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#DVB-T2-, DAB+- und Multimedia-Kombi: xFa Candy TV im Test

xFa Candy Mini-TV
©gudrun – Fotolia.com

Der xFa Candy TV, zweite Typenbezeichnung DT201DF, lässt sich am besten als MiniTV inklusive DAB+ und Multimedia-Wiedergabemöglichkeit beschreiben. Weiter außergewöhnlich: Das Candy TV ist ein mobiltaugliches Tischgerät.

Den Candy TV kann man als kleinen Tischfernseher, aber auch als vollwertiges Radio sehen. Schließlich versteht sich das Gerät als DVB-T2-Fernseher, DAB+- und UKW-Radio sowie als Multimedia-Player in einem. Seine Gehäuseform garantiert perfekte Standsicherheit. Unten breit, oben schmal. Die weitgehend quadratische Front ist leicht geneigt und nimmt den 17,5 Zentimeter großen Bildschirm und im unteren Drittel zwei Stereo-Lautsprecher auf. Das erleichtert die Bedienung des Touchscreens enorm. Ihm ist zu verdanken, dass das Gerät fast ohne Bedienungselemente auskommt. An seiner schmalen Oberseite findet man lediglich Tasten zum Ein- und Ausschalten, sowie für die Lautstärke-Regelung.

xFa Candy TV RückseitexFa Candy TV Rückseite
©gudrun – Fotolia.com / Auerbach Verlag / Thomas Riegler – An der Rückseite finden wir eine USB-Schnittstelle für den Media-Player, eine Kopfhörer-Buchse und den USB-C-Anschluss für das externe Netzteil

Die Rückseite beherbergt eine Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers sowie eine USB-Buchse für die Wiedergabe beliebiger AV-Dateien. Ferner findet man eine USB-C-Buchse, über die der TV-Radio-Kombi am Netz betrieben oder geladen werden kann. Als Ladespannung werden 5 bis 15 Volt Gleichspannung akzeptiert. Das lässt auch das Laden am PC oder über eine Powerbank zu. Auch die mitgelieferte Fernsteuerung ist spartanisch ausgestattet. Sie erinnert stark an den Handgeber eines FireTV-Sticks. Womit einhergeht, dass mit ihr keine Programm-Direktwahl möglich ist. Teletext wird ebenfalls nicht unterstützt.

Die Antennen des xFa Candy TV

An der Rückseite des Candy TV fällt zunächst die fest verbaute Teleskop-Antenne für DAB+ und UKW auf. Sie ist 68 cm lang und nach allen Richtungen schwenkbar. Einen allzu stabilen Eindruck hinterlässt sie jedoch nicht. Weshalb wir empfehlen, sie behutsam auszurichten. Da das Gehäuse des Candy TV verklebt ist und sich so auch nicht öffnen lässt, scheidet der Austausch der Antenne aus.

Für den digitalen Fernsehempfang liegt dem kleinen Kombi eine externe Antenne bei. Sie ist gerade einmal 9,5 Zentimeter lang und auf einem stabilen Magnetfuß angeschraubt. Die Haftkraft genügt, um mobil auf dem Autodach Verwendung zu finden, wozu auch die 1,5 Meter lange Anschlussleitung ausreichend dimensioniert sein sollte. Zum Anschluss der TV-Antenne ist der Candy TV mit einer für diesen Einsatz unüblichen SMA-Buchse ausgestattet. Sie kennt man eher von diversen DAB+-Autoradio-Adaptern. Soll der MiniTV an einer anderen Antenne betrieben werden, braucht es dafür Adapter-Stecker.

xFa Canfy TV AntennenbuchsexFa Canfy TV Antennenbuchse
©Auerbach Verlag / Thomas Riegler – Für den Anschluss einer TV-Antenne ist im Gerät eine SMA-Buchse eingebaut. Der Teleskopstab für DAB+ und UKW ist fest verbaut

