#„Auf diese Bilder sind wir sehr stolz“
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„„Auf diese Bilder sind wir sehr stolz““
Vielen Leuten in der Südkurve des Müngersdorfer Stadions war in den letzten Minuten der Partie gegen den VfL Wolfsburg völlig egal, dass ihre Mannschaft mit 0:1 zurücklag und schließlich auch verlor. „Euroooooopapokal, wir spielen wieder im Euroooooopapokal“, sangen sie ausdauernd und bereiteten einen Platzsturm vor. Nach dem Schlusspfiff rannten dann tatsächlich Tausende Menschen auf den Rasen, brannten bengalische Feuer ab, tanzten und jubelten.
Weil die TSG Hoffenheim mit 2:4 gegen Bayer Leverkusen verlor, werden die Kölner die Saison mindestens auf Rang sieben beenden und im kommenden Spieljahr an der Europa Conference League teilnehmen. Sollte den Rheinländern am letzten Spieltag noch der Sprung auf Rang sechs gelingen, spielen sie sogar in der Europa League. „Vor der Saison hätte niemand gedacht, dass wir solche Bilder hier in Köln heute sehen würden. Da sind wir sehr stolz drauf“, sagte Thomas Kessler, der Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung.
Während einige Spieler schnell vor den Menschen in die Kabine geflohen waren, ließ Anthony Modeste sich von den Feiernden auf Händen tragen, „das war etwas Schönes, lieber das, als getreten werden“, sagte der Stürmer später. Modeste war ja schon an jenem denkwürdigen Mainachmittag vor fünf Jahren dabei, an dem die Kölner zum bisher einzigen Mal in diesem Jahrtausend die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb geschafft hatten. Die ganze Stadt war in eine Art Fußballekstase hineingeraten, auch damals war der Platz gestürmt worden, überall flossen Kölsch und Tränen der Freude.
Jetzt, fünf Jahre danach, hatten die Fans mit einer sehenswerten Choreographie an jenen Tag erinnert und eine Wiederholung gefordert: „Schiesst uns nach Europa, macht es noch einmal – 1. FC Köln, international“, stand auf einem riesigen Transparent, das die Kurve zierte, während die Spieler auf dem Platz kamen.
Angetrieben von einer unglaublichen Energie aus dem Publikum erzeugten die Kölner dann schnell eine klare Dominanz. Nach drei Minuten hatte Modeste eine erste gute Kopfballchance, Benno Schmitz traf den Pfosten (6. Minute) und Salih Özcan agierte etwas zu unentschlossen, als er völlig frei im Strafraum an den Ball kam (19.).
Und als die erste Drangphase zu Ende ging, mussten die Kölner das tun, was sie in dieser Saison bisher fast immer hervorragend hinbekommen haben: intensiv und konzentriert arbeiten. Aber das reichte an diesem Tag nicht, denn Yannick Gerhardt krönte einen schönen Angriff der Wolfsburger kurz vor der Pause mit dem Tor zum 0:1 (43.).
Dennoch versuchten die Kölner Zuschauer, ihre Mannschaft mit Gesängen weiter anzufeuern, die Überlegenheit des FC wurde immer erdrückender. Florian Kainz hatte Pech mit einem Volleyschuss aus 16 Metern, den der großartige Wolfsburgs Torhüter Pavao Pervan mit Mühe abwehren konnte (53.), Modeste kam zu mehreren guten Möglichkeiten (69., 74., 90.), auch Uth hätte ein Tor schießen können (72.). Aber immer fehlte irgendetwas oder Pervan stand im Weg.
Das echte Maskottchen Hennes bekam Unterstützung von Plüschversionen.
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Bild: Reuters
„Die Leistung war gut, wir hatten viele Chancen und haben sie am Ende nicht genutzt“, sagte Salih Özcan. Nach dem Schlusspfiff jubelten die Menschen trotzdem, auch wenn die wohl wichtigste Figur auf dem Weg zu diesem Erfolg Mühe hatte, sich richtig mitzufreuen: „Mir fällt es ein bisschen schwer, die Euphorie der Menschen zu empfinden, die draußen auf dem Platz feiern“, sagte Trainer Steffen Baumgart. „Wenn du so ein Spiel mit 1:0 verlierst, dann ärgert mich das.“
Eine ungebremste Explosion der Gefühle wie vor fünf Jahren erlebte die Mannschaft also nicht. In Stuttgart steht am kommenden Wochenende noch ein wichtiges Spiel bevor, in dem es auch für den VfB um viel geht, „aber heute feiern wir trotzdem erstmal“, sagte Uth. Allerdings handelt es sich vorerst nur um ein kleines Europa-Conference-League-Fest, das in einer Woche als Teilnehmer an der Europa League fortgesetzt werden soll.
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