#„Ekstase, ein toller Moment, überragend“
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„„Ekstase, ein toller Moment, überragend““
Die Spieler des VfB Stuttgart sind innerhalb von ein paar Sekunden verschluckt. Nach wenigen Sekunden entsteht am Samstagnachmittag in der Stuttgarter Arena ein riesiges Wimmelbild, auf dem nicht mehr zu erkennen ist, wo die Profis des VfB geblieben sind.
In der Kabine kam wenig später die Nachricht, alle haben sich noch fluchtartig vor der anrennenden Masse an Fans in den Bauch des Stadions retten können, die Fans, die unten auf dem Rasen stehen, sie schreien ekstatisch, jubeln und reißen ein Stück vom Rasen heraus oder gleich die Torstange. Die Sicherheitskräfte der Polizei ließen die Fans gewähren, es wäre sinnlos gewesen, es gab kein Halten mehr. Der VfB hat am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenverbleib geschafft.
Durch das Tor von VfB-Kapitän Wataru Endo in der zweiten Minute der Nachspielzeit gewannen die Stuttgarter das letzte Saisonspiel gegen den 1. FC Köln mit 2:1 und sicherten sich so im fast im letzten Moment eine weitere Saison in der Beletage des deutschen Fußballs. Mit freundlicher Unterstützung von Borussia Dortmund übrigens, der BVB besiegte Hertha BSC ebenfalls mit 2:1, sodass die Stuttgarter Hertha noch von Platz 15 verdrängen konnten. „Ende gut, alles gut“, sagte Endo.
„Wir haben es gemeinsam geschafft“
„Das tut gut“, bekannte VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo anschließend bei Sky. Er fügte aufgewühlt hinzu: „Das war Ekstase, ein toller Moment, überragend. Das freut mich so für die Jungs. So einen Moment wie heute vergisst man nie.“ Ähnlich begeistert war Waldemar Anton: „Die Fans haben heute bis zum Schluss an uns geglaubt, wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt. Und alle gemeinsam haben wir dann den Klassenerhalt geschafft.“
Es war ein irres wie erfolgreiches Ende für den VfB nach einer Saison voller Verletzungen, Pleiten, Pech und Pannen. Das letzte Spiel gegen Köln hätte nicht bezeichnender sein können, in einem Spiel erlebten die Spieler, Verantwortlichen und Zuschauer die wechselhafte Saison noch mal verdichtet auf knapp 97 Minuten, es war eine Achterbahnfahrt der Emotionen, es ging rauf und runter, immer wieder.
Allein in der ersten Hälfte hatte die Mannschaft von Matarazzo Chancen für mehrere Partien vergeben, die Profis überboten sich im Auslassen bester Tormöglichkeiten, es war eine Verschwendung, die auch für den VfB extrem war. Es begann in der zwölften Minute, als Sasa Kalajdzic mit seinem Elfmeter an Kölns Torhüter Marvin Schwäbe scheiterte. Viel Zeit zum Trauern hatte der Österreicher allerdings nicht. Die nachfolgende Ecke von Chris Führich wuchtete er per Kopf zum 1:0 über die Linie.
Führung für Stuttgart: Sasa Kalajdzic köpft nach dem vergebenen Elfmeter ein.
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Bild: dpa
Der VfB war die bessere Mannschaft, die Spieler rannten, sie kombinierten und vor allem erspielten sie sich Chancen fast in Minutentakt. Beste Chancen, wohlgemerkt. Kalajdzic (21.), Endo (32.), Konstantinos Mavropanos (35.) und wieder Endo hätten ihren Mitspielern und draußen ihrem Trainer einen deutlich entspannteren Nachmittag bescheren können. Doch als auch noch Tiago Tomas kurz vor der Pause allein auf Schwäbe zurannte und vergab, war klar, dass dieser Nachmittag noch ein aufregender werden würde.
Vor allem als Anthony Modeste den Ausgleich erzielt hatte (59.), nach einem clownesken Fehler von VfB-Torhüter Florian Müller, der einen harmlosen Schuss von Florian Kainz durch die Hände flutschen ließ, als er den Ball fangen wollte. Als dann noch die Nachricht zunächst vom Dortmunder 1:1 in Stuttgart und später von der 2:1-Führung ankam, musste der VfB selbst noch ein Tor erzielen, um Hertha BSC zu überflügeln. Es war nun längst ein wildes Gekicke geworden, so etwas wie Torchancen hatten die Stuttgarter nicht mehr. Bis auf einen Schlenzer des eingewechselten Omar Marmoush, den Schwäbe parierte (83.).
Die Fans auf den Rängen wollten aber ihren Optimismus, ihre Begeisterung und ihre Energie auf die Spieler unten auf den Rasen übertragen. Immer lauter schrieben sie und trieben die Mannschaft an. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erlöste sie dann Endo, der nach einer Kopfballverlängerung von Hiroki Ito den Ball über die Linie köpfte. Eine Saison voller Höhen und Tiefen endete schließlich mit einem unglaublichen Hochgefühl. Matarazzo brummte allerdings der Kopf, aber damit konnte der Amerikaner leben. „Ich habe nach diesem Geschrei und dem Jubel einen Schädel“, bekannte er.
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