#„Er verkörpert allerhöchstes Niveau“
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„„Er verkörpert allerhöchstes Niveau““
Dass es in Leipzig kein Meer in der Nähe gibt, behagt Josko Gvardiol gar nicht. Auch wenn er, wie er vor einiger Zeit sagte, sich sehr wohl in der Stadt fühlt. Wasser ist sein Element. In Kroatien verbrachte er, obwohl in Zagreb im Landesinneren geboren, viel Zeit an der Küste. Hätte er es nicht zum Fußballprofi gebracht, wäre er wohl Fischer geworden, so wie sein Vater. Als kleiner Junge hatte er oft geholfen.
Fischen geht Josko Gvardiol heute nur noch zum Spaß. In den Ferien, wenn er in der Heimat ist; also selten. Zum einen sieht der Terminplan eines Fußballprofis kaum freie Stellen vor. Zum anderen gönnt sich Gvardiol seit Jahren kaum einmal Freizeit. An sechs Tagen pro Woche geht er ins Fitnessstudio, neben den normalen Trainingseinheiten mit Ball. Sein Körper ist inzwischen so muskelbepackt, dass er auch als Football-Spieler durchgehen könnte. Im Alter von 15 Jahren fing er an, mit einem Privattrainer zu arbeiten. Oft stundenlang. Kraft, Koordination, Übungen mit dem Ball. Herausgekommen ist einer der besten Innenverteidiger der Welt.
Es gibt nicht wenige, die behaupten, der 21 Jahre alte Kroate sei der talentierteste Fußballer der Welt auf dieser Position. Geschätzter Marktwert: um die 80 Millionen Euro. Einer von denen, die Gvardiol als außergewöhnliche Begabung sehen, ist Jesse Marsch, einst erster Trainer, als der Kroate von Dinamo Zagreb zu RB Leipzig kam.
Gvardiol ragt heraus
„Er hat im Grunde schon jetzt keine Schwächen und verkörpert in allen Bereichen allerhöchstes Niveau“, sagt Marsch. Er meint das Kopfballspiel, die mentale Stärke und das Tempo. „Er ist wahnsinnig schnell, auch mit Ball am Fuß“, ergänzt Marsch, der Gvardiol von der Position des linken Außenverteidigers in die Mitte zog.
Am diesem Dienstag werden sie sich wiedersehen im Stadion von Manchester City (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video). Marsch, der vor etwas mehr als einem Monat bei Leeds United entlassen wurde, soll als Fernsehexperte am Rand stehen. Gvardiol ist dagegen die Rolle des Protagonisten zugedacht. So wie im Hinspiel vor drei Wochen. Da stoppte er nicht nur den ebenfalls hochbegabten Erling Haaland, sondern erzielte auch noch das 1:1. Dabei blieb es nach 90 Minuten. Ein Resultat, das Leipzig alle Möglichkeiten für den Einzug ins Viertelfinale der Champions League lässt. „Sie haben im Hinspiel bewiesen, dass sie City gefährlich werden können. Sie können für eine Sensation sorgen“, sagt Marsch.
Ein Weiterkommen der Leipziger wäre eine der größeren Überraschungen des laufenden Wettbewerbs und für Gvardiol die Möglichkeit, sich weiter auf dem allerhöchsten Niveau zu präsentieren. Wobei das nicht mehr zwingend notwendig ist. Spätestens seit der Weltmeisterschaft in Qatar ist überall bekannt, über welche Qualitäten der Abwehrspieler verfügt.
Bei der WM wurde er ins All-Star-Team des Internationalen Fußballverbandes FIFA berufen, mit Kroatien erreichte er den dritten Platz. Seine Form hat er nach dem Turnier gehalten, in der Bundesliga ragt er seither Woche für Woche heraus – als Verteidiger und Torschütze. Am vergangenen Samstag gegen Gladbach traf er wettbewerbsübergreifend zum dritten Mal in dieser Saison. Vor allem im Anschluss an ruhende Bälle wird er immer gefährlicher.
Gvardiol kann sich seinen zukünftigen Arbeitsplatz quasi aussuchen. So ziemlich alle großen Klubs der englischen Premier League haben direkt oder indirekt über Mittelsmänner ihr Interesse an dem Abwehrspieler hinterlegt. Unter anderen auch Manchester City, der kommende Gegner. Laut einem Bericht des englischen „Daily Star“ will der Klub von Trainer Pep Guardiola im Sommer viel Geld investieren, um Gvardiol aus Leipzig zu holen. Dort besitzt er einen Vertrag bis Sommer 2027.
Dass er ihn erfüllt, ist nahezu ausgeschlossen, auch wenn Sportchef Max Eberl zuletzt betonte, seinen begehrten Verteidiger nicht so schnell ziehen lassen zu wollen. Über einen zeitigen Wechsel Gvardiols sagte er dem „Kicker“: „Sommer 2024 ist auch nicht unsere Intention. Wir planen mit Josko definitiv für die nächsten anderthalb Jahre.“ Nur dürfte der Plan spätestens dann ins Wanken kommen, wenn Interessenten bereit sind, eine Ablöse mindestens im hohen zweistelligen Euro-Bereich zu bieten. City scheint ebenso bereit dazu wie der FC Chelsea, der Gvardiol schon im vergangenen Sommer verpflichten wollte.
Egal zu welchen Klub – Gvardiol möchte in die Premier League, das hat er der „Times“ verraten. Verabschieden aus Leipzig würde er sich gern mit einem Pokal. RB liegt in der Bundesliga zwar sieben Punkte hinter Tabellenführer Bayern München, steht aber im DFB-Pokal im Viertelfinale und will auch in der Champions League in die Runde der letzten acht einziehen. Ob das gelingt, hängt zu einem nicht geringen Teil von Josko Gvardiol ab.
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