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#Goethe, KI und Chemie: Welcher Teufel reitet die Maschine?

Chemie kann das Leben zerlegen und neu zusammensetzen. KI veranstaltet dasselbe mit dem Denken. Die Parallele gibt Wissenschaft und Technik heute zu denken. Goethe hat im „Faust“ zu beidem Entscheidendes schon vorausgewusst.

Der spezielle Teufel, den Goethe „Mephistopheles“ nennt, ist Lebensmittelchemiker. Er muss nur Löcher in einen Tisch bohren, schon sprudeln verschiedene Weinsorten raus (später folgt Feuer). Wein besteht aus Molekülen. Die sind aus Atomen. In denen treiben Teilchen ihr Wesen, deren Verhalten die Quantenmechanik beschreibt. Das alles beherrscht der Teufel so gut, dass er sowohl Rheinwein wie Tokajer aus dem Holz gewinnen kann. Einer seiner Verwandten aber kann noch mehr. Der heißt „Maxwells Dämon“, nach seinem Erfinder, einem schottischen Gelehrten des neunzehnten Jahrhunderts namens James Clerk Maxwell. Es geht dabei um etwas namens „Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik“. Den Ersten Hauptsatz dieser Wissenschaft vom Auf und Ab der Energie begreift man leicht: Er sagt, dass in einem geschlossenen System weder je Energie aus Nichts erschaffen werden kann noch vorhandene Energie je ganz zunichte wird. Der Zweite Hauptsatz lehrt Schwierigeres: dass in einem System von der Art, wie sie der Erste Hauptsatz beschreibt, die sogenannte Entropie stets nur entweder gleich bleiben oder zunehmen kann, sich aber nie verringert. Entropie ist ein Maß dafür, wie viele Details des Systems man ändern kann, ohne dass es ein anderes wird.

Ein Schrotthaufen kann stundenlang umgegraben werden, es bleibt immer Schrott – viele mögliche Zustände: hohe Entropie. Wer dagegen auch nur zwei verschiedene kleine Bauteile aus dem Smartphone herausbricht und vertauscht wieder einbaut, kann auf dem Ding keine Taylor-Swift-Videos mehr gucken – wenige mögliche Zustände: geringe Entropie.

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