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#Ein Gossip Girl-Reboot ohne ätzende reiche Teenager ist wie Game of Thrones ohne Inzest

Ein Gossip Girl-Reboot ohne ätzende reiche Teenager ist wie Game of Thrones ohne Inzest

Mit egoistischen Rich Kids zwischen Sex, Partys und unendlichem Reichtum wurde Gossip Girl zur Kultserie. Laut Showrunner Josh Safran wird die HBO-Neuauflage aber deutlich anders – zum Entsetzen vieler Fans.

Fans von Teenie-Melodramen wie Riverdale oder Elite dürften momentan ziemlich euphorisch sein: Der Start vom Gossip Girl-Reboot am 8. Juli bei HBO Max rückt immer näher. Die legendäre Serie um eine Gruppe reicher Teenager in New York startete unter anderem die Karrieren von Blake Lively und You-Star Penn Badgley.

Auch in der Neuauflage dreht sich alles um junge Menschen mit viel zu viel Geld, die lieben, leiden, feiern, vor allem aber jede Menge Intrigen spinnen, die ihnen früher oder später auf die Füße fallen. Jetzt teilte der Showrunner des Reboots allerdings ein Detail zur neuen HBO-Serie, das alles verändern könnte – zum Entsetzen eingeschworener Gossip Girl-Fans. Und ihre Sorgen sind begründet, denn die Neuausrichtung könnte genau das kaputt machen, was das Original so gut gemacht hat. Aber dazu später mehr.

Eine große Änderung der Gossip Girl-Neuauflage sorgt für Aufregung

Variety  stellte die These auf, dass das aktuelle Publikum reiche, mächtige Charaktere mittlerweile kritischer sieht als noch vor ein paar Jahren. Über diese Entwicklung sprach die Seite mit mehreren Serienschaffenden, darunter auch Gossip Girl-Showrunner Josh Safran. „Diese Kids setzen sich mit ihren Privilegien auf eine Weise auseinander, wie sie es im Original noch nicht getan haben“, sagte Safran über die Neuausrichtung der Kultserie.

Zumindest der erste Teaser zur Gossip-Girl Neuauflage sieht nach Luxus aus:

Gossip Girl – S01 Teaser (English) HD

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Was genau das bedeutet? „Im Gegensatz zu Chuck Bass ist der Gossip Girl-Crew im Jahr 2021 bewusst, dass eine Einkommensungleichheit existiert. Sie fahren mit Uber, nicht mit Limousinen. Sie sind (meistens) nicht unfreundlich zu Angestellten“, heißt es im Artikel.

Fans der Originalserie scheinen von der neuen inhaltlichen Ausrichtung allerdings … nicht so überzeugt. „Glaubt ihr wirklich, wir schalten ein, um nicht zu sehen, wie reiche Leute Reiche-Leute-Drama haben?“, fragt ein Account. Ein anderer tweetet: „Zeigt mir die Limos! Die Vetternwirtschaft! Gebt mir Charaktere, bei denen ich es liebe, sie zu hassen!“

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Neben der Angst, bei Gossip Girl plötzlich keinen überzeichneten Einblick in das Leben von superreichen, größtenteils unsympathischen Teenies mehr zu bekommen, taucht vor allem ein Punkt immer wieder auf: Warum überhaupt so tun, als wäre die Elite sozial- und systemkritischer, als sie es in der Realität ist?

Reboot-Autor Eric Eidelstein mischte sich schließlich ein und kritisierte  die Inhaltszusammenfassung des Variety-Artikels als irreführend. Trotzdem ließ sich eine Frage nicht wegdiskutieren:

Wie viel Gossip Girl steckt noch im Reboot?

Natürlich ist es super, dass Gossip Girl jetzt diverser ist. Charaktere zu zeigen, die nicht nur weiß und heterosexuell sind, ist mindestens ebenso zeitgemäß und realitätsnah wie die Tatsache, dass niemand mehr Gossip-Updates über kleine Klapphandys bekommt. Klar ist auch, dass eine schwarze, queere Person andere Probleme hat, als eine weiße, heterosexuelle Blondine wie Serena van der Woodsen. Der neue Cast bietet viele spannende Möglichkeiten, andere Geschichte zu erzählen als das Original.

