#Schottlands Nationalisten in der Krise

Wenn im nächsten Jahr ein neues Unterhaus gewählt wird, möchte die Nationalpartei diese Wahl als verpackte Abstimmung über die Unabhängigkeit darstellen. Das wird aber voraussichtlich nicht gelingen.

Sieben Jahre nach dem britischen Brexit-Referendum hätte die Partei der schottischen Nationalisten (SNP) eigentlich allen Grund zur Zuversicht. Der Wunsch zur Rückkehr in die Europäische Union (in der die Schotten auch 2016 ausweislich der Ergebnisse der Volksabstimmung mehrheitlich bleiben wollten) war nie größer als jetzt, die Haltung, der Brexit sei ein Fehler gewesen, war nie verbreiteter. Trotzdem zeigen aktuelle Umfragen auch, dass die SNP von diesen antibritischen, proeuropäischen Haltungen nicht profitiert; sondern dass ihre Zustimmungsraten vielmehr ebenfalls dramatisch gesunken sind.

In aktuellen Erhebungen können die Schottischen Nationalisten ihre Position als stärkste Partei gerade noch halten, sie liegen bei rund 30 Prozent, während sie vor zwei Jahren im Mai bei den schottischen Regionalwahlen noch fast 48 Prozent erreichten. Umgekehrt konnte die Labourpartei, die damals auf knapp 22 Prozent der Stimmen kam, ihren Anteil deutlich erhöhen, sie wird gegenwärtig von Demoskopen mit einem Stimmanteil von etwa 28 Prozent bewertet.