Inbetriebnahme des xFa Candy TV

Bei der erstmaligen Inbetriebnahme startet ein Installation-Guide, in dem zuerst die Sprache der Menü-Oberfläche zwischen Englisch, Französisch und Deutsch, sowie das Land auszuwählen sind. Anschließend landet man, wie auch nach jedem Einschalten im Alltagsbetrieb, auf einem Startbildschirm mit fünf Kacheln. Über vier sind die einzelnen Betriebsarten Digital-TV, DAB+, UKW und Mediaplayer zugänglich. Über die fünfte Kachel gelangt man zu den Geräte-Einstellungen. Hier lassen sich unter anderem das Bild-Seitenverhältnis, ein automatischer und manueller TV-Sendersuchlauf und diverse Spracheinstellungen vornehmen. Die Eingaben erfolgen direkt über eine Bedienzeile des Touchscreens.

DVB-T/T2

Nachdem erstmals der TV-Modus ausgewählt wurde, landet man wieder bei der „Installations-Anleitung“. In ihr ist mit Klicken auf das Lupensymbol der Sendersuchlauf zu starten. Der Scan berücksichtigt das VHF-Band 3, das in mehreren Ländern neben DAB+ auch für Digital-TV genutzt wird und den UHF-Bereich. Die Programme werden in der gefundenen Reihenfolge abspeichert, wobei zwei getrennte Listen für TV- und Radio-Sender angelegt werden. Nachdem sich das Gerät bei DVB-T2 auf die Komprimierungsstandards MPEG-4 und HEVC versteht, ist es beinahe weltweit einsetzbar. Also überall dort, wo DVB-T/T2 genutzt wird.

Eine Sortierfunktion für die Kanäle wird ebensowenig geboten wie eine Favoritenliste. Wegen eines fehlenden Zahlenblocks an der Fernsteuerung lassen sich auch keine Programme direkt anwählen. Das ist ein Mangel, der uns auch bei DAB+ begegnet. Leider ist der xFa Candy TV nur für den Empfang freier Programme ausgelegt. In Deutschland kann man damit zumindest die Programme von ARD und ZDF sehen. Ihre Anzahl variiert je nach Bundesland geringfügig, bewegt sich aber bei 18 HD-Kanälen. Österreicher haben mit dem Gerät weniger Freude. Mit ihm können sie, je nach Region, meist nur ORF1 und ORF 2 Wien sowie ATV2 in SD sehen. Der Rest, darunter alle ORF-TVs in HD, sind auch via DVB-T2 codiert.

Die nach jedem Kanalwechsel eingeblendete Infobox enthält neben dem Kanalnamen Titel sowie Beginn- und Endzeit der gerade laufenden und folgenden Sendung. Ferner wird ein kanalspezifischer EPG geboten, der nicht nur fünf Tage in die Zukunft reicht, sondern auch eine detaillierte Inhaltsangabe zu jeder Sendung beinhaltet. Dieses Feature steht auch in der Betriebsart DVB-T/T2-Radio zur Verfügung.

Bildqualität

Zur Auflösung des 7-Zöller liegen unterschiedliche Angaben vor. Die Verpackung nennt Full HD, die Beschreibung auf einer bekannten Verkaufsplattform nur 1 080 × 600 Pixel. Obwohl kleine Bildschirm-Diagonalen generell als scharf empfunden werden, meinen wir, es beim xFa Candy TV mit voller HD-Auflösung zu tun zu haben. An der Bildqualität gibt es nichts auszusetzen. Farbe, Helligkeit und Kontrast sind ideal abgestimmt. Was alleine insofern wichtig ist, als das Gerät keine individuellen Einstellungen zulässt. Lediglich Anpassungen des Bildformats lassen sich vornehmen.

