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#Unser zweiter Mann im All

Unser zweiter Mann im All



Der ESA-Astronaut Ulf Merbold beim Training für die IML-1 Mission (1992). Im Hintergrund der Kryostat, eine DLR-Entwicklung, in dem Eiweiß-Kristalle gezogen werden

Bild: NASA

Er war der erste Nicht-Amerikaner bei einem Weltraumflug der NASA und der erste Astronaut der Bundesrepublik Deutschland. Heute feiert Ulf Merbold, der 1983, 1992 und 1994 ins All reiste, seinen achtzigsten Geburtstag.

Es begann im April 1977 mit einer kleinen Stellenanzeige in der F.A.Z. Inseriert hatte die Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt, das spätere DLR. Gesucht wurden im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur „Deutsche Wissenschaftler für die Arbeit in der Schwerelosigkeit“. Unter den rund 2000 Bewerbern war auch der damals 36 Jahre alte Physiker Ulf Merbold, der erfolgreich am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Materialforschung arbeitete, sich aber beruflich verändern wollte. Merbold, der einen Berufspilotenschein besaß und auf mehr als 3000 Flugstunden zurückblicken konnte, war genau der Mann, den die ESA suchte.

Er bekam den Zuschlag mit drei weiteren Bewerbern, durchlief eine Ausbildung zum Astronauten und saß am 28. November 1983 an Bord des Space Shuttle Columbia, gemeinsam mit fünf amerikanischen Raumfahrern, unter ihnen als Kommandant der ehemalige Gemini- und Apollo-Veteran John Young. In der Ladebucht befand sich das neue wiederverwendbare Raumlabor Spacelab, das NASA und ESA gemeinsam entwickelt hatten und für wissenschaftliche Experimente in der Schwerelosigkeit gedacht war. Merbold verbrachte elf Tage in der Erdumlaufbahn und betreute rund 70 Experimente.





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Von Jähn bis Gerst
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Die deutsche Elf im All

Ulf Merbold war der erste Nichtamerikaner, der an einem Weltraumflug der NASA teilnahm. Und er war der erste Astronaut der Bundesrepublik Deutschland. Lange vergaß man im Westen, dass vor Merbold schon einmal ein Deutscher in den Weltraum geflogen war: Sigmund Jähn aus der DDR hatte 1978 eine Woche auf der sowjetischen Raumstation Saljut 6 verbracht. Merbold und Jähn verband auch ihre Heimat; beide wurden im Vogtland geboren. Als man dem jungen Merbold in der DDR die Erlaubnis verweigerte, Physik zu studieren, packte er vor dem Bau der Mauer seine Sachen und wechselte in die Bundesrepublik – schweren Herzens, wie er später eingestand. Zwei weitere Male flog er ins All.

Am 22. Januar 1992 war er an Bord der amerikanischen Raumfähre Discovery – diesmal bei der achttägigen Mission „International Microgravity Laboratory“. Und am 3. Oktober 1994 flog er mit der Euromir-94-Mission als erster europäischer Astronaut zur russischen Raumstation Mir und führte 32 Tage lang 28 Experimente durch. Als sich Merbold im Sternenstädtchen bei Moskau auf seinen Sojus-Flug vorbereitete, betreute ihn sein Freund Sigmund Jähn.

Seine Erfahrungen gab Merbold unter anderem als Leiter der Astronautenabteilung des Europäischen Astronautenzentrums in Köln weiter. Im Direktorat für bemannte Raumfahrt im Weltraumzentrum ESTEC der ESA im holländischen Noordwijk bereitete er von 1999 bis 2004 die europäische Beteiligung an der Internationalen Raumstation vor. Am Sonntag wird Ulf Merbold, der noch immer gerne mit seinem eigenen Segelflieger aufsteigt, 80 Jahre alt.

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