#Eingecheckt – Schlafe hinter Gittern im Bogentrakt Hostel im Schweizer Chur
Inhaltsverzeichnis
Du hast dich schon immer gefragt, wie sich eine Nacht hinter Gittern anfühlt? Im Hostel Bogentrakt kannst du das erleben – ganz ohne Vorbestrafung oder Freiheitsentzug. In der ehemaligen Strafanstalt Sennhof in Chur übernachtest du in Räumen, die noch bis 2020 Zellen für Straftäter*innen waren. Bei der umfassenden Renovierung des alten Gebäudes wurden die Spuren seiner Geschichte erhalten, ohne dass du bei deinem Besuch auf die Annehmlichkeiten eines modernen Hostels verzichten musst. Und für die Schweiz sind die Preise mit Übernachtungen ab 35 Euro definitiv kein Fluchtgrund.
Übernachten im Bogentrakt
Hinter den schweren, originalen Zellentüren befinden sich Vierer-Dorms, Doppel- und Familienzimmer. Es gibt auch einen reinen Frauen-Dorm, der eine eigene Toilette und Dusche im Raum hat. Die restlichen Mehrbettzimmer bieten zwar ein Mikrobad mit Toilette und Waschbecken im Zimmer; geduscht wird allerdings im Gemeinschaftsbad den Gang hinunter. Für mehr Privatsphäre stehen Doppelzimmer mit oder ohne getrennte Betten, Familienzimmer für bis zu vier Personen und als größter Raum die Laundrette zur Verfügung, in der bis zu sechs Menschen übernachten können.
Im Turm am Ende der Gänge liegen die Gemeinschaftsräume: Im ersten Stock könnt ihr im Coworking-Space mit eigenem Internet und Drucker arbeiten, im zweiten Stock entspannen und an alten Spielkonsolen zocken. Eine kleine, aber gut ausgestattete Küche gibt es natürlich auch. Wenn ihr das für Schweizer Verhältnisse spottbillige Frühstück dazu bucht – bestehend aus Kaffee, Saft, Brötchen mit Käse und Joghurt mit Müsli – findet ihr es morgens hier im Kühlschrank. Überhaupt sind alle Serviceleistungen möglichst günstig gehalten: Für circa 6 Euro könnt ihr eure Wäsche waschen lassen und wer beim Check-out die Betten abzieht, bekommt nen Kaffee umsonst!
Nachhaltigkeit im Bogentrakt
Marco, der Betreiber des Hostels, legt großen Wert darauf, den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten – das zeigt sich in vielen Details. An der Rezeption, die gleichzeitig als Nachbarschaftskiosk dient, gibt es Wiederauffüllstationen für Cremes und Seifen, und ihr könnt coole Produkte der Schweizer Firma ReUseMe kaufen. Bis auf einige internationale Biere stammen acuh alle Getränke aus der Schweiz. Breits schon bei der Renovierung wurde auf Nachhaltigkeit geachtet: Es wurden überwiegend Möbel aus der Schweiz oder Deutschland verbaut. Und wer genau hinsieht, entdeckt noch alte Einritzungen in den Tischen, die verraten, dass sie bereits im Gefängnis genutzt wurden.
Geschichte des Sennhofs
Ursprünglich beherbergte der Sennhof Wohnungen, eine Seifenproduktion und einen landwirtschaftlichen Betrieb. Dass sich das Gebäude kaum als Gefängnis eignete, war wohl nach seiner Umwidmung 1817 recht schnell klar: Die geschwungenen Gänge machten es den Wärtern unmöglich, alle Zellentüren im Blick zu behalten. Trotzdem wurde es über 200 Jahre lang als „Zuchtanstalt“ genutzt, bis 2020 die letzten Insassen verlegt wurden. Umso schöner ist es, zu was für einem lebendigen Quartier sich der Sennhof entwickelt hat: Neben dem Bogentrakt Hostel gibt es das Restaurant Kostbar, Werkstätten, Ateliers und eine Galerie. Menschen wohnen, arbeiten und lachen dort, wo das Leben früher nur hinter Gittern stattfand.
Alle Infos zum Bogentrakt
Wer sollte hier Urlaub machen: Alle, die das schöne Graubünden entdecken wollen ohne sich finanziell zu ruinieren. Familien, Paare, Freund*innen – es gibt für jede*n das richtige Zimmer.
Das solltest du unbedingt einpacken: Lust mit anderen Reisen über einem Kaffee oder einer Runde Backgammon ins Gespräch zu kommen.
Highlights in der Gegend: Chur ist die älteste Stadt der Schweiz und so gibt es hier viele historische Überraschungen zu entdecken. Mit dem Hausberg Brambrüesch hat das Städtchen auch ein eigenes Skigebiet. Du kannst hier aber auch Rodeln, Langlaufen oder winters wie sommers tolle Wanderungen unternehmen
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