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#Ein wenig Ärger nach dem Dortmunder Coup

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Ein wenig Ärger nach dem Dortmunder Coup

Nur Mats Hummels schien nicht wirklich glücklich. Borussia Dortmund hatte, etwas überraschend, das Hinspiel im Achtelfinale in der Champions League beim FC Sevilla mit 3:2 Toren gewonnen und sich eine erstaunliche Basis für die zweite Partie in drei Wochen im eigenen Stadion erspielt. Doch Hummels war sichtlich unzufrieden. Er debattierte mit Emre Can, mit Erling Haaland, mit Thomas Meunier. Nach dem Abpfiff entfernte er sich aus dem Kreis der Kollegen und begegnete Edin Terzic. Der Trainer bemerkte, dass sein Abwehrchef haderte, hielt ihn auf und nahm Hummels in den Arm, um nachzufragen und ihn zu beruhigen.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Später, im Interview bei DAZN, klärte Terzic auf, was seinen Spieler verärgerte. „Da ging es um eine einzelne Szene, dass wir nach dem Standard noch das 2:3 kassieren“, sagte der Coach. „Da gab es ein bisschen Gesprächsbedarf. Aber wir haben als Team eine hervorragende Leistung gezeigt und daran gilt es nun anzuknüpfen. Das war ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung.“ Die Emotionen des ehrgeizigen Hummels werden sich beruhigen, schließlich gelang dem BVB bei den Andalusiern ein Ergebnis, das wohl nur kühne Optimisten vorher erwartet hatten.

Bei den Dortmundern stockte es zuletzt deutlich. Remis gegen Hoffenheim, Niederlage in Freiburg in der Bundesliga, Zittersieg über Zweitligaklub Paderborn in der Verlängerung im Pokal, ein Erfolg gegen Augsburg, davor Niederlagen in Gladbach und Leverkusen. Die jüngste Bilanz las sich gar nicht so, wie sich der BVB lange sah: als zweite Kraft hinter dem alle überstrahlenden Branchenführer FC Bayern. In der Tabelle der Bundesliga ist die Borussia derzeit auf Rang sechs notiert, 16 Punkte hinter den Münchnern. Es geht nur noch um die abermalige Qualifikation zur Champions League.

Dahoud und Haaland treffen für BVB

Zu den Problemen auf dem Platz kam die Aufregung um die personelle Ausrichtung daneben. Nach der Entlassung von Lucien Favre übernahm der zuvor wenig bekannte Terzic. Der bekam vom Verein nun mitgeteilt, dass er zur neuen Saison wieder auf seinen alten Posten des Kotrainers zurückkehrt. Marco Rose kommt als neuer Chef aus Mönchengladbach. „Die Reaktionen im Team waren positiv“, sagte Sportchef Michael Zorc vor der Partie in Sevilla bei DAZN. „Mit Edin haben wir natürlich auch gesprochen: Edin wird auch in der kommenden Saison bei uns im Trainerteam bleiben und in seine alte Rolle als Kotrainer zurückgehen. Damit sind wir sehr offen und transparent umgegangen.“

Sehr offen war auch die Schussbahn für Sevilla-Spieler Suso in der siebten Minute. Jadon Sancho ließ sich vor dem Strafraum leicht austanzen, der folgende Schuss wurde von Hummels noch abgelenkt, und der BVB lag früh hinten. Das ist in der Regel die Zutat, die den ganzen schönen Plan, die sich eine verunsicherte Mannschaft vor einem wichtigen Spiel macht, ins Wanken bringt. Doch die Borussia zeigte eine formidable Reaktion. Mahmoud Dahoud (19.) und Haaland mit zwei Toren (27./43.) drehten die Partie noch in der ersten Halbzeit. Später erzielte Luuk de Jong den Endstand (84.).

Das war das Gegentor, das Hummels vor allem ärgerte, erstens, weil eine sehr, sehr gute Ausgangsbasis nun nur noch eine sehr gute ist. Und zweitens, weil es nicht das erste Mal ist, dass der BVB einen Treffer nach einem ruhenden Ball des Gegners kassiert. Ein Freistoß aus dem Halbfeld segelte lange und hoch in den Dortmunder Strafraum. Dort war de Jong wenige Meter vor dem Tor ungehindert und schoss ein. Oft genug hatten die Dortmunder ihre Schwachstelle besprochen. Geholfen hat es wenig. „Das war zwar ärgerlich, aber es überwiegt das Positive. Wir sind sehr glücklich über die gute Ausgangslage, in die wir uns mit diesem Spiel gebracht haben“, sagte Terzic.

Der Trainer fasste seine Bewertung etwas weiter und setzte sie in den Kontext der BVB-Lage: „Das waren keine leichten Tage, keine leichten Wochen. Heute haben wir eine überragende Teamleistung geboten und können stolz darauf sein.“ Der erstmalige Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse seit 2017 ist nun vor dem Rückspiel am 9. März in Dortmund nahe. „Das fühlt sich sehr, sehr gut an. Wir sind glücklich, dass wir hier ein Ausrufezeichen setzen konnten“, sagte Marco Reus. „Das Spiel heute war ein guter Schritt, aber beim Derby müssen wir mindestens das Gleiche auf dem Platz zeigen.“

Das Derby wartet schon am Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) beim abgeschlagenen Tabellenletzten Schalke 04. Ein Sieg würde nicht nur das Team glücklich machen, sondern selbstredend auch die Fans. Einige von ihnen hatten am Trainingsgelände ein Plakat plaziert mit der Botschaft: „Zeit, die Wende einzuleiten – zerreißt Euch für Borussia!“ In die Bewertung, ob das gelungen ist, wird auch das Spiel „auf“ Schalke noch einfließen müssen. „Das Plakat am Trainingsplatz hat jeder von uns gesehen und wohl auch begriffen. Das haben wir heute gezeigt“, sagte Kapitän Reus.

Wie wertvoll er ist, zeigte auch Stürmer Haaland. In 13 Champions-League-Spielen hat er schon 18 Tore erzielt. „Edin hat viel mit mir geredet. Er hat gesagt, dass es mein Spiel werden wird und ich meine Chancen bekommen werde. Die habe ich genutzt. Es war ein wichtiger Sieg“, sagte Haaland. Die Umsetzung der Prophezeiungen brachte dem Norweger ein Sonderlob von Terzic ein: „Wie er die Tore macht, ist überragend. Aber wie er sich heute in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, das ist das, was wir brauchen.“ Doch all das kann nur ein erster Dortmunder Schritt gewesen sein.

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