#Saporischschja: Betreiber: Russland will AKW an Krim anschließen
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„Saporischschja: Betreiber: Russland will AKW an Krim anschließen“
Das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine ist seit März in der Hand von russischen Truppen. Nach dem Beschuss vor wenigen Tagen wirft der Betreiber Russland vor, das AKW vom ukrainischen Netz abkoppeln zu wollen.
Zuvor hatte der Chef der Behörde die russischen Truppen beschuldigt, mit dem Beschuss das Kraftwerk vom ukrainischen Netz abkoppeln zu wollen. Aktuell sind nach der Notabschaltung eines Blocks zwei Reaktoren des Kraftwerks in Betrieb.
Das größte Atomkraftwerk Europas
Das Kraftwerk im Ort Enerhodar im südukrainischen Gebiet Saporischschja ist mit sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee eroberte es Anfang März kurz nach dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss des Geländes am vergangenen Wochenende vor.
Am Dienstag hatte der Chef von Enerhoatom, Petro Kotin, den Russen vorgeworfen, gezielt drei Hochspannungsleitungen zerstört zu haben. Damit solle der Anschluss des Atomkraftwerks an die 150 Kilometer entfernte Halbinsel Krim vorbereitet werden.
„Um das AKW auf die Krim umzustellen, müssen sie den gesamten Süden der Ukraine, den besetzten Teil der Gebiete Cherson und Saporischschja abschalten“, erläuterte Kotin im Fernsehen. Danach würden diese Gebiete schrittweise von der Krim aus wieder ans Stromnetz angeschlossen und seien dann mit dem russischen Stromnetz synchronisiert. Dann könne das AKW Saporischschja nicht mehr an das ukrainische Energienetz angeschlossen werden.
Hintergrund ist eine Mitteilung vom Juli, wonach die 2015 zerstörten Stromleitungen zur von Russland annektierten Krim repariert worden seien. Zudem hatte die Ukraine sich mit dem benachbarten Moldau kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar vom ehemals sowjetischen Stromnetz abgekoppelt. Im März hatten sich beide Staaten dann an den europäischen Stromnetzverbund angeschlossen.
Moskau: Welt „wandelt am Abgrund“
Bezüglich der Eskalation um das Atomkraftwerk Saporischschja hat das russische Außenministerium schwere Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen erhoben. „Die UN haben in dem vorliegenden Fall leider eine negative Rolle gespielt“, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa dem staatlichen russischen Radiosender Sputnik.
Die Diplomatin warf den verantwortlichen Stellen in den Vereinten Nation vor, eine Inspektionsreise der Internationalen Atombehörde (IAEA) verhindert und damit eine Eskalation der Lage provoziert zu haben. „Im UN-Sekretariat, welches sich mit Problemen der Atomenergie befasst, darunter auch mit den Folgen technischer Katastrophen und der Problematik im weitesten Sinne, sollten sie begreifen, dass die Welt am Abgrund wandelt“, erklärte Sacharowa.
Das russische Außenministerium hatte schon am Dienstag in einer Mitteilung beklagt, dass eine geplante Reise der IAEA-Vertreter zu dem Atomkraftwerk in letzter Minute an Sicherheitsbedenken des UN-Sekretariats gescheitert sei. Sacharowa legte nun nach und sprach von „verantwortungslosem Handeln“. Für Donnerstag hat Russland hat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Der Rat soll von IAEA-Chef Grossi über den Zustand des AKW unterrichtet werden.
(dpa)
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