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#Gemeinsam sind sie stark

Gemeinsam sind sie stark

Der Trend bei den Olympischen Spielen geht eindeutig zu gemischten Teams, allerdings nicht in klassischen Mannschaftssportarten wie Fußball, Rugby oder Hockey sondern vielmehr in Sportarten, die üblicherweise als Einzeldisziplinen erschaffen wurden. ob im Triathlon, Trap-Schießen, 400-Meter-Laufen oder auch beim Judo: Mixed-Teams liegen im Trend der Zeit.

Alleine auf der Matte stehen, gemeinsam Erfolge feiern. Die Sportlerinnen und Sportler finden es prima: „Im Team zu gewinnen ist noch mal was ganz besonderes“, sagt Anna-Maria Wagner, die als Solistin dieser Tage schon Olympia-Bronze geholt hatte und früher im Jahr sogar Weltmeisterin in der Klasse bis 78 Kilogramm war. „Das ganze Team steht hinter einem“, ergänzt Theresa Stoll ihr Empfinden beim Kampf: „Das ist ein tolles Gefühl.“

Besonders gut kommt das beflügelnde Gemeinschaftswerk naturgemäß im Falle eines erfolgreich geführten Wettbewerbs zum Tragen, so wie an diesem Samstag beim olympischen Teamwettbewerb. Da gewannen die deutschen Judoka im erstmalig ausgetragenen Mixed Bronze dank eines 4:2-Siegs gegen die Niederlande. Dominic Ressel, Anna-Maria Wagner, Theresa Stoll und Sebastian Seidl holten die nötigen Punkte zum Medaillen-Erfolg, unterstützt von der Bande am Rande. „Was die rufen, ist egal“, sagte Ressel lachend: „Hauptsache ich habe mein Team im Rücken und höre meinen Namen: das gibt Kraft“.

Bis zu drei Frauen und Männer kommen pro Runde für jede Mannschaft zum Einsatz. Zum Auftakt hatte die deutsche Riege das internationale Flüchtlingsteam mit 4:0 bezwungen. Schwergewichtler Johannes Frey, die WM-Dritte Theresa Stoll, Igor Wandtke und die frühere Europameisterin Martyna Trajdos gewannen allesamt durch Ippon. Dominic Ressel und Jasmin Graboswki mussten zu ihren Duellen daraufhin gar nicht mehr antreten.

Selbst den großen Favoriten Japan, mit fünf aktuellen Olympiasiegern angetreten, hatten die Deutschen anschließend im Viertelfinale am Rande einer Niederlage. Theresa Stoll gewann gegen Uta Abe und auch Igor Wandtke bezwang einen Gold-Gewinner von Tokio, Shohei Ono. Die 2:0-Führung reichte allerdings nicht, am Ende stand ein 2:4. Giovanna Scoccimarro, Eduard Trippel, Jasmin Grabowski und Johannes Frey verloren ihre Kämpfe.

Durch ein 4:2 über die Mongolei dank der Einzelsiege von Giovanna Scoccimarro, Jasmin Grabowski, Johannes Frey und Theresa Stoll zogen die deutschen Kämpfer dann aber über die Hoffnungsrunde doch noch in einen der Bronze-Kämpfe. „Der Wettbewerb schweißt Männer und Frauen zusammen“, schwärmte Giovanna Scoccimarro nach dem erfolgreichen Kampftag. Und so mancher wächst angesichts der Anfeuerung über sich hinaus: So schaffte es Anna-Maria Wagner, ihre Ellenbogenverletzung zu vergessen und die WM-Dritte Guusje Steenhuis im kleinen Team-Finale zu bezwingen. „Die Ärzte haben mir das Go nicht gegeben. Aber ich habe gesagt: Wenn es wirklich darauf ankommt, gebe ich alles“, sagte die Olympia-Dritte, die im Eifer des Erfolgs verbal ein wenig über das Ziel hinaus schoss: „Die Medaille ist da, dafür würde ich auch ohne Arme auf diese Matte gehen.“

Festzuhalten bleibt, dass der Teamwettkampf Potentiale freisetzt, „die man im Einzelkampf vielleicht nicht immer sieht“, wie es der Sportdirektor des Deutschen Judo-Bundes, Hartmut Paula, formulierte. Die Einschätzung bestätigte Sebastian Seidl, der völlig euphorisiert davon sprach: „Den Tag wird keiner von uns in seinem Leben mehr vergessen.“

Das dieses Phänomen nicht auf das deutsche Team beschränkt ist, zeigte schließlich auch der Verlauf des Finales im Nippon Budokan. Denn nicht die klar favorisierte  Judo-Macht Japan gewann die sicher geglaubte Goldmedaille. Sondern das französische Team um Altmeister Teddy Riner setzte sich mit 4:1 durch. Der Jubel der Bleus fiel überschwänglich aus und passte gleich zweifach zum Teamspruch der deutschen Equipe, den sie sich freilich bei einer anderen Sportart geborgt hatten: „Alle für einen, einer für alle.“ Komisch, dass noch keinen Mixed-Wettbewerb für Musketiere im Fechten gibt.

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