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#Finanziert Moskau die Frackingfeinde?

„Finanziert Moskau die Frackingfeinde?“

In Amerika und Europa kämpfen Umweltbewegungen gegen das Fracking. Bei dieser Bergbaumethode werden Wasser, Sand und ein Chemikaliencocktail unter großem Druck in Gesteinsschichten gepresst, um Erdgas oder Rohöl zutage zu fördern. Umweltgruppen fürchten die Kontamination von Grundwasser, Erdbeben und eine unkontrollierte Methanemission in die Atmosphäre. Doch wie unschuldig sind sie wirklich in ihrem Aktivismus?

Die Frage warf Ende März der republikanische Kongressabgeordnete aus dem südlichen Ohio, Bill Johnson, in einem Brief an zuständige Ausschüsse im Repräsentantenhaus auf. Er forderte darin eine Untersuchung der Frage, ob Russland die Umweltgruppen gegen das Fracking finanziert oder auf andere Weise unterstützt. Dafür gibt es Indizien.

Hillary Clinton sorgt für Spekulationen

Einen Beleg lieferte die Russlandexpertin Fiona Hill, die unter Präsident Donald Trump die Stellvertreterin des Sicherheitsberaters John Bolton war. In den Kongressanhörungen zur Amtsenthebung Trumps legte sie Zeugnis von einer besonderen Begegnung ab: Im Jahr 2011 hatte sie neben Wladimir Putin gesessen, als dieser auf einer Konferenz klarmachte, dass er Fracking in Amerika als große Bedrohung amerikanischer Interessen ansah: „Wir waren alle verblüfft, wie sehr er dieses Thema hervorhob“, sagte Hill. Seitdem habe Putin Fracking stets als wichtiges Thema angesehen.

Die alte Stellungnahme lässt den Verdacht aufkommen, dass der russische Diktator schon lange geplant hatte, die Konkurrenz für russisches Gas zu unterminieren – mit Propaganda und Geld. Im Bericht amerikanischer Geheimdienste an den Kongress, der die Einflussnahme Russlands auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen darstellte, verwiesen die Agenten auf die Rolle des russischen Propagandasenders RT (Russia Today). Der sendete kontinuierlich Programme, die die Gefahren des Frackings für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit herausstellten. „Das reflektierte vermutlich die Sorge der russischen Regierung über den Einfluss von Fracking und der amerikanischen Gasförderung auf den globalen Energiemarkt und die Profitabilität von Gazprom“, heißt es in dem Report. RT bezeichnete Amerikas Schiefergasförderung als „Blase vor dem Platzen“ und prophezeite das nahende Ende des Frackings 2015, 2018 und 2019. Allerdings zweifelten auch andere Medien am Erfolg und an der Umweltverträglichkeit des Frackings, ohne dass daraus eine erfolgreiche russische Einflussnahme gefolgert werden muss.

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Konservative Medien in den USA gehen schon länger dem Verdacht nach, dass Russland Frackingfeinde finanziert. Stoff für diese Spekulation lieferte ausgerechnet die Demokratin Hillary Clinton. Sie hielt im Juni 2014 eine Rede in Kanada, deren Exzerpt ironischerweise vermutlich von russischen Agenten im Rahmen der Wikileaks-Kampagne öffentlich gemacht wurde. Clinton beklagte demzufolge, dass Russland falsche Umweltgruppen gegründet habe, um Fracking zu bekämpfen. Russland habe die Gruppen mit viel Geld ausgestattet, um Pipelines und Fracking zu attackieren. Konkreter wurde sie nicht.

Keine ausländische Zuwendung für Klein Ltd.

Auch der frühere NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen äußerte im selben Jahr den Verdacht, dass Russland Umweltorganisationen instrumentalisierte, um Europas Abhängigkeit von Importgas aus Russland zu verstärken. Frack Free Lancashire, die größte britische Protestgruppe, verneinte auf Anfrage, jemals russisches Geld erhalten zu haben. „Wir wissen, dass Anders Fogh Rasmussen wilde Anklagen über russische Finanzierung gemacht hat, damals, 2014“, sagte ein Sprecher. Aber der NATO-Generalsekretär habe nie Belege geliefert.

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