#Eine neue Harry Potter-Serie soll kommen, aber alles daran ist falsch
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Es ist sowas wie der Ur-Traum aller Harry Potter-Fans: Eine Serie, die die Bücher von J.K. Rowling adaptiert. Der Stoff der sieben Romane mit ihren teilweise über 1000 Seiten, so die Annahme, war schon immer zu umfangreich für das enge Filmformat mit maximal 2,5 Stunden Laufzeit.
Eine Serie ist das Beste, was Harry Pottter passieren kann? Nicht wirklich.
Eine Serie, bei der je eine Staffel ein Buch verfilmt, könnte sich der Hogwarts-Saga mit der notwendigen Detailtreue nähern. All das kann bald passieren. Eine offizielle Verkündung fehlt noch, aber mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge plant der Warner-Streaming-Dienst HBO Max einen Serien-Reboot der Harry Potter-Geschichte. Sieben Bücher, sieben Staffeln.
Das klingt im ersten Moment verführerisch. Aber eine Harry Potter-Serie in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt würde dem Franchise fast nur schaden. Wir erklären, warum.
Grund 1: Die umstrittene Harry Potter-Schöpferin J.K. Rowling wäre beteiligt
J.K. Rowling soll die Serie angeblich produzieren. Die Harry Potter-Schöpferin
verbreitet jedoch seit Jahren gefährliche Aussagen über Transfrauen – und lässt sich von ihrem Kurs auch nicht abbringen. In großen Teilen des Fandoms steht sie deshalb in der Kritik. Auch die Original-Darsteller um Daniel Radcliffe distanzierten sich von ihr. Sie bleibt ein Klotz am Bein ihres eigenen Franchises. Hier könnt ihr euch tiefer in die J.K. Rowling-Problematik einlesen.
Grund 2: Der Harry Potter-Reboot kommt viel (!) zu früh
Das erste Buch ist 26 Jahre alt, der erste Film 22. Viele Potter-Heads der ersten Generation kriegen gerade eigene Kinder oder haben schon welche. Sie geben ihnen die Bücher zum Lesen, zeigen ihnen die Filme. Als die Harry Potter-Reihe letzten Herbst ins Netflix-Angebot strömte, enterten mehrere Teile gleichzeitig die Top 10.
Wir als Popkultur-Gesellschaft haben das „alte“ Harry Potter noch lange nicht zurückgelassen. Die Filmwelt wird weiterhin von drei bis vier Generationen gleichzeitig konsumiert. Vier Generationen, die ein sehr genaues, tief verwurzeltes Bild von allem haben, was mit Harry Potter zu tun hat.
Wir hätten
künftig zwei Hogwarts-Expresse, die miteinander konkurrieren, zwei Hogwarts-Schlösser, zwei verschiedene Designs der Schuluniform, die in Merchandise-Stores weltweit verkauft wird. Und, Gott bewahre, zwei verschiedene Harry Potter-Melodien.
Grund 3: Die Zielgruppe kennt die Harry Potter-Handlung auswendig
Und mal ehrlich: Wäre ein Serien-Reboot wirklich spannend? Die Buch- und die Filmreihe wurde quasi parallel veröffentlicht. Als Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 im Jahr 2012 in die Kinos kam, kannten nur Buch-Fans das Ende der Geschichte.
Wenn die
Harry Potter-Serie rauskommt, wären geschätzt 90 Prozent der Zielgruppe zumindest mit dem groben Handlungsverlauf vertraut. Nicht wenige können die Dialoge mitsprechen. Ja, natürlich macht es Spaß, sich auch ohne die „Was passiert als nächstes“-Ungewissheit in der Welt zu bewegen und sie neu zu entdecken. Aber eine neue Geschichte ist dann doch das Salz in der Suppe.
Grund 4: Der Reboot würde das Harry Potter-Universum spalten
Die Phantastische Tierwesen-Reihe ist mit ihrem ungewöhnlichen Ansatz gescheitert. Warner will jetzt um jeden Preis neue Inhalte aus Harry Potter pressen und endlich wieder Geld mit dem Franchise verdienen. Eine sichere Nummer mit bekannten Figuren und vertrauter Umgebung (mehr Hogwarts!) muss her. Die Harry Potter-Serie wäre genau diese einfache, kurzfristige Notlösung – die dem Universum jedoch langfristig schaden würde.
Es würden zwei parallele Universen entstehen. Doch worauf würden sich künftige Spin-offs und Fortsetzungen beziehen? Auf die Filmreihe oder die Serie? Vor dieser Entscheidung stehen die Harry Potter-Verantwortlichen spätestens, wenn das Harry Potter-Theaterstück Das verwunschene Kind verfilmt werden soll, was irgendwann sicher passiert. Die Geschichte spielt nach Teil 7. Sollen dann die beliebten Schauspieler:innen Daniel Radcliffe, Emma Watson, Tom Felton und Rupert Grint in ihre alten Rollen schlüpfen? Wollen die überhaupt noch, wenn sie ihr Figuren-Erbe mit anderen Stars teilen müssen? Oder setzt das Studio auf eine neue Besetzung? Eine der beiden Harry Potter-Reihen wäre im Falle eines Reboots zwangsläufig irrelevant. Das kann eigentlich niemand wollen.
Ja, eine Neuinterpretation der Buchreihe bietet auch Chancen. Sie könnte ein modernisiertes, diverseres Hogwarts zeigen. Sie könnte die Handlung so weit neu interpretieren, dass auch Hardcore-Fans etwas von der Serie hätten. Das können originelle Spin-off-Ideen, von denen es etliche gibt, aber mindestens genauso gut leisten.
Egal, wie man es dreht und wendet: Die Last der Nachteile aufseiten eines Reboots ist derzeit übermächtig.
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