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#"Ich bin begeistert": The White Lotus-Star Christian Friedel über Staffel 3, den Geist von Jennifer Coolidge und Babylon Berlin

Hit-Serie The White Lotus ist mit Staffel 3 zurück. Neu im Cast ist u.a. der deutsche Schauspieler Christian Friedel. Wir haben mit dem Babylon Berlin-Star über die Thailand-Staffel gesprochen.

Nachdem die ersten beiden Staffeln von The White Lotus in den letzten Jahren international nahezu sofortigen Kultstatus erlangen konnten, ist die Hit-Serie von Mike White seit dem 17. Februar 2025 mit ihrer 3. Staffel zurück. Neu im Cast ist Babylon Berlin- und The Zone of Interest-Star Christian Friedel, der darin die Rolle des Angestellten Fabian im titelgebenden Hotel auf Thailand übernimmt.

Wir haben den Schauspieler zum Interview in Berlin getroffen und mit ihm über The White Lotus und den Dreh in Thailand gesprochen. Darüber hinaus verriet uns Christian Friedel, was wir von der finalen 5. Staffel des deutschen Serien-Hits Babylon Berlin erwarten dürfen.

Moviepilot: Wie sind The White Lotus und du zueinander gekommen?

Christian Friedel: Ich habe ganz klassisch ein E-Casting gemacht. Natürlich muss ich sagen, dass die Aufmerksamkeit, die es um The Zone of Interest im letzten Jahr gab, sicherlich auch dazu geführt hat, dass man mir die Möglichkeit gegeben hatte, auch bei Castings für größere internationale Projekte dabei sein zu können.

Ich habe die Serie vorher nicht gekannt. Ich wusste, dass sie existiert, aber ich habe sie nicht gesehen und mir sie auch erst dann angeschaut. Und ich war sofort Feuer und Flamme und dachte: “Wieso ist das an mir vorbeigegangen?” Dann habe ich das E-Casting gemacht und war richtig dolle glücklich, dass es geklappt hat. Auch wenn ich wusste, dass es keine Hauptrolle ist, aber auch eine schöne, feine Nebenrolle.

Auf jeden Fall, du bist ja trotzdem in jeder Episode dabei.

Genau, gerade in der fünften Folge gibt es einige coole Szenen und dann gibt es ja noch eine kleine Überraschung zum Schluss [lacht].

Da bin ich schon sehr gespannt, wo es noch hingeht. Wie lange warst du denn beim Dreh in Thailand dabei?

Insgesamt glaube ich knapp vier bis fünf Monate mit Unterbrechungen. Ich hatte immer mal Theater zwischendurch gespielt. Im Februar haben wir begonnen und ich glaube, im Juni hatte ich meinen letzten Drehtag.

Und dann bist du zwischendurch immer mal wieder in Deutschland gewesen?

Genau, und nicht nur dort, zwischendurch durfte ich auch zur Oscarverleihung in Los Angeles [für The Zone of Interest]. Wir hatten zudem ein Gastspiel mit meiner Band in Rumänien. Es gab bei White Lotus immer Phasen, wo ich nicht dran war. Die Produktion hätte mich auch [für den Gesamtzeitraum] durchgebucht, aber das war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Am Anfang ist es toll gewesen, diese Mischung aus Urlaub und Arbeit. Aber irgendwann möchtest du lieber arbeiten, als nur im Hotel oder am Pool zu sitzen. Das klingt ein bisschen komisch, andere würden sich, glaube ich, darüber freuen. Ich habe mich auch sehr gefreut, aber es ist mir irgendwann in der Länge der Zeit ein bisschen zu viel gewesen.

Total verständlich. Warst du vorher schon mal in Thailand?

Ich war interessanterweise schon mal in so einem ähnlichen Ressort. Es war mein erster und bislang einziger Ressorturlaub, wo ich wirklich dachte, ich brauche jetzt mal Urlaub, und da war es interessanterweise Thailand. Deshalb hat mich vieles daran erinnert, als ich für den Dreh wiederkam.

Gab es während der Zeit jemanden aus dem Cast, mit dem du besonders gern zusammengearbeitet hast? Deine Figur interagiert in der Serie ja mit den verschiedensten Gästen.

Ich fand alle sehr, sehr spannend. Ich habe natürlich sehr viel Zeit mit Khrū Lek, die Sritala spielt, verbracht. So ist der kurze Name von ihr. Ich habe gelernt, dass Khrū Lehrer oder Lehrerin heißt.

Aber ich habe mich eigentlich mit allen sehr, sehr gut verstanden. Mit Carrie [Coon], Michelle [Monaghan] und Leslie [Bibb] habe ich auch viel Zeit verbracht. Ich bin großer Carrie Coon-Fan muss ich gestehen, weil ich sie eine fantastische Schauspielerin finde und war dementsprechend auch ein bisschen nervös, sie persönlich kennenzulernen. Wir standen am Anfang einmal im Meer zusammen und haben uns über Gott und die Welt unterhalten, während die Wellen immer höher wurden. Carrie war ziemlich furchtlos und ich bekam so langsam Schiss.

Auch mit Jason [Isaacs] habe ich mich sehr gut verstanden. Er hat mich nach den Dreharbeiten sogar in Düsseldorf besucht und sich Hamlet am Theater angeguckt. Und Khrū Lek kam extra nach Dresden und hat sich Macbeth angeguckt. Das hat mich unglaublich gefreut und es ist auch ein Zeichen, dass die Zeit intensiv war und man gerne im Kontakt bleibt und sich wirklich für einander interessiert.

Das klingt nach einer sehr schönen Zeit.

