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#Fernsehdebatte der Republikaner ohne Trump

Als „Fox-News“-Moderator Bret Baier ankündigt, er wolle nun über den „Elefanten, der nicht im Raum ist“, sprechen, verwandelt sich die Basketballarena in Milwaukee endgültig in einen Hexenkessel. Der Elefant ist Trump, der das Bewerberfeld in den Umfragen klar anführt und daher glaubte, die erste Fernsehdebatte der Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur schwänzen zu können. Würden sie den früheren Präsidenten unterstützen, sollte er die Vorwahlen gewinnen, selbst wenn er verurteilt werde? Baier forderte die acht Mitbewerber auf, ein Handzeichen zu geben.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Alle heben die Hand. Nur Asa Hutchinson, der frühere Gouverneur von Arkansas, nicht. Chris Christie, der ehemalige Gouverneur von New Jersey, der ebenfalls ein scharfer Kritiker Trumps ist, scheint dann sein Handzeichen zu widerrufen. Ganz gleich, ob die diversen Anklagen gegen Trump richtig seien oder nicht – jemand müsse dafür sorgen, dass „dieses Verhalten“ nicht als normal bezeichnet werde. Trumps Verhalten sei eines Präsidenten nicht würdig. Laute Buhrufe ertönen aus dem Publikum.

Auch DeSantis vermeidet klare Stellungnahme

Nicht nur Christie laviert: Auf die Frage, ob Mike Pence, der frühere Vizepräsident, der sich nun ebenfalls um die Kandidatur bewirbt, richtig gehandelt habe, als er nach der Präsidentenwahl 2020 im Kongress den Wahlsieg Joe Bidens beglaubigte, sagt Ron DeSantis, die Justiz dürfe nicht als politische Waffe eingesetzt werden. Der Gouverneur von Florida ist in den Umfragen in der Verfolgerposition, wenngleich Trump mit 40 Prozentpunkten vor ihm liegt. Er darf daher in der Mitte der Bühne stehen.

DeSantis hat mit seinem einstigen Förderer gebrochen und auch schon mehrmals klargestellt, dass er Biden für den legitimen Präsidenten hält. Doch er will nicht noch einmal über das Stöckchen springen: Es gehe nicht um den 6. Januar 2021, also nicht um den Sturm auf das Kapitol und die Frage, ob Trump dafür verantwortlich sei. Man müsse nach vorne schauen.

Auch Nikki Haley, Trumps frühere UN-Botschafterin, versucht auszuweichen: Sie denke, dass Pence seinerzeit das Richtige getan habe, sagt sie zwar. Dann fügt sie aber hinzu: Sie vertraue in der Frage dem amerikanischen Volk. Im Übrigen sei es Zeit für eine neue Generation konservativer Führungsfiguren. Trump, so Haley, würde die Präsidentenwahl gegen Biden nicht gewinnen.

Pence: „Niemand steht über dem Gesetz“

Für Pence selbst ist der Mittwochabend ein Balanceakt: Er hebt immer wieder die Leistungsbilanz der „Trump-Pence-Regierung“ hervor. In der Frage um den 6. Januar 2021 aber gehe es darum, dass er sich an seinen Amtseid gehalten und die Verfassung verteidigt habe. Auch wenn er nicht glaube, dass sich die Gerichte mit der Frage befassen sollten, gelte nun einmal der Grundsatz, niemand stehe über dem Gesetz.

Das Lavieren der Bewerber hat einen Grund: Sie müssen sich von Trump absetzen, wissen aber, dass ein Drittel der republikanischen Basis hinter dem früheren Präsidenten steht. Die Buhrufe sind ein Warnsignal: Keiner glaubt, sich es mit der Wählerbasis verscherzen zu können.

Pence‘ Bemerkung, niemand stehe über dem Gesetz, ist die Gelegenheit für Vivek Ramaswamy, der den ganzen Abend schon auf zum Teil clowneske Weise mit seiner Außenseiterrolle kokettiert hatte. Der 38 Jahre alte Biotech-Unternehmer, Sohn indischer Einwanderer, ist die bisherige Überraschung des parteiinternen Wahlkampes. Seine Kampagne in den sozialen Medien erfährt viel Aufmerksamkeit. Einen Tag vor der Debatte hatte er ein Video veröffentlicht, das ihn beim Tennisspielen zeigt – mit freiem Oberkörper. „Drei Stunden solide Vorbereitung auf die Debatte“, kommentierte er seine kraftvolle Vorhand.

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