#Fett und günstig: Das kann das E-Faltrad von Adobike
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„Fett und günstig: Das kann das E-Faltrad von Adobike“

Dicke Räder liegen im Trend. Ob Retro-Cruiser oder Geländemaschine – Fahrräder fahren immer öfter auf fetten Walzen durch die Gegend. Und so ist es auch beim Adobike A20F. Die Reifen in den Maßen 20 x 4,0 Zoll sind nichts für schnittige Rennräder, machen sich aber auf dem Adobike ganz hervorragend. Denn sie bringen den Auftritt genau dahin, wo Adobike ihn will. Auffällig und geländegängig.
Faltrad mit Übergewicht
Doch so fett die Reifen, so pummelig ist auch der Rahmen und eben auch einige Anbauteile. Das macht das Adobike zum Mobbelchen. Denn es bringt satte 29 Kilogramm auf die Waage. Wer also den Falter vor allem für das tägliche Pendeln mit der Bahn ins Auge gefasst hat, sollte schon einmal trainieren. Das Handling im geklappten Zustand ist nämlich auch für kräftige Menschen eine Herausforderung.
Eine viel bessere Figur macht das Adobike A20F auf freier Strecke, mit Platz zum Austoben und Spaß haben. Hier spielt der kräftige Motor mit seinen 250 Watt und bis zu 80 Nm Drehmoment seine, im wahrsten Sinne des Wortes, Stärke aus. Ihn begleitet ein herausnehmbarer 10,4Ah-Akku. Das Entfernen der Batterie ist jedoch eine fummelige Angelegenheit. Fahrrad aufklappen, mit dem Zündschlüssel die Verriegelung lösen und dann den Akku an einem dünnen Plastik-Riemen herausziehen. Tipp für alle Ungeduldigen: Der Akku ist sowieso besser im Rahmen aufgehoben und man kann ihn auch eingebaut laden. Das ist die einfachere und elegantere Variante. Superschnell geht das Aufladen nicht vonstatten. Das Bike braucht zwischen 6 und 7 Stunden am Netz, um von null auf 100 Prozent zu kommen. Das Ganze hält dann in der derbsten Unterstützungsstufe rund 40 km, bei entspannter Gangart, wird daraus aber auch bedeutend mehr Reichweite.
So fährt sich das Adobike A20F
Steigst du auf das Adobike A20F auf, bist du quasi automatisch der König auf dem Fahrradweg. Du thronst weit oben über der Straße, weil die Kurbel recht hoch im Bike angebracht ist und du dazu eine entspannte aufrechte Position auf dem Rad einnimmst. Willst du ohne Unterstützung nur ein wenig cruisen, richte dich auf schweißtreibende Tretarbeit ein. Denn das Bike mit seinem hohen Gewicht, der aufrechten Sitzposition und den extrabreiten grobstolligen Reifen klebt förmlich auf der Stelle. Die 7-Gang-Schaltung von Shimano erleichtert das Fahren zwar, aber zumindest die erste Unterstützungsstufe ist immer empfehlenswert.
Doch das Adobike A20F ist nicht fürs dahin zuckeln gemacht. Der Spaß beginnt erst so richtig, wenn du die derbste, sprich höchste Unterstützung aktivierst. Der Motor drückt nach einer kleinen Verzögerung mächtig. Er könnte gerade an Ampeln im Stadtverkehr gerne früher ein paar Newtonmeter auf die Hinterachse wuchten, da das Anfahren so häufig recht zäh abläuft. Rollt das E-Bike aber, hält es nichts auf. Die fetten Räder und die Gabel in der Front federn die groben Unebenheiten weg und den Rest macht der Antrieb. Er hat jedoch eine Besonderheit: Er beschleunigt auch, wenn du keine oder nur kaum Kraft auf die Pedale wirfst. Das ist gut für eine entspannte Fahrt, verführt aber dazu, den Akku durch Nichtstun leerzunuckeln. Wird das Geläuf gröber bis sehr grob, kommt der Motor noch gut klar. Im Test gab er erst bei tiefem Sand an einer Steigung auf. Dann genügt die Power nicht mehr, um sich durchzuwühlen.
Doch die Paradedisziplin des Adobike A20F ist das Cruisen auf der Promenade. Denn dort kann man sich auf das „Sehen und gesehen werden“ konzentrieren, ohne Gedanken ans Fortkommen zu verschwenden. Und das auch, wenn die Promenade aus einem Kiesweg besteht. Dafür ist das Adobike wirklich gemacht – Auffallen.
Das zeigt sich auch beim Bremsen. Denn die beiden mechanischen Scheibenbremsen bringen das Adobike A20F zwar solide zum Stehen, jedoch würde man bei der Masse an Grip und Scheiben einen giftigeren Einsatz erwarten. Sport ist aber ohnehin nicht das Spezialgebiet des Cruisers und damit solltest du bei der zum Bike passenden Gangart mit der Bremsleistung klarkommen. Wer sportlicher unterwegs sein will, sollte das mit bedenken.
Adobike A20F im Test: Preis-Leistung
Die E-Bikes von Ado liegen insgesamt und im Marktvergleich auf einem niedrigen Level. Das zeigt auch der aktuelle Preis des A20F. Es kostet regulär knapp 1.500 Euro. Aktuell ist es für 1.069 Euro direkt beim Hersteller erhältlich. Damit gehört es zu den günstigsten E-Bikes am Markt und bietet dafür sehr viel Material. Fetter und billiger geht es kaum. Der Preis lässt einen auch eher über so manche Schwäche hinwegsehen. Dabei muss man aber auch festhalten, dass viele Schwächen einfach Bauartbedingt sind. Das hohe Gewicht und die etwas maue Performance ohne Unterstützung sind vor allem den Fat-Tires und dem Klapprahmen anzulasten. Die Bremsen jedoch nicht. Besonders im Vergleich mit beispielsweise dem Mate.Bike (hier im Mate.Bike-Test) kann man sich einige Euro sparen, ohne allzu große Leistungseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.
Fazit zum Adobike A20F
Du willst einen fetten, geländegängigen und komfortablen Cruiser, der in Notsituationen zusammengeklappt werden kann und nicht die Welt kostet? Dann bist du beim Adobike A20F genau richtig. Sport, eine hohe Reichweite oder fahren ohne Unterstützung sind nicht die Stärken des E-Bikes.
Pro
- niedriger Preis
- kräftiger Motor
- fetter Auftritt
- komfortabel
Contra
- sehr schwer
- müde Bremsen
- ohne Unterstützung kaum fahrbar
Bildquellen
- Adobike A20F: Michael Büttner / inside digital
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