#Frau nach 170 Stunden unter Trümmern gerettet
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„Frau nach 170 Stunden unter Trümmern gerettet“
Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben ist eine Frau in der Südosttürkei nach 170 Stunden unter Trümmern lebend geborgen worden. Die Retter holten die 40-Jährige am Montagmorgen in Gaziantep aus der Ruine eines fünfstöckigen Hauses hervor, wie der Staatssender TRT berichtete.
Auch wenn die Überlebenschancen mit jeder Stunde sinken, geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. In der Provinz Kahramanmaras arbeiten Helfer fieberhaft weiter. Dort wird eine Mutter mit ihrer Tochter und einem Säugling noch lebend unter den Trümmern vermutet. Suchhunde hätten angeschlagen, berichtete der Sender CNN Türk.
Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte das erste Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr (MEZ) die Region erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten liegt inzwischen bei mehr als 35.000, davon in Syrien laut Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 5900. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnete am Sonntag sogar mit bis zu 50.000 Toten. Tausende werden noch vermisst.
Wachsende Gefahr von Krankheiten
Zudem wächst in den betroffenen Regionen die Gefahr von Krankheiten. „Wo Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, drohen irgendwann Seuchen“, sagte Thomas Geiner, erdbebenerfahrener Mediziner und Teil des Teams der Katastrophenhelfer vom Verein Navis. „Die Kunst der nächsten Tage wird es sein, Hilfe dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird.“ Bei der Größe der Region sei es aber so gut wie unmöglich, überall die nötige Infrastruktur bereitzustellen. Die betroffenen Gebiete sind flächenmäßig größer als Deutschland.
Von den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien sind schätzungsweise bis zu 23 Millionen Menschen betroffen. An den Hilfsmaßnahmen beteiligen sich auch Organisationen aus Deutschland. Einige Adressen für Geldspenden finden Sie hier:
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Durch die vielen ungeborgenen Leichen könne Wasser verunreinigt werden. Vielerorts haben Leute zudem keinen Zugang zu irgendeiner Art von Toiletten. Auch dadurch könnten Keime in das Grundwasser gelangen. Geiner sagte, die Situation vor Ort erinnere ihn an die in Haiti nach dem Erdbeben 2010. In der Region sehe man alles an Verletzungen, was man sich vorstellen könne. Es brauche alles an möglicher Hilfe. Die Gesundheitsinfrastruktur ist stark beschädigt.
Festnahmen im Süden der Türkei
Im Süden der Türkei sind nach den Gebäudeeinstürzen mindestens 14 Menschen wegen mutmaßlicher Fahrlässigkeit festgenommen worden. Ein Haftbefehl sei auch gegen 33 Menschen in der Stadt Diyarbakir ergangen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag unter Berufung auf Strafverfolger. Sie sollen für etwaige Bauschäden verantwortlich sein, die den Einsturz der Gebäude begünstigten, wie etwa das Entfernen von Betonsäulen.
Einer der Verdächtigen wurde den Angaben zufolge am Flughafen in Istanbul gefasst. Er soll versucht haben, mit Bargeld nach Montenegro zu fliehen. Neun weitere Verdächtige wurden in den Städten Sanliurfa und Osmaniye verhaftet.
Auch wegen mutmaßlichen Plünderungen kam es zu mindestens 48 Festnahmen durch die türkischen Behörden. Allein in der Provinz Hatay seien 42 Verdächtige festgenommen worden, bei denen größere Geldsummen, Schmuck, Bankkarten, Computer, Handys sowie Waffen gefunden worden seien, berichtete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag unter Berufung auf Sicherheitsvertreter.
Bild: F.A.Z.
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