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#Hoffnung am Ausbildungsmarkt

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Hoffnung am Ausbildungsmarkt

Die Corona-Krise hatte vielen Jugendlichen den Weg in eine Berufsausbildung zeitweilig versperrt. Lange gab es sogar die Sorge, dass die Vermittlung von Lehrstellen in diesem Jahr wegen des langen Lockdowns noch schwerer in Gang kommen werde als 2020. Inzwischen aber häufen sich Zeichen einer starken Besserung. Neben dem Handwerk verzeichnen auch die Freien Berufe, also etwa Ärzte, Anwälte und Steuerberater, einen deutlichen Anstieg neu abgeschlossener Ausbildungsverträge.

Bis Ende Juni hatten dort 23.850 Bewerber einen Ausbildungsplatz für das im Spätsommer beginnende Lehrjahr gefunden. Das sind 6,8 Prozent oder 1511 mehr als 2020, wie eine Auswertung des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) zeigt. Sie liegt der F.A.Z. vor. Das Vorkrisenniveau ist damit zwar noch nicht ganz erreicht, rechnerisch belief sich der Rückstand gegenüber 2019 Ende Juni noch auf 958 Verträge oder 3,7 Prozent. Aber es laufe ja die „Aufholjagd“, betont BFB-Präsident Wolfgang Ewer.

Er lädt junge Menschen ein: Unter den „vielfältigen, abwechslungsreichen und anspruchsvollen Ausbildungsberufen in Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken“ sei „für jede Begabung und Neigung etwas dabei“. Der Lockdown im Frühjahr hatte Kontakte zwischen Bewerbern und Betrieben stark erschwert. Umso größer ist daher nun die Hoffnung, dass sich der entstandene Verzug durch intensives Werben und Vermitteln noch kurzfristig aufholen lässt.

Zuvor hatte die Pandemie in der Tat einen herben Rückschlag auf dem Ausbildungsmarkt gebracht: Über alle Berufe und Branchen hinweg fanden im vergangenen Jahr 11 Prozent weniger Jugendliche eine Lehrstelle als 2019. Das lag aber nicht nur daran, dass Betriebe wegen wirtschaftlicher Not weniger Auszubildende suchten. Da Berufsberatung, Praktika und Ausbildungsbörsen nicht im üblichen Umfang stattfanden, sank die Zahl der Bewerber sogar noch etwas stärker als die der Plätze, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ausweist.

Erstes Halbjahr 2021 lässt Hoffnung zu

Für dieses Jahr hatte indes kürzlich besonders das Handwerk eine ermutigende Zwischenbilanz vorgelegt: Dort kamen bis Ende Juni sogar 13,1 Prozent mehr Ausbildungsverträge zustande als 2020, insgesamt 62.251. Der rechnerische Rückstand auf das Vorkrisenniveau machte hier zur Jahresmitte noch 5,7 Prozent aus (F.A.Z. vom 15. Juli). Zugleich, so wirbt Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer, gebe es „noch 31.000 freie Ausbildungsplätze in allen Gewerken und Regionen“.

Nicht ganz so schwungvoll, aber auch mit positiver Grundtendenz stellt sich die Entwicklung in Industrie und Handel bis zur Jahresmitte dar: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) registrierte bis Juni 1,4 Prozent mehr neue Verträge als im vergangenen Jahr. Bis Mai seien die Vergleiche mit dem jeweiligen Vorjahresmonat hingegen noch negativ ausgefallen. Nun gehe es darum, den Trend zu verstärken, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Wir trommeln mit den IHKs auf allen Kanälen für diesen praxisnahen Einstieg ins Berufsleben.“

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Das tut in der Industrie auch der Arbeitgeberverband Gesamtmetall: Er verbreitete am Mittwoch einen Appell mit der Botschaft „Jetzt sehr gute Karrierechancen!“ Noch seien in Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mehr als 6000 Ausbildungsplätze frei – jeder zehnte Ausbildungsplatz warte noch auf Bewerber. „Neben Mechatronikern und Elektronikern sind auch noch Plätze in IT-Berufen wie dem Fachinformatiker zu besetzen, die bei jungen Leuten stark nachgefragt werden“, berichtet Sven Räß, Leiter Berufsbildung des Verbands.

Tatsächlich wetteifern die Branchen schon wieder um die Gunst junger Menschen. Neben „sehr guten Karrierechancen“ winkten in der Metall- und Elektroindustrie schon während der Ausbildung Vergütungen bis 1200 Euro im Monat, wirbt Räß. Und danach verdienten junge Facharbeiter „in der Regel deutlich über 3000 Euro“. Aber auch die Freien Berufe stehen da nicht zurück. Sie seien „eine Zukunftsbranche und bleiben eine sichere Bank für junge Menschen“, stellt BFB-Präsident Ewer heraus.

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