#Frust, Tränen und Wut bei Ronaldo
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„Frust, Tränen und Wut bei Ronaldo“
Der Frust saß sehr tief bei Cristiano Ronaldo. Der Fußball-Weltstar ist sowieso ein Mann der großen Gesten. Doch dieses Mal wollte er sich wohl nicht inszenieren. Er war einfach tief enttäuscht und scherte sich kaum darum, dass er von Kameras beobachtet wurde. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft das Ticket für die Weltmeisterschaft 2022 in Qatar wieder aus der Hand gegeben. Serbien traf zum 2:1-Sieg in der Nachspielzeit und buchte die Reise zur Endrunde. Portugal und Ronaldo hingegen müssen weiter in Ungewissheit leben. In den Playoffs bekommen sie noch eine Chance zur Qualifikation.
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Nach Abpfiff im Estádio da Luz in Lissabon sank Ronaldo mit Tränen in den Augen zu Boden. Dort saß er mit leidender Miene und schüttelte den Kopf. André Silva von RB Leipzig kam zu ihm und half ihm auf die Beine. Doch Ronaldo setzte sich wieder auf den Rasen. Es war ein Jammer. Als er sich doch aufgerappelte hatte, kam Trainer Fernando Santos zu ihm, um die Hand zu reichen. Doch Ronaldo schlug nur missmutig ein, lamentierte weiter und war mit der Fußballwelt alles andere als im Reinen. Worum es genau ging, behielt er für sich. Doch die Laune war gründlich verdorben, so viel war klar.
Dabei hatte der Abend so gut begonnen für den Europameister von 2016. Nach einem Ballgewinn tief in der gegnerischen Hälfte durch Bernardo Silva hatte der frühere Bayern-Spieler Renato Sanches Portugal bereits in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Alles sprach nun für die Seleção das Quinas, zumal schon ein Remis gegen die punktgleichen, aber in der Tordifferenz schlechteren Serben Platz eins gesichert hätte. Doch zunächst glich Dusan Tadic nach einem schweren Fehler von Torwart Rui Patricio aus (33.), in der Nachspielzeit köpfte Aleksandar Mitrovic (90.+3) zum Sieg ein.
„Wir sind sehr traurig“
Ein zerknirschter Trainer Santos versuchte sich ob des herben Schlags in letzter Minute mit verbalem Optimismus, denn er sah in diesem Moment eher nicht so aus, als würde er an seine eigenen Worte glauben: „Ich bin mir sicher, dass wir dabei sein werden. Das habe ich in der Kabine gespürt“, sagte er beim TV-Sender RTP3. „Wir haben gegen Serbien nicht auf Remis gespielt. Die Spieler haben es versucht, ich habe es versucht, aber es hat nicht gereicht. Wir hatten zu große Schwierigkeiten.“ Das war offensichtlich. Denn der Erfolg der Serben in Lissabon war alles andere als unverdient.
João Palhinha war einer der wenigen Spieler, die sich nach der Niederlage äußerten. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht und in der zweiten Hälfte nur verteidigt, Aber die WM ist noch in Reichweite“, sagte er. „Wir sind sehr traurig in der Kabine, weil wir die direkte Qualifikation nicht geschafft haben, aber wir haben die Qualität, um beim Turnier dabei zu sein.“ Dann wurde er fast philosophisch. Das Leben sei keine Konstante von Siegen. „Alle Menschen, die im Leben erfolgreich sind, gehen auch durch schwere Zeiten. Und dieses Gefühl muss uns mehr Kraft geben“, sagte der Mittelfeldspieler.
Ronaldo dürfte im Moment der Enttäuschung auch Wut gespürt haben. Denn das Hinspiel in Serbien ist nicht vergessen. Im März gab es ein 2:2, doch Ronaldo war ein klares Tor genommen worden. Bei einem Schuss in der Nachspielzeit war der Ball deutlich hinter der Linie. Doch Schiedsrichter Danny Makkelie, der seinerzeit keine Hilfe von der Tortechnik oder einem Videoassistenten hatte, gab den Treffer nicht. Ronaldo warf die Kapitänsbinde weg und stapfte vom Rasen, auch die Mitspieler und der Trainer schimpften. Mit dem Sieg und drei Punkten von damals hätte Portugal das WM-Ticket nun schon sicher.
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