds in Höhe von sechs Millionen Unzen in diesem Jahr machen laut Gatto 25 Prozent der Zuflüsse im Jahr 2020 aus. Diese Abflüsse dürften seiner Einschätzung nach daher anhalten und so könnten die ETF-Zuflüsse, die im vergangenen Jahr ein großer Rückenwind für die Goldrallye waren, nun ein starker Gegenwind werden, „der sich in Zukunft noch verstärken könnte.“ Sein Fazit ist eindeutig: „Insgesamt bleibt das Risiko-Rendite-Verhältnis für Gold im aktuellen Umfeld abwärtsgerichtet.“

Das ist so zu verstehen: Die Abflüsse unterstreichen, dass der Gold-Kurs weiter unter Druck ist. Was die ETF letztes Jahr „gepusht“ haben, ist dieses Jahr eher ein Kursdrücker.


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Ein langjähriger Goldanleger wird bei dem letzten Satz wohl dennoch kaum nervös werden. Er hat das glänzende Edelmetall als klassischen Inflationsschutz im Depot und das ist wohl auch gut so. Von Warren Buffett stammt der Ausspruch: „Wenn Du Dir nicht vorstellen kannst, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, dann kaufe sie nicht einmal für zehn Minuten.“ Für Gold dürfte das wohl auch stimmen.

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