#Die Passion der Studentin Anne
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„Die Passion der Studentin Anne“
„Das Ereignis“ von Annie Ernaux ist kein Roman. Sie wolle, schreibt die Autorin am Anfang ihres im Jahr 2000 erschienenen Buchs, etwas schildern, „das nichts gewesen ist als Zeit außerhalb und innerhalb meiner selbst“. Am Ende ihrer Erzählung spricht sie von einer beglichenen Schuld: Nun habe sie wiedergutgemacht, „dass es geschehen ist und ich nichts daraus gemacht habe“. Denn: „Die Dinge sind mir passiert, damit ich davon berichte.“
Für einen Film, der diesen Bericht in Bilder verwandeln will, ist das eine Hypothek. Denn die Zeit außerhalb und innerhalb von Annie Ernaux, die Zeit in ihren Sätzen, ist nicht die Zeit auf der Leinwand. „Das Ereignis“ hat nur gut hundert Seiten; fast die Hälfte davon handelt von der Abtreibung, welche die Autorin im Januar 1964 bei einer Hebamme in Paris machen ließ, und ihren Versuchen, die Erinnerung daran fast vierzig Jahre später zu vergegenwärtigen. Für die Welt, in der Ernaux, damals noch Annie Duchesne, zu jener Zeit lebte, bleiben nur wenige, tagebuchartige Passagen: Einmal geht sie ins Theater – es läuft Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ –, ein andermal ins Kino, zwischendurch erwähnt sie Kennedys Ermordung in Dallas („aber dafür konnte ich schon kein Interesse mehr aufbringen“).
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