Schwelgt mit dem Trailer zum alten Gossip Girl mal wieder in Nostalgie:

Gossip Girl – S01 Trailer (English)

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Aber hat wirklich irgendjemand jemals Gossip Girl geguckt und sich gedacht: „Ist ja ganz spannend, dieses total überzogene Melodrama zwischen superreichen Teenagern, deren größtes Problem es ist, wer gerade mit wem heimlich Sex hat. Schade nur, dass sich die Charaktere zwischen den Champagnerduschen nicht kritisch damit auseinandersetzen, dass ihr Lifestyle ja schon ziemlich elitär ist!“?

Gossip Girl war schließlich nie ein ernstzunehmendes Gesellschaftsdrama, sondern ein Guilty Pleasure, für das sich irgendwann niemand mehr so richtig geschämt hat.

Warum Gossip Girl ätzende Rich Kids braucht

Die Serie zeigte schöne, reiche Menschen, die alles hatten – und trotzdem scheiterten und Konsequenzen für ihr Verhalten erfahren mussten. Wenn auch nicht zu sehr, das Ganze sollte schließlich noch Spaß machen. Der seriengewordene Urlaub vom eigenen, deprimierenden Alltag quasi, in dem es keine exzessiven Partys auf New Yorker Dachterrassen, sondern nur Flaschenbier im Park gab. Es gab keinen Konflikt, der sich nicht in einer dramatisch inszenierten Szene zu lauter Popmusik wieder auflösen ließ.

Gossip Girl gab uns das, was wir gerne gehabt hätten, erinnerte uns durch weniger wohlhabende Charaktere wie Dan Humphrey oder Vanessa Abrams aber immer wieder daran, dass Geld nicht alles ist.

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Es war klar, dass Chuck Bass ein schrecklicher Mensch ist und Blair Waldorf extrem unreflektiert mit ihren Privilegien umgeht, ohne dass die Beiden das selbst sagen mussten. Ich glaube, der Großteil der Serienfans hat das auch so verstanden – und war trotzdem neidisch auf die luxuriösen Wohnungen und spektakulären Outfits.

Gossip Girl ohne übertriebenen Reichtum und ausufernden Exzess ist wie Breaking Bad ohne Drogen und Game of Thrones ohne Inzest: Muss nicht schlecht sein, ist aber eine komplett andere Serie.

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Sollte das Gossip Girl-Reboot wirklich von ätzenden Rich Kids auf superreflektierte Teenager umsteigen, die mit Kokain und Diamanten feiern, aber sich dabei oberflächlich total schlecht fühlen, weil es anderen nicht so gut geht – wem soll das Spaß machen? Wo bleibt dann die Fantasie? Wo der Eskapismus?

Oder um es mit den Worten einer Twitter-Nutzerin zu sagen: „Wenn ich sehen will, wie weiße Menschen sich ‚mit ihren Privilegien auseinandersetzen‘, logge ich mich einfach bei Twitter ein.“

Podcast-Tipp: Warum sind Survival-Serien mit Teenies so beliebt?

Es geht zwar auch bei Gossip Girl manchmal ums Überleben – zumindest das soziale. In dieser Folge von Streamgestöber gucken wir uns allerdings einen anderen Young Adult-Trend an: Serien, in denen Teenies um ihr Leben kämpfen müssen.

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Egal ob The 100 oder The Society, The Wilds oder Panic – jede Woche scheint es eine neue Serie aus diesem Genre bei Netflix, Amazon und Co. zu geben. Teenie-Serien-Suchti Lisa Ludwig und Skeptikerin Jenny Jecke fragen sich deswegen: Woher kommt der Trend? Weshalb sind die Serien bei Jung und Alt so populär? Und wo liegen die wiederkehrenden Probleme von Young Adult-Verfilmungen und dergleichen?

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