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#Frodeno über letzten Ironman: „Das hätte ich sonst niemals zugelassen“

Lange zählte Jan Frodeno zu den besten Triathleten der Welt. Bei seinem letzten Ironman aber machte der Körper schlapp. Erinnerungen an den Moment, in dem der 42-Jährige etwas Entscheidendes begriff.

Ich hatte noch einmal hart trainiert, inklusive Physiotherapie 50 Stunden die Woche, und ich war überzeugt, dass ich bei dieser Ironman-WM in Nizza, meinem letzten Rennen, noch einmal Großes erreichen kann mit meinen 42 Jahren. Der entscheidende Moment kam für mich bei Kilometer 65 auf dem Rad. Da wusste ich, dass dies nicht mein Tag ist, dass körperlich mit mir etwas nicht stimmt – und dass ich damit in Ordnung bin.

Das war ein ganz komisches Gefühl, weil es so fremd war, aber gleichzeitig auch die Bestätigung, dass der Schritt, den ich eigentlich erst ein paar Stunden später gehen wollte, der richtige ist, nämlich aufzuhören.

„Vor allem ging es mir um Selbstrespekt“

Mir war sehr bewusst, dass dies das letzte Mal ist und dass ich auch zu genießen habe. Ich konnte es dann tatsächlich genießen, weil ich mir verzeihen konnte, dass ich an diesem Tag nicht in der Lage war, mehr zu geben. Ich war krank, aber ich habe keine Ausrede gebraucht.

Auf der Marathonstrecke hatte ich die Chance, auf eine sehr, sehr emotionale Weise mit sehr vielen Menschen in Kontakt zu treten, was mir sonst nie möglich war und was ich auch niemals zugelassen hätte. Einmal wurde ich ähnlich gefeiert auf Hawaii, als ich gehen musste wegen einer Rückenverletzung, da habe ich mich gehasst. Mir ging es auch um Anerkennung, aber vor allem ging es mir um Selbstrespekt.

Der entscheidende Moment kam bei Radkilometer 65: Jan Frodeno in Nizza


Der entscheidende Moment kam bei Radkilometer 65: Jan Frodeno in Nizza
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Bild: Picture Alliance

In Nizza war das anders als damals auf Hawaii. Ich hatte Zufriedenheit und innere Ruhe gefunden. Das ist ein tolles Lebensziel, aber kein Rezept, um Goldmedaillen zu gewinnen. Es war an der Zeit aufzuhören.

Von diesem besonderen Moment bei Radkilometer 65 habe ich das Rennen aus einer anderen Perspektive genossen. Ich konnte viel Revue passieren lassen unterwegs bis hin zum Marathon, wo mein Team und andere teilweise nicht wussten, dass ich längst mit mir im Reinen war. Ein zweiter Moment war, als ich meine Familie im Ziel umarmen konnte. Das war’s. Ich habe meine Kappe an einen Nagel gehängt und mir mit meinen Kindern eine Cola geteilt.

Aufgezeichnet von Michael Eder

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