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#Bürger als Verteidiger ihrer Freiheit

Bürger als Verteidiger ihrer Freiheit

100 Milliarden für die Bundeswehr und eine Rückkehr der Wehrpflicht? Auch in der Verteidigungspolitik bleibt offenbar kaum ein Stein auf dem anderen. Erfreulich, dass ohne Schranken diskutiert wird. Doch es kann keine Rede davon sein, dass die deutschen Streitkräfte bisher vernachlässigt worden wären. So befasst sich die Politik mit viel Kraft und seit vielen Jahren damit, den deutschen Streitkräften jedwede Tradition auszutreiben, deren Wurzeln vor der Gründung der Bundeswehr liegen. Bald dürfte allenfalls ein diverser Deserteur oder ein woker Widerstandskämpfer noch als Namenspatron für Kasernen in Frage kommen.

Auch ist die politische Führung schon fast traditionell intensiv damit beschäftigt, die eigenen Soldaten unter Extremismusverdacht zu stellen – am stärksten die Elitetruppe KSK, die gar nur noch „auf Bewährung“ tätig sein durfte. Es gab unentschuldbare Vorfälle, die Untersuchungen rechtfertigten. Aber zu Tage trat auch hier ein tiefes Misstrauen sowie grundsätzliches Fremdeln allem Militärischen gegenüber.

Die eigentliche Aufgabe verdeckt

Das setzt sich fort mit dem Versuch, den Beruf des Soldaten als einen wie jeden anderen darzustellen. Das ist er aber nicht. Die großartige Unterstützung in Fluthilfe und Pandemie verdecken den eigentlichen Auftrag. Auch die Auslandseinsätze sind meist Überwachungs- und Ausbildungseinsätze gewesen – so wertvoll das ist.

Und sogar der Krieg in Afghanistan hat nicht die schmerzhafte Frage aufgeworfen, die seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr gestellt wurde: Können wir uns selbst verteidigen? Ist die Bundeswehr in der Lage, einen Angriff auf das Bündnis, einen Angriff auf Deutschland abzuwehren? Wie müssen die deutschen Streitkräfte aufgestellt sein, um einen Aggressor wirksam abzuschrecken?

Das ist gar nicht in erste Linie eine Frage des Geldes. Es ist leider auch nicht unbedingt entscheidend, wer gerade an der Spitze des Verteidigungsministeriums steht. Vertiefte Sachkenntnis und lebendiges Interesse waren nur ausnahmsweise Voraussetzungen dafür, als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt vereidigt zu werden.

Zwang oder Bereicherung?

Es geht um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der auch der Zivil- und Katastrophenschutz und die Frage genereller Resilienz gehört. Die Streitkräfte müssen kein Spiegelbild der Gesellschaft sein, aber in ihr verankert. Das war zu Zeiten der Wehrpflicht der Fall – trotz der heftigen Kontroversen. Grundsätzlich hatte jeder Wehrdienst zu leisten, bemerkenswert viele spätere Träger von Verantwortung taten das freilich nicht. Die Verweigerung des Kriegsdienstes (nur) aus Gewissensgründen war am Ende faktisch eine gleichberechtigte Option. Immerhin: Das was die einen als Zwang wahrnahmen, empfanden andere als Bereicherung, blieben oder nutzen ihre Kenntnisse anderswo.

Die neue Debatte über eine Dienstpflicht sollte genutzt werden, um sich über den Wert unseres freiheitlichen Staats Gedanken zu machen. Der Krieg in der Ukraine zeigt die Macht von Atomwaffen, aber auch die Widerstandsfähigkeit eines von einem großen Aggressor überfallenen Volkes. Die Bürger als geborene Verteidiger ihrer Freiheit – das ist etwas, das man nicht kaufen kann.

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