#Extra-Gebühren für Paketempfänger – so musst du reagieren
Inhaltsverzeichnis

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.
Weitere Kosten für Pakete
GLS
Wer aktuell ein GLS-Päckchen erwartet, sollte bei etwaigen E-Mails und SMS gut aufpassen. Denn Cyberkriminelle verschicken gegenwärtig Forderungen für Zollgebühren im Namen von GLS. Empfänger sollen 2 Euro überweisen, wenn das Paket zugestellt werden soll. Und zwar über eine hinterlegte Verlinkung.
Nun wirkt es so, als hätten es die Betrüger auf die angeblichen Zollgebühren abgesehen. Doch der Schein trügt. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie über den Link an weitere Banking-Informationen gelangen wollen, um daraufhin das Bankkonto des Opfers zu räumen. Wir empfehlen Betroffenen daher, sich an das GLS-Kundencenter zu wenden und die Phishing-Mails anschließend in den Spam-Ordner zu verschieben.
PayPal
Neben GLS stehen zurzeit auch Kunden von PayPal im Fadenkreuz von Betrügern. Aus einer entsprechenden E-Mail geht hervor, dass der Finanzdienstleister sicherstellen müsse, dass dessen Kundendaten aktuell und korrekt angelegt seien – um Missbrauch zu unterbinden. Anschließend folgt erneut ein hinterlegter Link-Button. Dieser führt auf eine gefälschte PayPal-Seite, auf der sich Opfer mit ihren Anmeldedaten einloggen und anschließend weitere Nutzerinformationen hinterlassen sollen. Das Ziel der Kriminellen ist es dabei, das PayPal-Konto zu knacken.
ING, Sparda & Comdirect
Zu guter Letzt werden gegenwärtig Phishing-Mails im Namen von gleich drei unterschiedlichen Kreditinstituten verschickt. Dazu zählen ING, die Sparda-Bank und Comdirect. Die für das Schreiben gewählten Vorwände reichen dabei von unautorisierten Aktivitäten auf dem Kundenkonto, über eine nicht aktivierte Telefonnummer, bis hin zu einer neuen photoTAN-App. Alle drei Phishing-Mails verfügen weder über eine direkte Kundenanrede noch über eine fehlerfreie Rechtschreibung sowie Grammatik. Auch hier empfehlen wir, die Nachrichten unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verfrachten.
Phishing 2024 – bisherige Fälle
Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:
- 1&1
- Comdirect
- Commerzbank
- Consorsbank
- Deutsche Bahn
- Deutsche Bank
- DHL
- Disney+
- DKB
- FedEx
- Hypovereinsbank
- ING
- IONOS
- Klarna
- LBB
- McAfee
- Netflix
- PayPal
- Postbank
- Santander
- Schufa
- Sparkasse
- Targobank
- Telekom
- TF Bank
- VR-Bank
- WEB
Was ist Phishing eigentlich?
Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.
Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.
Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:
- eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
- WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
- Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser
So erkennst du Phishing-Mails
Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.
Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:
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Bildquellen
- Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
- Extra-Gebühren für Paketempfänger: Amazon
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