Das war eine wirklich tolle Zeit. Und wenn das Ergebnis dann auch toll ist, freut man sich umso mehr. So hätte man jetzt sagen können, wir hatten eine schöne Zeit, na gut, ist nicht ganz so gelungen. Aber zu dem, was ich jetzt in den ersten sechs Folgen gesehen habe, muss ich wirklich sagen: Ich bin begeistert.

Jennifer Coolidge hat vor allem die ersten beiden Staffeln miteinander verbunden. Bist du da ein bisschen traurig, dass du sie jetzt in der dritten Staffel nicht kennenlernen konntest?

Absolut, mich haben auch alle gefragt: “Kommt sie wieder, wenigstens als Geist?” Ich glaube, jeder zählt sie zu den Top-Figuren, die man mit The White Lotus verbindet.

Man erfährt ja erstmal nicht viel über deine Figur Fabian und seinen Background. Ohne zu viel vorwegzunehmen, was vielleicht noch enthüllt wird: Kannst du uns verraten, wohin ihn die Staffel führt?

Es ist eine kleine Farbe in dem großen Gemälde, was Mike [White] da geschaffen hat. [Fabian] war am Anfang, als ich die [Dreh]bücher gelesen habe, noch mehr eine Randfigur, so ein bisschen wie das Personal in den vorherigen Staffeln. Die ihm übergestellte Rolle des Hotelmanagers oder -managerin ist eine sehr präsente Rolle, deswegen bekommt die Storyline um seine Chefin Sritala auch etwas mehr Raum.

Mich hat das Spannungsverhältnis um ihn herum interessiert, das komödiantisches Potenzial hat. Und dass man merkt: Er versucht seine innere Mitte zu finden, die ihm spürbar fehlt.

Könntest du dir denn vorstellen, falls es inhaltlich passen sollte, für eine vierte Staffel zurückzukehren?

Auf jeden Fall. Wer weiß, ob [Mike White] mit Fabian noch etwas vorhat. Mike hat mir einen sehr schönen Brief geschrieben, als ich ankam und hat mir auch einen sehr schönen Brief geschrieben, als ich fertig war. Er ist, glaube ich, eine ganz treue Seele. Aber er würde nie auf Teufel komm raus irgendwen wieder zurückbringen, außer es macht Sinn. Belindas Wiederkehr hat ja nicht nur etwas mit Karma zu tun.

Wenn es also inhaltlich für ihn Sinn macht, sage ich garantiert nicht nein. [Mike] ist so ein toller Mensch, überhaupt die ganze Crew. Das ist wirklich eine ganz fantastische Familie, die da zusammengewachsen ist, auch aus den vorherigen Staffeln. Aber wer weiß, vielleicht überlebt Fabian am Ende ja auch nicht [lacht].

Wo wir gerade bei großen Serienfamilien sind – du drehst ja wahrscheinlich gerade die 5. Staffel von Babylon Berlin. Wie weit seid ihr da aktuell?

Wir sind schon sehr weit, aber es dauert noch ein bisschen, bis der Dreh fertig ist. Es geht, glaube ich, sogar bis in den Herbst rein, mit kleinen Unterbrechungen. Das ist so toll, das hatte ich auch noch nie erlebt, eine Rolle über so lange Zeit zu spielen und immer mal wieder zurückkommen zu können. Ich finde den drei [Regisseuren und Autoren Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries] ist extrem gut gelungen, das zu einem großartigen Abschluss zu bringen. Sie haben auch meiner Figur eine ganz tolle Erzählebene geschenkt. Das macht sehr, sehr viel Spaß und ich werde sicherlich ganz dolle traurig sein, wenn mein letzter Drehtag gekommen ist.

Nach so einer langen Zeit ist wahrscheinlich am Set auch jetzt schon eine emotionale Stimmung, oder?

Auf jeden Fall. Die Serie hat sich gegenüber den Romanen von Volker Kutscher ja viele Freiheiten genommen und sich eine eigene Welt gebaut. Es sind sich, glaube ich, alle einig, dass man lieber aufhören sollte, wenn es am besten ist. Und wenn man das gut zu Ende führt, ist es perfekt für alle. Aber uns wird schon etwas fehlen. Bisher hat man immer gewusst, da wird in zwei Jahren nochmal eine neue Staffel gedreht und dann kommt man wieder zurück. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen. Sag niemals nie.

Kannst du die letzte Staffel vielleicht mit drei Worten teasen?

Die Zeiten werden dunkler. Es ist kurz vor der Machtergreifung der Nazis und da – werden die Zeiten dunkler. Vielleicht sind das drei Worte. Nee, das sind vier [lacht].

Das ist auch ok [lacht].

Da liegt schon ein großer Schatten über den Figuren, aber wie sollte sich das vermeiden lassen. Und es gibt erschreckende Parallelen zur heutigen Zeit. Da gibt es zum Beispiel den Kampf der Parteien, die Nazis zu verhindern und zu überlegen, Kompromisse zu finden. Und wie wir wissen, aus der Geschichte, ist ihnen das nicht gelungen. Und man kann immer nur hoffen, dass es in den heutigen Zeiten gelingt.

Auf jeden Fall. Gibt es nach Babylon Berlin schon Anschlussprojekte für dich?

Es gibt im Sommer einen schönen neuen Film, den ich drehe und dann gibt es noch zwei andere Projekte in der Pipeline, die ich von Anfang an mitentwickeln darf. Das ist für mich eine ganz neue Situation. Also es gibt genug am Horizont. Zum Glück. Und dann schauen wir mal, was sich noch so alles ergibt.

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