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#Hamstern wird zu teuer für Unternehmen

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Hamstern wird zu teuer für Unternehmen

Die Knappheit von wichtigen Vorprodukten und steigende Preise treffen Unternehmen und Verbraucher rund um die Welt. Vor allem im Weihnachtsgeschäft ist die Nachfrage der Verbraucher groß, während die Industrie darum kämpft, lieferfähig zu bleiben.

Diese Spannungen werden nach Einschätzung der Kreditversicherung Euler Hermes die Weltwirtschaft noch bis Sommer 2022 beschäftigen. „Wir schätzen, dass aktuell rund 4 Prozent der weltweit gehandelten Waren durch Engpässe in der Schifffahrt feststecken“, sagt Ana Boata, Head of Economic Research bei Euler Hermes. Vor allem China bilde einen Flaschenhals, weil die dortige Null-Covid-Politik die Logistik treffe.

Wohl kein Ende der Globalisierung

Viele Unternehmen haben laut Euler Hermes erkannt, dass Hamstern nicht gegen die Krise helfe und zu teuer sei. „Die meisten Unternehmen werden allein wegen der Kosteneffizienz schrittweise zur Just-in-time-Lagerhaltung zurückkehren“, erwartet Milo Bogaerts, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Just in time ist ein während der Globalisierung entstandenes Paradigma, wonach Unternehmen nur sehr niedrige oder gar keine Lagerbestände halten.

Stattdessen lassen sie sich Vorprodukte genau zu dem Zeitpunkt liefern, wenn die Hersteller diese brauchen. Über Reshoring oder Nearshoring werde laut Bogaerts aktuell zwar viel geredet, aber es seien nur wenige konkrete Projekte zu sehen. Damit ist gemeint: Statt bei Lieferanten in ihrer Nähe zu bestellen oder Vorprodukte selbst zu fertigen, ordern Unternehmen weiterhin bei Lieferanten auf den globalen Märkten.

Hört man sich bei weiteren Fachleuten um, zeigt sich ein ähnliches Bild. „Die Knappheit hat sich sogar noch verschärft, manche Materialien bekommt man gar nicht“, berichtet Andreas Baader von der Unternehmensberatung Genpact. Verschärft würde das dadurch, dass viele Unternehmen nach Möglichkeit mehr kauften als sie brauchten, um Reserven aufzubauen. Aus Sicht von Kerstin Hoppe von Thyssenkrupp Materials Services ist ein Aufbau der Lager jedoch kein geeignetes Rezept gegen die Knappheit.

Das Unternehmen ist der größte Materialhändler der westlichen Welt mit 250 000 internationalen Kunden und ein Seismograph für die Weltwirtschaft. Es hat kürzlich zwar ein großes Logistik-Zentrum in Rotenburg Wümme mit 36000 Quadratmetern Fläche eröffnet, doch war das Projekt schon lange vor der Materialkrise geplant. „Wir bauen insgesamt sogar Lagerbestände ab, weil wir besser steuern können“, sagt Hoppe. Ihr Motto lautet: Daten ersetzen Tonnage. Das bedeutet: Mit digitaler Vernetzung von Lieferanten und Abnehmern lässt sich die Lieferkette transparent machen. Unternehmen können dadurch Engpässe früh erkennen und rasch reagieren.

Auch Lars-Peter Häfele von der Unternehmensberatung Inverto beobachtet, dass Unternehmen sehr unterschiedlich mit der Materialknappheit umgehen. Einzelne hätten sich vom Paradigma des Outsourcing verabschiedet und produzierten wichtige Vorprodukte selbst. Doch der Nachschub lässt sich laut Häfele auch sichern, indem die Hersteller ihre Lieferketten breiter aufstellen statt nur auf einen einzigen Lieferanten oder ein Herkunftsland zu setzen.

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