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#Frankfurter Grenzerfahrung

„Frankfurter Grenzerfahrung“

Der Eintracht ist es zuletzt stets gelungen, zu besonderen Anlässen ihrem Fußballspiel ein Niveau zu verleihen, das höchste Ansprüche erfüllt und den Weg zum Erfolg ebnet. Gegen den SSC Neapel fanden die Frankfurter dagegen ihren Meister.

Die Bemühungen der Profis von Trainer Oliver Glasner genügten diesmal in Summe bei weitem nicht, um den Tabellenführer der Serie A in die Knie zu zwingen: Er erwies sich bei seinem 2:0-Sieg als zu widerstandsfähig. Der zweimalige italienische Meister ließ sich weder von der anfänglichen Courage der Hessen noch der Atmosphäre im Stadion beeindrucken.

Die Frankfurter schöpften ihr Potential über neunzig Minuten nur unzureichend aus und mussten sich daher im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit einer Niederlage abfinden, die ihren Ambitionen widerspricht. Die Möglichkeit, in die Runde der letzten acht Klubs einzuziehen, ist theoretisch noch gewährleistet: Die Entscheidung wird am 15. März fallen, wenn es im „Stadio Diego Armando Maradona“ zum ausschlaggebenden Wiedersehen kommt.

Partien unter Beteiligung der Eintracht besitzen seit geraumer Zeit eine besondere Anziehungskraft. Nicht erst seit dem Aufstieg in die Königsklasse sind Eintrittskarten für einen ihrer internationalen Auftritte heiß begehrt. Bei außergewöhnlichen Anlässen wie an diesem Dienstag übersteigt die Nachfrage das Angebot extrem: Die doppelte Anzahl an Tickets hätte verkauft werden können.

Chaotische Szenen im Stadtwald

Rund um die Arena kam es nach Einbruch der Dunkelheit zu chaotischen Szenen bei der Anreise der Fans, zudem war die Polizei im Stadtwald nötig, um Krawallmacher voneinander zu trennen. So waren es 47.500 Zuschauer, die Einlass fanden und weil ein Großteil von ihnen mit Sympathien für die Eintracht bei der Sache war, versuchte die lautstarke Publikumsmehrheit lange vieles, um von Außen Glasners Leuten beizustehen – letztlich vergeblich.

Victor Osimhen (2.v.l.) sorgt für Neapels Führung


Victor Osimhen (2.v.l.) sorgt für Neapels Führung
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Bild: AFP

Im Vergleich zum Wochenende, das in der Liga ein 2:0 gegen Bremen gebracht hatte, nahm der Coach eine Änderung in der ersten Startelf vor: Aurelio Buta erhielt den Vorzug vor Ansgar Knauff. Der Portugiese bekam den Auftrag, mit seiner Physis die rechte Seite dicht zu halten – was ihm im Duell mit Chwitscha Kwarazchelia bedingt gelang. Der Georgier, zumeist mit direktem Zug in die Spitze unterwegs, besaß rasch eine gute Tor-Gelegenheit, schoss aber über die Latte (19. Minute). Kevin Trapp war zudem in der gleichen Minute zu Stelle, als es Amir Rrahmani mit einem Kopfball gegen ihn versuchte.

Es waren die in Weiß gekleideten Neapolitaner, die immer wieder mit längeren Ballbesitzphasen Ordnung in ihre Darbietung brachten und sich geschlossen nach hinten verlagerten, wenn die Eintracht über Kamada, Jesper Lindström oder Randal Kolo Muani zu attackieren versuchte. Hektisch wurde es, als zunächst Hirving Lozano den Pfosten traf und Buta in der Absicht, die Kugel wegzuschlagen, Victor Osimhen in die Beine trat. Die Szene ereignet sich an der Sechzehnmeterraum-Grenze und Referee Artur Dias entschied auf Strafstoß. Sein Urteil wurde vom Video-Assistenten bestätigt – doch die Italiener wussten mit der Gunst des Augenblicks nichts anzufangen. Besser: Trapp stellte sich Kwarazchelia in den Weg und wehrte seinen Schuss aus elf Metern ab (36.).

Tolle Tat: Torwart Trapp pariert den Elfmeter von Kwarazchelia


Tolle Tat: Torwart Trapp pariert den Elfmeter von Kwarazchelia
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Bild: Reuters

Die Freude über die Glanztat währte nur kurz, denn kurz darauf schlug dann Osimhen zu: Nach einem Fehlpass von Mario Götze, der Djibril Sow einbinden wollte, initiierte Lozano einen Konter, der vom nigerianischen Stürmer konsequent zur SSC-Führung vollendet wurde (40.).

Auf den Rückstand reagierte die Eintracht mit dem erkennbaren Willen, im zweiten Abschnitt mehr Engagement zu zeigen. Ihre Umschaltaktionen kamen aber vielfach nicht über das Anfangsstadion hinaus, weil es nicht gelang, Geschwindigkeit aufzunehmen. Ungenaue Abspiele spielten Neapel außerdem genauso in die Karten wie ein unüberlegtes Einsteigen von Kolo Muani: Der 24-Jährige ließ sich nach knapp einer Stunde zu einem Foul an Andre-Frank Anguissa hinreißen, den er mit gestrecktem Bein am Fuß erwischte – die Rote Karte war die schwerwiegende Folge (59.).

Kolo Muani am Boden, Rot sieht er trotzdem


Kolo Muani am Boden, Rot sieht er trotzdem
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Bild: Reuters

Danach sah sich die Eintracht in Unterzahl in die Defensive gedrängt und konnten selbst (zu) wenig offensive Akzente setzen, um das Blatt zu wenden. Mit dem 2:0, erzielt von Giovanni di Lorenzo (65.), war stattdessen für Klarheit gesorgt, wer hier und heute das Sagen haben würde.

„Wir haben alles versucht. Der Spielverlauf war sehr ungünstig für uns, auch mit der Roten Karte. Dann waren wir in Rückstand und in Unterzahl“, sagte Götze bei Prime Video.

Im Rückspiel müssen die Frankfurter nun nicht weniger als über sich hinauswachsen, um vielleicht doch noch überraschend eine Runde weiterzukommen. Götze immerhin gab die Hoffnung noch nicht auf: „Wir haben noch ein zweites Spiel. Sie haben bei uns zwei Tore geschossen, warum sollten wir das nicht auch schaffen?“

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