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#Filme des Grauens: Big Mäc

Eine Betrachtung des Kult-Flops aus den 1980er-Jahren, der auf den ersten Blick wenig erfolgreich war, jedoch bei näherer Betrachtung durchaus Potential aufweist.

In der Ära der 1980er Jahre, als deutsche Filmproduktionen versuchten, durch die Besetzung bekannter Persönlichkeiten Zuschauer in die Kinos zu locken, entstand der Film «Big Mäc». Trotz prominenter Besetzung konnte der Film nicht an den Erfolg anderer Werke dieser Zeit anknüpfen und gilt bis heute als einer der größten Flops des Jahrzehnts. Der vorliegende Artikel beleuchtet die Handlung des Films, die Gründe für sein Scheitern, die damalige Praxis, auf Stars zu setzen und am Drehbuch zu sparen, sowie die Reaktionen des Publikums und der Kritiker.

«Big Mäc» ist eine deutsche Komödie aus dem Jahr 1985, die von Thomas Gottschalk und Ernst Hilbich geschrieben wurde. Regie führte Sigi Rothemund. Der Film erzählt die Geschichte von Stefan Born (gespielt von Thomas Gottschalk), einem ehemaligen Angestellten eines Supermarktes, der nach einem spektakulären Unfall in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wird. Nach seiner Entlassung zieht er mit seiner Freundin Elke (Grit Boettcher) in die Großstadt. Dort wird Stefan durch Zufall entdeckt und als „Big Mäc” zum Superstar. Der Film versucht, die Absurditäten und Herausforderungen des plötzlichen Ruhms humorvoll darzustellen, scheitert jedoch an seiner chaotischen Handlung und den klischeehaften Darstellungen.

Einer der Hauptgründe für das Scheitern des Filmes war das schwache Drehbuch. Die Handlung war wirr und die Dialoge oft flach und uninspiriert. Die Charaktere blieben eindimensional und es fehlte an Tiefe und Entwicklung. Thomas Gottschalk und Ernst Hilbich, die das Drehbuch verfassten, hatten offenbar Schwierigkeiten, eine kohärente und fesselnde Geschichte zu erzählen. Die Regie von Sigi Rothemund trug ebenfalls zum Misserfolg bei. Rothemund, der für seichte Unterhaltung bekannt war, vermochte es nicht, dem Film die notwendige komödiantische Finesse zu verleihen. Viele Szenen wirkten unkoordiniert und amateurhaft, was den Gesamteindruck stark beeinträchtigte.

In den 1980er Jahren war es in der deutschen Filmindustrie üblich, Filme rund um bekannte Stars zu konzipieren, in der Hoffnung, dass deren Popularität die Zuschauer ins Kino locken würde. Diese Strategie führte häufig dazu, dass weniger Wert auf ein solides Drehbuch gelegt wurde. Im Falle von «Big Mäc» wurde auf die immense Popularität von Thomas Gottschalk gesetzt, der zu dieser Zeit als Fernsehmoderator große Erfolge feierte. Man ging davon aus, dass seine Bekanntheit ausreichen würde, um den Film zum Erfolg zu führen. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf. Das Drehbuch wies erhebliche Mängel auf, und auch die Regie vermochte es nicht, diese zu kompensieren. Die Starpower von Gottschalk und den anderen bekannten Gesichtern konnte die Schwächen des Films nicht ausgleichen.

Obwohl hochkarätige Schauspieler und Schauspielerinnen beteiligt waren, konnte «Big Mäc» kommerziell nicht überzeugen. Die Zuschauerzahlen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Viele Kinogänger, die Gottschalk aus dem Fernsehen kannten, waren von der Qualität des Films enttäuscht. Die Mundpropaganda war überwiegend negativ, was dazu führte, dass der Film schnell aus den Kinos verschwand. Auch die Kritiken waren verheerend, was den schlechten Ruf des Films noch verstärkte.

Obgleich seine weiteren Filmprojekte ebenfalls keine großen Erfolge waren, blieb Gottschalk eine bedeutende Persönlichkeit im deutschen Showgeschäft. Er konzentrierte sich zunehmend auf seine Fernsehkarriere und moderierte weiterhin beliebte Shows wie «Wetten, dass..?». Grit Boettcher war bereits vor «Big Mäc» eine etablierte Schauspielerin im deutschen Fernsehen und Theater. Der Misserfolg des Films hatte keinen signifikanten negativen Einfluss auf ihre Karriere. Sie blieb eine gefragte Schauspielerin und war in zahlreichen TV-Produktionen zu sehen.

Sigi Rothemund arbeitete nach «Big Mäc» weiter als Regisseur und war vor allem für seine TV-Produktionen und Krimiserien bekannt. Sein Stil änderte sich wenig, und er blieb seiner Linie der leichten Unterhaltung treu. Rothemund gelang es jedoch, seinen Ruf in der TV-Branche zu festigen. Ernst Hilbich, der Co-Autor und Darsteller, war ein bekannter Komiker und Schauspieler. Nach «Big Mäc» setzte er seine Karriere im Theater und Fernsehen fort. Der Film hatte keinen nachhaltigen Einfluss auf seine Laufbahn.

Die „Süddeutsche Zeitung“ kritisierte den Film als „wirres Durcheinander ohne komödiantischen Tiefgang”, während die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bemängelte, dass „selbst die charmante Präsenz von Gottschalk den Film nicht retten” könne. Viele Kritiker waren der Meinung, dass der Film eine verpasste Chance war, eine wirklich gute deutsche Komödie zu schaffen. Die mangelnde Qualität des Drehbuchs und die schwache Regie wurden wiederholt als Hauptgründe für das Scheitern des Films identifiziert.

«Big Mäc» kann als typisches Beispiel für die Fehltritte der deutschen Filmindustrie in den 1980er Jahren betrachtet werden. Der Film scheiterte sowohl kommerziell als auch kritisch, da die Mängel in der Handlung, Charakterentwicklung und Regie offensichtlich waren. Obgleich der Film kommerziell und kritisch scheiterte, setzten die Hauptbeteiligten ihre Karrieren fort und etablierten sich in anderen Projekten und Medienformaten.

Für die Filmindustrie bietet «Big Mäc» wertvolle Lektionen. Eine starke Besetzung allein kann die Mängel eines schwachen Drehbuchs und einer schlechten Regie nicht ausgleichen. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Film liegt in der Harmonie aller Produktionsaspekte, einschließlich eines gut durchdachten Drehbuchs, einer fähigen Regie und einer überzeugenden Besetzung. In der Retrospektive manifestiert sich «Big Mäc» als ein Beispiel für eine misslungene Produktion, welches als Mahnung für zukünftige Produktionen dient. Die Qualität sollte stets vor der Starpower stehen, um sowohl das Publikum als auch die Kritiker zu überzeugen.

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