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#Putschversuch in Russland: Aufstand des Wagner-Chefs Prigoschin

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Für den Kreml durchlebt Russland gerade einen bewaffneten Putschversuch. Dagegen beschreibt Jewgenij Prigoschin einen „Marsch für Gerechtigkeit“ – und darin konnte der 62 Jahre alte Anführer der Wagner-Miliz keine zwölf Stunden nach Beginn der jüngsten Volte der Eskalation seines Dauerringens mit der Militärführung einen ersten Erfolg erzielen. Offenbar treffen Berichte zu, denen zufolge Prigoschins Leute den Stab des Südlichen Militärbezirks in der südwestrussischen Stadt Rostow am Don kontrollieren.

Sonst wäre es kaum zu Bildern gekommen, die Prigoschin im Gespräch mit dem stellvertretenden Verteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow sowie mit Wladimir Alexejew, einem stellvertretenden Leiter des Militärgeheimdiensts GRU, zeigen und die der mit Wagner verbundene Telegram-Kanal „Grey Zone“ veröffentlicht hat. Prigoschin sagt auf den Aufnahmen, man werde alles vernichten, was gegen seine Leute aufgeboten werde. Er spricht von schon drei Abschüssen. Jewkurow atmet tief durch, sagt dann etwas, was Prigoschin auffahren lässt: „Wer sind Sie, mich zu duzen?“, fragt er Jewkurow. Der siezt ihn fortan. Prigoschin sagt, man sei gekommen, um Generalstabschef Valerij Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Schojgu aufzugreifen.

„Wir retten Russland“

Das sind die beiden Widersacher, deren Erschießung Prigoschin schon öffentlich gefordert hat. Ihnen gilt sein neuer, innerrussischer Feldzug. Solange man die beiden nicht bekomme, bleibe man hier, blockiere Rostow. „Wir gehen nach Moskau“, sagt er auch. Prigoschin verspricht Schojgus Stellvertreter, das reguläre Militär nicht daran zu hindern, die Truppen in der Ukraine aus Rostow zu befehligen. GRU-Mann Alexejew sagt, in Kiew werde jetzt gefeiert. Prigoschin hält ihm entgegen, das größere Fest sei bei dem Rückzug aus (ostukrainischen) Orten wie Lyman und Isjum gewesen, die das russische Militär im vergangenen Herbst verließ. „Wir fliehen nirgendwohin“, sagt Prigoschin. „Wir sind gekommen, um die Schande des Landes zu beenden, in dem wir leben.“ Prigoschin sagt auch: „Wir retten Russland.“

In einem anderen Video, das ebenfalls aus dem Stab des Südlichen Militärbezirks stammen soll, sagt Prigoschin, Wagner kontrolliere den Militärflughafen von Rostow. Jedoch nur, damit die Luftwaffe ausschließlich die Ukrainer angreife und „nicht uns“. Man habe im Stab in Rostow „viel Neues“ herausgefunden, sagt Prigoschin: Es fielen drei- bis viermal mehr Soldaten, als das „nach oben“ gemeldet werde. Und was dorthin gemeldet werde, sei immer noch zehnmal mehr als das, was „im Fernsehen“ erzählt werde. Auf russischer Seite fielen zu 1000 Personen am Tag, würden verwundet oder verschwänden, sagt Prigoschin. Generalstabschef Gerassimow sei aus Rostow geflohen, als er erfahren habe, dass „wir kommen“, sagt Prigoschin und nickt dann einer Frau freundlich zu, die an ihm vorüber geht, wohl zur Arbeit im Stab.

Wie sich Prigoschins Aufstand entwickeln wird, ist am Samstagmorgen unklar. Eine weitere, frühe Folge jedoch ist offensichtlich: Der Milizenführer hat den Bogen nun wirklich so überspannt, dass sich Wladimir Putin einschalten muss. Über Monate hatte der Präsident dem immer weiter eskalierenden Machtkampf zwischen Prigoschin und Schojgu augenscheinlich tatenlos zugesehen. Er hatte nicht nur die ständigen Attacken des vom Gastrounternehmer zum Chef von Internetkommentatoren und Söldnern avancierten Prigoschin auf die Militärführung hingenommen, sondern offenkundig auch die auf ihn selbst, Putin, zielenden Worte vom „glücklichen Großvater“, der sich aufgrund seiner Entrücktheit von realen Problemen an der Front als „vollendete Arschgeige“ erweisen könne.

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