DAB+

xFa Candy TV DAB+xFa Candy TV DAB+
©Auerbach Verlag / Thomas Riegler – Auf DAB+ lässt sich auch eine umfassende Favoritenliste einrichten. Wir konnten nicht genug Programme empfangen, um sie auszureizen

Das xFa Candy TV bietet in der Betriebsart DAB+ nur einen automatischen Suchlauf. Dieser ist manuell über das Lupensymbol zu starten. Gefundene Sender werden in alphabetischer Reihe gelistet. Jeder neue Scan überschreibt die Kanal-Liste. So ist sichergestellt, dass sie keine Karteileichen enthält. Die Bildschirmoberfläche beinhaltet auf der linken Seite die komplette Senderliste, durch die gescrollt werden kann. Der gerade laufende Sender ist hellblau unterlegt. Darüber gibt es den Radiotext als Laufband.

Rechts wird in einem vergleichsweise kleinen Fenster die Slideshow eingeblendet. Ein darunter angeordneter Kasten informiert über den Multiplex-Namen, die Programmsparte, genutzte Daten- und Sampling-Rate. Links oben zeigt eine fünfstufige Balkenanzeige die Signalstärke an. Rechts oben findet man die Anzeige des Akku-Ladezustands. Eine Vollbild- oder zumindest größere Wiedergabe der Slides ist nicht vorgesehen.

DAB+ erlaubt das Anlegen einer Favoritenliste. Wie viele Stationen sie maximal aufnimmt, verrät das Handbuch zwar nicht, aber der Speicher ist jedenfalls großzügig dimensioniert. Zumindest konnten wir alle 55 vor Ort mit dem Candy TV empfangenen DAB+-Programme als Favoriten ablegen.

UKW

Der UKW-Modus bietet zwei Suchroutinen. Gerade einmal rund 16 Sekunden benötigt der automatische Suchlauf, um das gesamte UKW-Spektrum zu durchsuchen. Alle gefundenen Stationen werden mit aufsteigender Frequenz in einer Liste gereiht. Eingelesen werden nur ortsübliche und somit gut empfangbare Stationen. Der manuelle Suchlauf ist nur über den Touchscreen möglich und erfolgt in 100-kHz-Schritten. Auch er arbeitet außergewöhnlich schnell und erlaubt, das gesamte Sprektrum in rund 40 Sekunden zu durchsuchen.

Das Candy TV wertet recht zuverlässig RDS-Daten aus. Selbst unter nicht perfekten Empfangsbedingungen werden der Stationsname und Radiotext nach rund fünf Sekunden im oberen Drittel des Bildschirms angezeigt. Andere UKW-Radios versagen bei dieser Testdisziplin an unserem Osttiroler Testort immer wieder kläglich. Auf UKW lassen sich sechs Favoriten-Kanäle anlegen. Sie werden dauerhaft im mittleren Bereich des Bildschirms mit ihren Empfangsfrequenzen angezeigt. Man muss also wissen, welcher Sender sich hinter welcher Frequenz verbirgt.

xFa Candy TV UKWxFa Candy TV UKW
©Auerbach Verlag / Thomas Riegler – RDS und Radiotext kommen äußerst schnell. Die UKW-Menüoberfläche beinhaltet zudem die sechs Favoritenkanäle

Empfangsleistungen

Das xFa Candy TV ist alles andere als eine DX-Maschine. Ortsübliche Sender kommen gut, mehr darf man sich nicht erwarten. An Orten mit unzureichendem Empfang wird man mit dem Gerät wenig Freude haben. Zudem erscheint uns die mitgelieferte Fernsehantenne eher unterdimensioniert. Nachdem wir an den Magnetfuß einen rund 37 Zentimeter langen Antennenstab einer anderen Zimmer-Antenne geschraubt hatten, konnten wir, ohne den Standort der Antenne zu verändern, anstatt drei alle fünf in der Testregion ausgestrahlten DVB-T2-Multiplexe empfangen. So lässt sich der mobile Empfang in Haus und Garten, aber auch auf Reisen merklich verbessern.

