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#Strengere Passwort-Regeln: Netflix steigert Abonnentenzahl

Netflix hat im abgelaufenen Quartal deutlich mehr neue Abonnenten gewonnen als erwartet. Der Streamingdienst meldete für die vergangenen drei Monaten einen Anstieg seiner Kundenzahl um fast 5,9 Millionen. Analysten hatten im Schnitt mit rund 2 Millionen zusätzlichen Abonnenten gerechnet. Die Zahlen stiegen in allen Regionen der Welt, am stärksten in Europa. Das Unternehmen präsentiert sich damit in deutlich besserer Verfassung als vor einem Jahr, als es in den ersten beiden Quartalen Abonnenten verlor.

Die Netflix-Aktie notierte im nachbörslichen Handel dennoch im Minus. Dies hat womöglich damit zu tun, dass der Umsatz des Unternehmens die Erwartungen leicht verfehlte. Die Aktie hat allerdings zuvor seit Jahresbeginn mehr als 60 Prozent an Wert gewonnen.

Netflix brachte den Zuwachs bei den Kundenzahlen mit seiner Offensive gegen das Teilen von Passwörtern in Verbindung. Dies war bislang eine weit verbreitete Praxis, das Unternehmen hat gesagt, mehr als 100 Millionen Menschen nutzten den Dienst, ohne dass sie oder eine andere Person aus ihrem Haushalt dafür zahlten. Im vergangenen Jahr startete er schon erste Tests, um diese Gratisnutzer zu zahlenden Kunden zu machen, und dies wurde nun im abgelaufenen Quartal auf mehr als hundert Länder in der Welt ausgeweitet, darunter auch Deutschland.

Nun verlangt Netflix von Kunden, die ihr Konto außerhalb des Haushalts teilen wollen, einen monatlichen Aufpreis. Als Alternative können vormalige Gratisnutzer eigene Abonnements abschließen und dabei ihre bisherigen Profile übertragen. Das Unternehmen sagte jetzt, es beobachte eine „gesunde Konversion“ von vormaligen Gratisnutzern zu zahlenden Kunden. Die Zahl der Stornierungen sei niedrig und werde von neuen Abonnements übertroffen. In allen Regionen sei der Umsatz heute höher als vor der Umstellung.

Netflix hat im vergangenen Jahr inmitten verstärkten Wettbewerbs und rückläufiger Abonnentenzahlen noch einen weiteren Strategiewechsel angestoßen: Im Herbst wurde ein billigeres Abonnement eingeführt, dessen Nutzer Werbung zu sehen bekommen, in Deutschland kostet dies 4,99 Euro. Das Unternehmen sagte jetzt, die Zahl der Abonnenten für diese werbefinanzierte Variante und auch die Werbeumsätze seien noch niedrig. Aber es zeigte sich zuversichtlich, Werbung zu einem Geschäft mit Milliardenumsätzen machen zu können.

Warum Netflix vom Hollywood-Streik profitieren könnte

Eine zusätzliche Herausforderung für Netflix und seine Wettbewerber in der Unterhaltungsindustrie sind im Moment Streiks in Hollywood. Am vergangenen Freitag legten die Schauspieler die Arbeit nieder, die Drehbuchautoren streiken schon seit Mai. Die Arbeitskämpfe gefährden den Nachschub an neuen Filmen und Fernsehserien.

Netflix gilt dabei aber noch als vergleichsweise gut positioniert. Zum einen, weil die Vorlaufzeiten des Streamingdienstes recht lang sind und er auf absehbare Zeit noch neues Material haben sollte. Zum anderen, weil er international stark aufgestellt hat und in vielen Märkten lokale Inhalte produzieren lässt. Raj Shah vom Beratungshaus Publicis Sapient sagte: „Je länger der Streik dauert, umso mehr wird Netflix gegenüber Wettbewerbern gewinnen, wegen seiner umfangreichen Bibliothek von Inhalten und seiner globalen Produktion, die vom Streik nicht betroffen ist.“

In seinem Quartalsbericht sprach Netflix sogar einen – zumindest kurzfristigen – positiven Effekt der Arbeitskämpfe an, weil dadurch mit weniger Ausgaben für die Produktion von Inhalten gerechnet wird. Das Unternehmen hat seine Prognose für den Free Cash Flow in diesem Jahr von mindestens 3,5 Milliarden auf mindestens 5 Milliarden Dollar nach oben korrigiert und dies unter anderem mit den Streiks begründet.

Seinen Nettogewinn konnte Netflix im vergangenen Quartal um 3 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Dollar steigern. Netflix gilt als einer der wenigen profitablen Streamingdienste.

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