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#Ein frühes Pokémon-Spiel war so gut, dass Nintendo es verboten hat

Ein technisch beeindruckendes Pokémon-Spiel gefiel Nintendo ganz und gar nicht. (Originalbilder: Nintendo The Pokémon Company NBC)
Ein technisch beeindruckendes Pokémon-Spiel gefiel Nintendo ganz und gar nicht. (Originalbilder: Nintendo / The Pokémon Company / NBC)

Pokémon ist mit weitem Abstand das finanziell erfolgreichste Multimedia-Franchise der Welt.

Stolze 88 Milliarden US-Dollar haben Pikachu, Glumanda, Lugia und Co. mit zahlreichen Filmen, Serien, Sammelkarten, Videospielen und unzähligen Merchandise-Artikeln bereits eingespielt.

Kein Wunder also, dass die Rechteinhaber die Marke ungern aus der Hand geben. Nintendo tat aber ganz genau das vor 24 Jahren und bereute es am Ende. Ein YouTuber hat die skurrile Story jetzt ausgebuddelt.

Ein klarer Fall von Kompetenzüberschreitung

Wir befinden uns im Jahre 2000. Der Kinostart des zweiten Pokémon-Films (hierzulande Pokémon 2 – Die Macht des Einzelnen) steht bevor und Nintendo sagt sich: Hey, lasst uns mal ein bisschen Werbung machen!

Der japanische Konzern wendet sich also an Warner Bros. und gewährt dem US-amerikanischen Filmstudio die Rechte für Marketingmaßnahmen rund um den Kinofilm.

Nintendo rechnete wohl mit Schlafanzügen, Trinkbechern und Lutschbrause – aber sicher nicht mit einem Pokémon-Videospiel!

Warner Bros. hielt es aber für eine prima Idee, genau das bei der damals unbekannten Softwareschmiede Cyberworld in Auftrag zu geben. Wofür hat man schließlich die Rechte?

Doch lieber gucken statt lesen? Alles, was wir euch gerade erzählen, könnt ihr auch in Videoform beim YouTube-Kanal DidYouKnowGaming anschauen – dort haben wir diese Geschichte nämlich auch erstmals vernommen, Ehre wem Ehre gebührt (es geht los bei Minute 10:50):


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Dieses Spiel ist … zu gut!

Cyberworld hatte bis dato zwar kaum Erfahrung mit Videospielen gesammelt, war aber auf die Erstellung von virtuellen 3D-Umgebungen von Einkaufzentren spezialisiert – und das sollte sich auszahlen.

Denn die hauseigene Technologie, 2D-Sprites in einer dreidimensionalen Umgebung darzustellen, sorgte für ein technisch beeindruckendes Pokémon-Browserspiel.

Pokémon 2000 Adventure hieß das Spiel und in Sachen Grafik war es vielen anderen zeitgenössischen Taschenmonster-Titeln wie den Game-Boy-Editionen meilenweit voraus.

Offizielle 3D-Spiele gab es zu der Zeit nur in Form von Pokémon Stadium und Pokémon Snap. Auch in Sachen Gameplay soll das Browserspiel für die damalige Zeit überzeugt haben. So sah das damals aus:



Fortschrittliche 3D-Umgebung







»Pokémon 2000 Adventure« beeindruckte damals mit seiner hübschen Optik und das sogar im Internetbrowser.



Legendäre Monster







Sogar legendäre Pokémon wie Lavados zeigten sich.

Pokémon 2000 Adventure wurde schnell ein Mega-Erfolg: Eine Millionen Downloads in nur einem Monat – und dann war plötzlich Schluss mit lustig. Nintendo zog urplötzlich den Stecker, weil sie eine Vertragsverletzung vermuteten.

Bis heute wurde der tatsächliche Grund aber nicht eindeutig kommuniziert. Einer der damaligen Entwickler erinnert sich im oben eingebetten Video, was seiner Meinung nach passierte:

Wir haben [das Spiel] veröffentlicht und hatten innerhalb eines Monats etwa eine Million Downloads […] Und da ist Nintendo ausgeflippt und hat uns sofort eine Unterlassungserklärung geschickt. […] Sie waren der Meinung, dass Warner Bros. den Vertrag gebrochen hat – sie haben im Grunde den zulässigen Rahmen des Vertrags überschritten.

Offenbar handelte Nintendo hier also durchaus mit dem Recht auf seiner Seite. Gut möglich, dass der Konzern fürchtete, dass das erfolgreiche Browserspiel die Zukunft des Franchises in eine Richtung gedrängt hätte, die von den Verantwortlichen nicht vorgesehen war.

Kein Wunder, dass Nintendo hier also keinen Spaß verstand. Und ein weiterer Grund dafür, warum Rechteinhaber großer Marken ihre Lizenz eben so ungern aus der Hand geben!

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