#Elon Musk kauft Twitter: Uneigennütziger Akt oder Egotrip?
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„Elon Musk kauft Twitter: Uneigennütziger Akt oder Egotrip?“
Elon Musk ist bekannt dafür, besser austeilen als einstecken zu können. Er nutzt Twitter regelmäßig für derbe Beleidigungen, in jüngster Zeit erwischte es zum Beispiel Bill Gates, Joe Biden und Justin Trudeau, letzteren verglich Musk mit Adolf Hitler.
Umgekehrt reagiert der derzeit reichste Mensch der Welt aber oft äußerst dünnhäutig, wenn er selbst kritisiert oder auch nur hinterfragt wird. Insofern mutet es reichlich kurios an, wie er sich jetzt rund um seinen Kaufversuch von Twitter als Kämpfer für die freie Meinungsäußerung inszeniert hat. Er wirft der Onlineplattform übermäßige Zensur vor – und suggeriert, unter ihm werde sich das ändern.
Nun hat Musk nach einem kurzen Übernahmekampf den Zuschlag für Twitter bekommen. Die Zweifel an der Ernsthaftigkeit seines Kaufangebots haben sich damit erübrigt: Musk wollte neben seinen Aufgaben als Vorstandschef des Elektroautoherstellers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX offenbar tatsächlich auch Eigentümer einer der bedeutendsten Onlineplattformen der Welt werden. Und er hat es geschafft, eine Gruppe großer Banken um sich zu scharen, die bei der selbst für ihn nicht ganz leichten Finanzierung des Kaufs helfen wollen.
Eine gewaltige Verantwortung
Musk selbst beschreibt die Übernahme als einen weitgehend uneigennützigen Akt und einen Dienst an der Gesellschaft. Das klingt nicht nur angesichts seiner eigenen Empfindsamkeit reichlich hohl. Worin soll der gesellschaftliche Nutzen liegen, wenn einer der größten Twitter-Provokateure die Regeln für den Diskurs auf der Plattform bestimmt? Es dürfte jedenfalls sicher sein, dass Musk mit Blick auf den Umgang mit kontroversen Inhalten andere Prioritäten setzen wird als die Twitter-Führung dies bisher getan hat. Das Unternehmen hat es in den vergangenen Jahren zur Maxime erklärt, „die Gesundheit der öffentlichen Konversation zu verbessern“. Davon spricht Musk nicht.
Freilich sind diese Dinge weitaus komplexer, als Musk sie darzustellen versucht, wenn er nun dafür plädiert, Twitter müsse sich weitgehend von den Fesseln der Moderation befreien. Womöglich kommt er als Twitter-Eigentümer bald selbst zu dem Schluss, dass er damit heikle Fragen allzu sehr vereinfacht hat. Und vielleicht findet er sich nun auch schnell in der Rolle einer politischen Zielscheibe wieder. Dagegen sind seine anderen Aufgaben als Vorstandschef von Tesla und Space X vergleichsweise wenig kontrovers.
Musk übernimmt nun eine gewaltige Verantwortung. Er liegt an ihm, zu demonstrieren, dass er ihr auch gewachsen ist – und der Kauf von Twitter mehr wird als ein Egotrip.
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