#FC Bayern: Das freie Radikal mit Namen Uli Hoeneß überlagert die Jahreshauptversammlung
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„FC Bayern: Das freie Radikal mit Namen Uli Hoeneß überlagert die Jahreshauptversammlung“
Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern verläuft lange Zeit erstaunlich geschmeidig. Dann fällt Uli Hoeneß aus der Rolle und am Ende gibt es noch eine Bombendrohung.
Dort hatte es vor einem Jahr die möglicherweise denkwürdigste Jahreshauptversammlung in der langen Reihe bemerkenswerter Münchner Mitgliederversammlungen gegeben. Ablehnung von Anträgen, Verbot der Wortmeldung und ein sprachloser Uli Hoeneß.
Die Gretchenfrage des FC Bayern: Wie hält man es mit Qatar Airways?
Letztlich hatte sich all das an der Frage entzündet, wie es denn der FC Bayern mit dem Sponsoring der Fluglinie Qatar Airways weiterhin halten möchte. Bemerkenswert ist, dass die Münchner auch ein Jahr später noch keine klare Haltung dazu haben und sich erst nach der WM in Katar entscheiden, ob sie die staatliche Fluglinie weiter als Geldgeber akzeptieren und damit dann eben auch weiterhin dem Vorwurf ausgesetzt sein werden, für ein Land zu werben, das die Menschenrechte missachtet.
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Video: SID
Hainer aber hatte diesmal die Versammlung diesmal weitaus besser im Griff, sie folgte lange Zeit exakt dem festgelegten Regieplan. Daran hatte mit Sicherheit auch die veränderte, weil intensivierte, Austausch mit den Mitgliedern zu tun. Ein Runder Tisch mit dem katarischen Botschafter und kritischen Bayernfans und Gespräche mit etlichen Fanklub-Mitgliedern wogten schon vorab die Wellen.

Herbert Hainer wurde mit 83 Prozent der Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt.
Foto: Angelika Warmuth, dpa
Dass Hainer am Ende trotzdem mit lediglich 83 Prozent der Stimmen zum Präsidenten wiedergewählt wurde, da habe auch „das Thema Katar mitgespielt“, sagte Hainer. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gaben meist mehr als 90 Prozent dem Präsidenten ihre Stimme. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten war allerdings auch Uli Hoeneß meist der Präsidentschaftskandidat.
Mittlerweile ist Uli Hoeneß Ehrenpräsident und Aufsichtsrat der Bayern. Als solcher ließ auch er sich die Teilnahme im Audi Dome nicht nehmen. Die beständigen Uuuuuli-Rufe gehören mittlerweile zur Folklore, wenn immer sein Name fällt. Er fiel oft, weil ihm der Verein natürlich viel verdankt und jeder Redner nochmals seine Dankbarkeit versicherte.
Uli Hoeneß teilt gegen Michael Ott aus
Hoeneß nun sorgte dafür, dass auch die Versammlung des 2023er-Jahrgangs in Erinnerung bleiben wird. Anders als für ihn üblich, teilte er gegen einen Kritiker nicht vor Publikum aus, sondern nahm sich Michael Ott im Vorbeigehen vor: „Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International.“ Ott ist das bekannteste Gesicht der Katar-Kritiker. Sein nicht zugelassener Antrag hatte im vergangenen Jahr den Eklat mitausgelöst. Er saß am Runden Tisch als man sich mit dem katarischen Botschafter austauschte, er sprach auch diesmal bei der Jahreshauptversammlung. Hainer bezeichnete den Auftritt Otts als „ganz okay, das steht ihm zu“. Ott selbst fand Hoeneß‘ Angriff „schade, weil wir eigentlich einen sachlichen Dialog geführt haben“.
Hoeneß aber ist im Bayern-Kosmos mittlerweile das freie Radikal. Es lässt sich kaum bestimmen, wo und in welcher Form es das nächste Mal auftritt. Diesmal torpedierte der Patron die Versuche, das emotionale Katar-Thema auf Sachebene runterzukühlen. Die Münchner hatten die richtigen Schlüsse gezogen, waren in Dialog mit auch kritischen Mitgliedern gegangen, wenn aber Hoeneß auf unliebsame Stimmen derart impulsiv reagiert, fällt das auch immer auf den Verein zurück.
Bombendrohung sorgt für Räumung der Halle
So wird diesmal von der Nacht in München nicht in Erinnerung bleiben, dass der Gewinn der Bayern im Vergleich zum Vorjahr auf über 12 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht wurde wie der scheidende Finanzvorstand Christian Dreesen stolz verkündete (samt Spitzen gegen die europäische Konkurrenz, deren auf Schulden basiertes Wirtschaftsmodell sich ihm noch nicht erschlossen habe). Auch die prächtige Aussicht, dass im kommenden Geschäftsjahr mit einem Rekordumsatz von 770 Millionen Euro gerechnet werde, wird nicht im Mittelpunkt stehen. Nicht einmal die „vage Bombendrohung“, wie sie Medienchef Stefan Mennerich bezeichnete, wird Hoeneß‘ Wut überlagern. Nach Beendigung der Jahreshauptversammlung und der anschließenden Pressekonferenz musste die Halle aufgrund der Warnung schnell geräumt werden. Letztlich: Fehlalarm. Ein Frühwarn-System für die Aussagen von Uli Hoeneß gibt es noch nicht. Jahrzehntelang hat er den Verein geschickt geführt. Mittlerweile 70-jährig scheint ihm das Gespür langsam abhanden zu kommen. Um ihm das näher zu bringen, braucht es nicht nur einen Schritt in der Krisenkommunikation.
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