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#Fragen und Antworten: Was heißt hier Virusvariantengebiet?

Fragen und Antworten: Was heißt hier Virusvariantengebiet?

Was ist ein Virusvariantengebiet?

Joachim Müller-Jung

Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort „Natur und Wissenschaft“.

Seit Anfang des Jahres weist die Bundesregierung sogenannte Virusvariantengebiete aus. Das sind Gegenden im Ausland, in denen eine vermutlich besonders gefährliche Mutante des Coronavirus stärker verbreitet ist als hierzulande. Das wesentliche Kriterium für solche Mutanten ist ihr „besonderes Risiko“, wie das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt. Dieses Risiko besteht bei Mutanten, die leichter übertragen werden, schwerere Krankheitsverläufe auslösen oder bei denen die „Wirkung einer durch Impfung oder durchgemachte Infektion erreichten Immunität abgeschwächt“ ist. Vergleichswert ist die derzeit in Deutschland vorherrschende Alpha-Variante des Virus. Reisende, die aus einem Virusvariantengebiet nach Deutschland zurückkehren, müssen für zwei Wochen in Quarantäne – selbst Genesene und Geimpfte. Außerdem müssen Rückkehrer einen aktuellen negativen PCR- oder Schnelltest vorweisen.

Welche Varianten sind relevant?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO listet derzeit vier Mutanten des Wildtyps auf, die sie für besorgniserregend hält. Weitere sieben Varianten werden beobachtet. Die vier besorgniserregenden Mutanten sind die Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta. Alpha wurde zuerst in Großbritannien nachgewiesen, Beta in Südafrika, Gamma in Brasilien und Delta in Indien. In Deutschland bilden die jüngsten Zahlen des RKI zur Verbreitung der unterschiedlichen Varianten die Situation Mitte Juni ab. In 74 Prozent der untersuchten Proben wurde die Variante Alpha nachgewiesen, in 15 Prozent Delta und in jeweils einem Prozent Beta und Gamma. Die verbliebenen neun Prozent entfallen auf weitere Varianten. Berichten zufolge könnte der tatsächliche Anteil der Delta-Variante in Deutschland aber bereits bei 35 bis 50 Prozent liegen.


Wer entscheidet, welches Land zum Virusvariantengebiet erklärt wird?

Für die Einstufung sind die Bundesministerien für Gesundheit und für Inneres sowie das Auswärtige Amt zuständig. Die drei Ressorts beraten sich und treffen die Entscheidung gemeinsam. Das RKI veröffentlicht die Liste der jeweiligen Gebiete daraufhin. Dabei ist es den drei Ministerien möglich, differenziert vorzugehen. Im jüngsten Beschluss von Freitag haben die Ressorts Russland ohne Befristung zum Variantengebiet erklärt, bei Portugal gilt die Einstufung zunächst für zwei Wochen; der Zeitraum kann verlängert werden. Die Ministerien überprüfen ihre Entscheidungen regelmäßig, zuletzt hat das RKI immer freitags neue Beschlüsse veröffentlicht. Am 13. Januar wurden die ersten Staaten als Virusvariantengebiete ausgewiesen, damals ging es vor allem um die Mutanten in Großbritannien und Irland sowie in Südafrika. Seitdem hat das RKI die Liste 15-mal geändert, neue Gebiete hinzugenommen, andere entfernt. Zeitweise waren die Tschechische Republik und die Slowakei auf der Liste.

Nach welchen  Kriterien wird eine Region auf die Liste gesetzt?

Eine genaue Formel gibt es offenbar nicht. Das Bundesgesundheitsministerium teilt auf Anfrage mit, es würden „verschiedene quantitative und qualitative Kriterien analysiert“. Dazu gehörten unter anderem der Anteil einer Variante an den genetisch untersuchten Proben sowie ferner Inzidenzwerte, die Hospitalisierungsrate, Impfquoten und vorherrschende Hygienemaßnahmen. Der Anteil der Virusvariante in dem entsprechenden Land im Verhältnis zu der in Deutschland vorherrschenden Variante spiele hierbei „eine wichtige Rolle, stellt aber nicht den einzige Indikator dar“, heißt es.

Welche Regionen sind derzeit als Virusvariantengebiete ausgewiesen?

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