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#„Ich habe Geschichte geschrieben“

„Ich habe Geschichte geschrieben“

Die Freude kam mit Verzögerung bei Petra Vlhova. Sie musste erst einmal eine Niederlage wegstecken. Den einen Kampf, den um die kleine Kristallkugel für die Slalom-Wertung, verlor sie als Sechste des letzten Torlaufs des Winters. Aber gleichzeitig gewann die Slowakin den anderen, für sie dann doch viel wichtigeren – den um den Gesamtweltcup.

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Als sie noch hin- und hergerissen war, kamen die ersten Gratulanten. Der Freund war dabei bei den finalen Skirennen in Lenzerheide und nahm sie in die Arme, die Betreuer des kleinen Privatteams eilten herbei und drückten Vlhova. Der Erfolg, sagte sie später, „bedeutet eine Menge, weil ich Geschichte geschrieben habe“. Als erste Athletin hat sie für ihr Land den Gesamtweltcup gewonnen. „Das ist überragend, denn es war wirklich, wirklich schwer.“

Schon vor dem abschließenden Riesenslalom am Sonntag, den sie als Elfte beendete, war sie von Lara Gut-Behrami nicht mehr einzuholen. 1416 Punkte hatte Vlhova am Ende gesammelt und damit 160 Punkte mehr als die Schweizerin. Der Triumph ist das Ergebnis eines ausgetüftelten Plans ihres Trainers Livio Magoni, aber auch ihres enormen Fleißes. Vlhova hat nicht das große Talent einer Mikaela Shiffrin oder einer Gut-Behrami, sie hat sich viel erarbeitet. Magoni bezeichnete die Athletin einmal als „Maschine“.

„Ich wusste ja, dass alles privat ist“

Vlhova kommt aus Liptovsky Mikulas, einer Kleinstadt am Rande der Niederen Tatra. Der Skiort Jasna ist eine gute halbe Autostunde entfernt. Dort betrieben die Eltern früher einmal ein Restaurant, dort lernten Petra und ihr älterer Bruder Boris Skifahren. Der Vater finanzierte früh einen Privattrainer, weil er seine Tochter in den wenig professionellen Kaderstrukturen des Verbandes nicht gut aufgehoben sah. Vlhova fühlte sich verpflichtet, etwas zurückzugeben. „Ich wusste ja, dass alles privat ist, dass die Leute um mich herum Geld kosten“, sagte sie einmal in der „NZZ“.

Sie wurde 2014 Junioren-Weltmeisterin im Slalom, gewann Ende 2015, mit 20 Jahren, ihr erstes Weltcup-Rennen. So richtig Fahrt nahm ihre Karriere aber erst auf, nachdem die Familie Vlhova im Frühjahr 2016 Magoni verpflichtet hatte. Der Italiener hatte einst die Slowenin Tina Maze zum Gesamtweltcup geführt, er gilt als harter Hund in der Branche, fordert stets viel von seinen Athleten. Aber Vlhova ist es gewohnt, sich anzustrengen. Sie denkt nicht viel darüber nach, sondern folgt ihrem Trainer.

Bald gehörte sie auch im Riesenslalom zu den Besten, holte in der Disziplin bei der WM 2019 in Åre Gold. Anschließend erweiterte sie ihr Repertoire um Super-G und Abfahrt. „Die Ziele heißen: Schritt für Schritt. Ich versuche, nicht zu weit vorauszudenken“, sagte die Slowakin. Das erledigte ihr Trainer. Die vergangene Saison, als Vlhova bereits in vielen Speedrennen startete, war eine Art Probelauf, wie es Magoni bezeichnete, für das große Ziel Gesamtweltcup.

Ein erfolgreicher, denn Vlhova zeigte, dass sie auch in den schnellen Disziplinen großes Potential hat und genügend Kraft, um ein Mammutprogramm zu bewältigen. In diesem Winter bestritt sie alle 31 Rennen, als einzige Athletin, zum ersten Mal in ihrer Karriere stand sie im Super-G auf dem Podest, als Zweite von Garmisch-Partenkirchen. In der Abfahrt fuhr sie einige Top-Ten-Resultate ein. Der Gesamtweltcup ist der Lohn – für die Hatz und den Schweiß.

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