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#Bei der Leopard-Lieferung sind noch sind viele Fragen offen

„Bei der Leopard-Lieferung sind noch sind viele Fragen offen“

Die Stimmung der Investoren ist am Dienstag deutlich gewesen: Für Rheinmetall ist die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine ein gutes Signal, dürften daraus doch Folgeaufträge für die Nachrüstung der verschiedenen Militärs resultieren, die nun vermehrt Kampfgerät an das von Russland angegriffene Land liefern wollen. Der Aktienkurs von Rheinmetall stieg am Mittwoch zeitweise auf ein Allzeithoch von fast 230 Euro, drehte später aber leicht ins Minus. Im Vergleich zur Zeit vor Kriegsausbruch vor einem Jahr kostet die Aktie heute deutlich mehr als das Doppelte.

Dabei ist der Kampfpanzer Leopard 2, um dessen Lieferung es gerade geht, gar kein reines Rheinmetall-Produkt, die Marke gehört dem Hersteller Kraus-Maffei Wegmann (KMW), der wiederum eine Tochtergesellschaft des deutsch-französischen Konzerns KNDS ist. Rheinmetall liefert für den Panzer unter anderem die Hauptwaffe und Munition an die europäischen Militärs, die verschiedene Kampfpanzervarianten in den vergangenen Jahrzehnten angeschafft haben.

Leopard-Panzer müssen noch überprüft werden

Bei Rheinmetall stehen allerdings auch noch 22 dieser Leopard-2-Modelle aus der Reihe A4 auf dem Hof, die nun wieder kampftüchtig gemacht werden sollen. Das dauert allerdings noch mindestens bis nächstes Jahr. Schon für die besterhaltenen Fahrzeuge habe das Unternehmen bis zu sieben Monate gebraucht, nun müssten auch die anderen komplett auseinandergebaut und überprüft werden. „Diese Panzer standen zum Teil zehn Jahre mit offener Luke da, die sind innen verschimmelt“, sagte der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger gerade der Zeitschrift „Stern“. Zusätzlich gibt es 88 ältere Leopard-1-Modelle.

Wie viele dieser Kampfpanzer wirklich in der Ukraine landen könnten und was das in der Folge für die Neuanschaffung bedeuten könnte, ist noch völlig offen. Die 14 Leopard-Panzer, die die Bundesregierung „in einem ersten Schritt“ liefern will, stammen aus den Beständen der Bundeswehr. In den vergangenen Monaten hatte Rheinmetall zudem Verträge über einen Ringtausch für insgesamt 29 Leopard-2-Panzer abgeschlossen, sie gehen in die Slowakei und Tschechien, ausgeliefert sind sie aber auch noch nicht alle. Die Regierung in Prag hat schon angekündigt, dass sie Kampfpanzer aber erst einmal selbst braucht und nicht weitergeben will.

Selbst Munitionsaufträge haben lange Laufzeiten

Brisant ist vor allem die Frage, was die Lieferungen für die Nachrüstung und damit auch die Aufträge für die Industrie bedeuten. Klar ist, dass es mehr Munition brauchen wird, der Düsseldorfer M-Dax-Konzern baut dafür gerade mehr Kapazität auf, sowohl in Deutschland als auch international. In Ungarn wird ein neues Munitionswerk gebaut, in Spanien will der Konzern einen Konkurrenten übernehmen, um damit seine Lieferkapazität zu erhöhen. Aber auch die muss erst mal produziert werden: Von der Bundeswehr etwa gab es 2020 einen Auftrag für Leopard-2-Munition, der bis 2028 läuft.

Bei vielen Projekten, etwa dem Radpanzer Boxer oder dem Schützenpanzer Puma, kooperiert Rheinmetall schon seit Jahren mit KMW. Neue Leopard-2-Modelle werden aber eher nicht mehr hergestellt, dafür soll es eigentlich ein gemeinsames europäisches Projekt geben, das allerdings deutlich weniger harmonisch läuft: Der gemeinsame Kampfpanzer von Rheinmetall, KMW und Nexter namens MGCS (Main Ground Combat System) sollte eigentlich 2035 fertig werden, wahrscheinlicher ist inzwischen das Jahr 2040. Frankreich will damit auch seine Leclerc-Panzer ersetzen, die Regierung erwägt derzeit noch, ob sie solche Panzer an die Ukraine liefert.

Rheinmetall ist im vergangenen Sommer mit einem eigenen Kampfpanzer namens Panther KF51 vorgeprescht. 12 bis 15 Monate dauere die Entwicklung dieses neuen Gefechtssystems, sagte Papperger, es gibt allerdings noch keine einzige Bestellung dafür. Für Rheinmetall wäre ein Auftrag dafür natürlich lohnenswerter als Projekte, bei denen sie sich den Auftragswert teilen müssen. Wie lange eine Neuaufrüstung dauert, kann man bei dem Panzer Lynx sehen, den Rheinmetall gerne nach Australien verkaufen will. Bislang ist einzig Ungarn ein Kunde für das mit dem Puma vergleichbare System, 2020 gab es den Auftrag, der erste von 209 Schützenpanzern wurde im Oktober an die Streitkräfte übergeben.

Nur weil Rheinmetall der größte deutsche Rüstungshersteller ist, bedeutet das aber nicht, dass automatisch Aufträge sprudeln: Polen, das 14 Leopard-Panzer an die Ukraine liefern will, hat erst im Sommer 1000 Kampfpanzer bestellt. Und zwar in Südkorea, bei Hyundai Rotem.

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