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#Als Thomas Tuchel in Gersthofen tobte



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Wie Aystettens Trainer Ivan Konjevic mit dem neuen Bayern-Trainer aneinander geriet und Nagelsmann in der Abenstein-Arena spionierte. Auch Horgaus Franz Stroh hat Thomas Tuchel schon als Gegner erlebt.

Die Nachricht vom überraschenden Rauswurf von Julian Nagelsmann beim FC Bayern München und die voraussichtliche Verpflichtung von Thomas Tuchel als dessen Nachfolger hat am Donnerstagabend die Fußballwelt elektrisiert. Stammen beide Trainer doch aus der Region und waren in ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Augsburg auch mehrfach in Gersthofen zugange.

So verfasste Julian Nagelsmann, der nach einer Verletzung seine Spieler-Karriere beenden musste, seinen ersten Scouting-Bericht für seinen damaligen Trainer Thomas Tuchel beim FC Augsburg II über den TSV Gersthofen. Einen wilden Mix aus Zetteln, Videoschnipseln und persönlichen Anmerkungen habe er damals von der Tribüne der Abenstein-Arena mit nach Hause gebracht.

Spannende Pressekonferenz mit Thomas Tuchel

Ob die FCA-Reserve aufgrund Nagelsmanns Aufzeichnungen dann am 12. Oktober 2007 das Derby der Landesliga Süd mit 3:1 beim TSV Gersthofen gewann, steht in den Sternen. Fest in Erinnerung aber haben die vielen Gäste, die damals der Eröffnung des neuen VIP-Raumes unterhalb der TSV-Turnhalle beiwohnten, die anschließende Pressekonferenz. Die war noch spannender als das vorhergegangene Spiel vor über 600 Zuschauern, das in der Schlussphase immer giftiger wurde. Es kam zu Jagdszenen und Rudelbildungen, die vor allem von FCA-Spielern ausgelöst wurden.

Deshalb wunderten sich die vielen Zuhörer bei der Pressekonferenz, dass FCA-Trainer Thomas Tuchel nachtrat und sich ein heftiges Wortgefecht mit Gersthofens Spielertrainer Ivan Konjevic lieferte. „Grundsätzlich liegt mir am Herzen, dass systematisch versucht wird, uns mit übertriebener Aggressivität und Härte den Schneid abzukaufen, weil wir spielerisch besser und schneller sind. Das macht wirklich keinen Spaß. Wir haben mittlerweile einige Verletzte zu beklagen.“ Diese exklusive Aussage sorgte nicht nur für ein ungläubiges Raunen zwischen feinen Häppchen und deftiger Gulaschsuppe, sondern brachte auch Ivan Konjevic auf die Palme.

FCA-Sportvorstand Michael Ströll spielte für den TSV Gersthofen

„Wir spielen Fußball. Das ist nicht Schach und nicht Ballett. Zweikämpfe und Fouls gehören einfach dazu“, konterte der mittlerweile 50-Jährige, der aktuell den SV Cosmos Aystetten trainiert. „Bei uns wurden zwei Spieler verletzt. Aber wir jammern nicht, und von uns wurden auch keine Gelben Karten gefordert“, schoss er in Richtung Tuchel: „Das ist absolut unsportlich!“ Zu den Zuhörern der Auseinandersetzung gehörte auch Michael Ströll. Der heutige Finanzvorstand des FC Augsburg spielte damals für den TSV Gersthofen und arbeitete im Rahmen seines Studiums als Angestellter auf der Geschäftsstelle des FC Augsburg. Auf eine fußballerische Begegnung mit seinem Arbeitgeber hatte er verzichtet.

Ziemlich sauer war Ivan Konjevic auch nach der 3:4-Niederlage seines SV Cosmos Aystetten bei der SG Niedersonthofen/Martinszell. „Das war vor allem in der ersten Halbzeit absolut enttäuschend“, kommentierte er den 0:3-Pausenrückstand. „Es gibt eine alte Fußball-Regel, dass du nicht gewinnen kannst, wenn du dich ohne Ball nicht bewegst“, fordert er im Heimspiel gegen Schlusslicht TV Bad Grönenbach (Sonntag, 15 Uhr) Wiedergutmachung.

Auch Franz Stroh, der Trainer des FC Horgau, hat Thomas Tuchel schon selbst erlebt. Als Trainer des FC Augsburg II gab es etliche Duelle mit der TSG Thannhausen, für die Stroh damals am Ball war. „Impulsiv und energisch“, bezeichnet er das Auftreten des gebürtigen Krumbachers. Die Horgauer Kicker hatten die Nachricht beim gemütlichen Schafkopfabend nach dem Training mitbekommen. „Als die ersten Push-up-Nachrichten eingetroffen sind, haben wir das zunächst für einen Aprilscherz gehaltenen“, berichtet Stroh. Er verstehe diesen Schritt nicht, vor allem, dass der FC Bayern mit der Entlassung von Julian Nagelsmann so viel Geld in den Sand setzt. „Wahrscheinlich haben Dinge im Hintergrund dazu geführt. Vielleicht war man mit seiner weichen Führung nicht zufrieden“, kann er sich keinen Reim darauf machen.

Am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) haben es die Horgauer in der Bezirksliga Nord mit dem VfR Neuburg zu tun. „Das wird ein ganz anderer Gegner, ein ganz anderer Platz, ein ganz anders Spiel“, sagt Stroh. Auf dem kleinen Nebenplatz beim Schlusslicht TSV Nördlingen II reichte es zuletzt nur zu einem 1:1. „Von den Punkten her nicht optimal, aber von der Art und Weise okay“, blickt der FCH-Coach zurück. „Für drei Punkte waren wir nicht effektiv genug.“

„FC Bayern für Nagelsmann eine Nummer zu groß“

Seinen Augen kaum getraut hat Denis Buja, als er am Handy von der Trainerentlassung erfuhr. „Damit habe ich niemals gerechnet, auch wenn ich von vorneherein der Meinung war, dass der FC Bayern für Nagelsmann eine Nummer zu groß ist“, sagt der Spielertrainer des TSV Meitingen. „Tuchel ist der Richtige, er wird große Erfolge verbuchen können. Allerdings nur so lange, bis er sich mit jemanden aus der Führungsetage anlegt.“

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