Tonqualität

Im xFa Candy TV sind zwei Stereo-Lautsprecher verbraut. Wegen ihres geringen Abstands zueinander wird man im Alltagsbetrieb kaum Stereo-Effekte wahrnehmen. Der Sound begeistert dennoch, sowohl das Volumen als auch die maximale Lautstärke. Dem kräftigen und voluminösen Sound kommt das vergleichsweise große Gehäuse zugute. Diese TV-Radio-Kombination macht richtig Dampf, auch über Kopfhörer. Zum Wecken ist der Mini TV deshalb auch bestens geeignet, da er den Nutzer zuverlässig aus dem Schlaf holt.

Multimedia-Player

Über einen USB-Stick nimmt das xFa Candy TV-Audio- und Video-Dateien in zahlreichen Formaten entgegen. Ausprobiert haben wir unter anderem MP3-Files mit 320 kBit/s sowie bis mehr als 30 MB große Fotos, YouTube-Videos und mit dem Sat-Receiver gemachte HD-Aufnahmen. All das klappt reibungslos. Das Abspielen geht zudem sehr einfach. Lediglich UHD-Aufnahmen vom Sat-Receiver und einer Videokamera werden aufgrund der nicht unterstützten Auflösung verweigert. In Summe macht der Multimedia-Player richtig Spaß und lässt nur wenige Kunden-Wünsche offen.

xFa Candy TV MenüxFa Candy TV Menü
©Auerbach Verlag / Thomas Riegler – Über die Menü-Oberfläche lässt sich auch auf die Multimedia-Inhalte zugreifen

Akku des xFa Candy TV

Im Candy TV ist ein 2 600 mAh großer Lithium-Akku fest verbaut. Laut mitgelieferten Handbuch sorgt er unabhängig von der Betriebsart für eine Laufzeit von bis zu 3,5 Stunden, was sich auch bei unseren Tests bestätigt hat, wobei Im TV-Modus 3 Stunden 40 Minuten erreicht werden. Bei DAB+ sind es einige Minuten mehr, bei UKW einige weniger, was im ständig eingeschalteten Bildschirm begründet ist. Neigt sich die Akku-Kapazität dem Ende zu, bleibt kaum mehr Zeit zu reagieren. Nur im letzten Augenblick wird im Bildschirm „Akku schwach“ für wenige Sekunden eingeblendet, ehe sich das Gerät ausschaltet. Für das vollständige Laden des Akkus sind an die sechs Stunden zu kalkulieren.

Doch es geht auch anders. Mit der Fernbedienung lässt sich der Bildschirm durch kurzes Drücken des Ausschaltknopfes deaktivieren. Ideal für DAB+, UKW, aber auch für DVB-T2-Radio oder Audio-Files vom USB-Stick. Mit abgeschalteten Bildschirm lässt sich die Spielzeit merklich verlängern. Auf DAB+ schaffen wir so immerhin 5 Stunden 27 Minuten und auf UKW exakt 5 Stunden. Was aber dennoch weniger als erwartet ist.

Energie-Effizienz

Als besonders energieeffizient kann man den xFa Candy TV nicht gerade beschreiben. Besonders im Radiomodus bleiben die Spielzeiten selbst bei deaktivierten Bildschirm hinter den Erwartungen zurück. Für 1.000 Betriebsstunden wird ein Verbrauch von 8 kWh angegeben.

Fazit zum xFa Candy TV

Der xFa Candy TV besticht durch seine einfache Handhabung und bietet sich so für unzählige Anwendungen daheim und unterwegs an. Schade ist nur, dass er keinen HDMI-Eingang besitzt, über den man eine Sat- oder Kabelbox anschließen könnte. Ferner vermissen wir eine Zeitanzeige inklusive Weckfunktion.

Text: Thomas Riegler / Redaktion: Felix Ritter

Von

Thomas Riegler

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