#Ein Überblick über die Bedingungen einer Parlamentswahl in Indien
Politische Kultur ganz anders: In Indien haben die Parteien sehr große Macht, weil sie sich überall direkt, ohne den offiziellen Weg zu gehen, einmischen. Jetzt werden dort eine Milliarde Menschen an die Urnen gerufen.
Am 19. April beginnen, wie es heißt, die „größten demokratischen Wahlen aller Zeiten“, nämlich zum indischen Parlament, der Lok Sabha mit Sitz in Neu-Delhi. An sieben Wahltagen in einem Zeitraum von rund sechs Wochen werden fast eine Milliarde Menschen ihre Stimme abgeben. Ein immenser Apparat wird in Bewegung gesetzt, die Herausforderungen an die Logistik kann man nur ahnen. Was aber bedeuten Wahlen und die tagtägliche Politik für die Mehrzahl der Bevölkerung, den „einfachen“ Menschen auf dem Land und in den Kleinstädten? Ist es für sie alle fünf Jahre nur ein spektakuläres Großereignis?
Während man in den mitteleuropäischen Ländern durchaus ein politisch desinteressiertes und inaktives Leben führen kann, ohne dadurch beruflich und allgemein gesellschaftlich benachteiligt zu werden, sind die Menschen in Indien abhängig vom Rückhalt und der Förderung durch eine Partei, am besten der regierenden. Gerade die ärmeren Bevölkerungsschichten, die nicht durch Bildung, Beruf, Geld oder Landbesitz gesellschaftlichen Einfluss ausüben, brauchen die Parteien, um ihr Leben ein wenig abzusichern und jene Rechte und Vergünstigungen zu erhalten, die ihnen zustehen. Die Partei ist die Zuflucht des einfachen Volkes, nachdem ihm die staatliche Verwaltung, die Polizei und die Gerichte kein Gehör schenken, auf es herabblicken oder sogar schikanieren.
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